Drohnen für den Dateiaustausch

Drohnen sind unbemannte Flugobjekte, die zur Überwachung, Erkundung, Aufklärung, als Zieldarstellungsdrohne und mit Waffen bestückt in Kampfeinsätzen verwendet werden. Im Internet wird der Begriff “Drohne” auch für Zombie-Rechner verwendet, also von Hackern durch Trojaner ferngesteuerte Computer. Und so etwas soll zum Dateiaustausch eingesetzt werden?

Das Magazin “Telepolis” vom Heise-Verlag berichtet darüber, dass der BitTorrent-Tracker “The Pirate Bay” aus Schweden Drohnen einsetzen will, um den Behörden zu entgehen, wenn diese zugreifen wollen. Angedacht ist der Einsatz von so genannten “Low Orbit Server Stations (LOSS)”. Gemeint ist dabei eine neue “Cloud”-Anwendung, mit der kleine Drohnen in den schwedischen Luftraum gebracht werden sollen. Diese Drohnen sind dann GPS-gesteuert.

Von The Pirate Bay angedacht ist, dass diese Drohnen einfach ausgesetzt werden, also abgeschossen werden. Es soll sich dabei um kleinste Computer in der Größe von Kreditkarten handeln, die eine sehr weitreichende Ausstattung zum Funken haben sollen. Und diese Objekte müssen dann, so erklärt The Pirate Bay, von Flugzeugen abgeschossen werden, damit das System geschlossen werden kann. Und das, so die Argumentation, wäre ja dann eine kriegerische Handlung.

Nein, das Ganze wird noch nicht eingesetzt. Es ist nur eine Idee. Man kam nämlich darauf, dass doch Daten nicht nur an Land gelagert werden können. The Pirate Bay will “wenn die Zeit kommt” überall in “der Galaxie hosten”. Was ist eigentlich, wenn hier nur jemand zu viel Science Fiction geschaut hat? Sicher ist alles technisch möglich, aber nicht alles ist finanziell sinnvoll. Und nur “der Sache wegen” Torrent-Daten hochverfügbar immer und überall anzubieten und dabei auf Militärtechnik zu setzen, das hat schon etwas von Renegaten an sich, also den Abtrünnigen.

Nicht umsonst wollte sich The Pirate Bay der Mikronation Sealand vor der Südostküste Englands auf der ehemaligen Maunsell-Seefestung “HM Fort Roughs” anschließen, was letztendlich gescheitert ist. Ursprünglich wurde sogar für das Vorhaben Geld eingesammelt. The Pirate Bay hatte hierfür die Aktion “Buy Sealand” (Sealand kaufen) im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Laut Wikipedia wird nun der Plan verfolgt, eine Insel zu kaufen.

Man darf gespannt sein, was sich die Gründer von The Pirate Bay, Fredrik Neij und Peter Sunde sowie der Unternehmer Carl Lundström, noch alles einfallen lassen, um Torrent-Netzwerke am Leben zu erhalten und der staatlichen Kontrolle zu entgehen.

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