Dropbox am Überlebenstropf – Eine kleine skeptische Betrachtung

Ich nutze gern Dropbox. Das ist ein Online-Speicherdienst. Man sagt dazu auch „Cloudspeicher“. Wie man das auch immer nennt, es ist eine gute Einrichtung. Allerdings ging Dropbox kürzlich das Geld aus, und es drohte die Schließung. Das wäre dumm, denn ich habe eine ziemlich effektive und zuverlässige Backup-Möglichkeit eben mit Dropbox für diese Webseite eingerichtet. Ich wollte mir nicht gleich wieder etwas neues einfallen lassen. Und dazu muss es wohl erstmal noch nicht kommen.

Dropbox soll inzwischen 10 Milliarden US-Dollar wert sein. Dazu geführt hat ein Engagement in Höhe von 250 Millionen US-Dollar, die von einer Investorengruppe eingezahlt wurden. Das berichtet Heise unter Berufung auf das Wall Street Journal. Zu den Investoren gehört Blackrock, der größte Vermögensverwalter der Welt.

Mir gefällt das nicht so wahnsinnig gut, dass nun Leute wie die von Blackrock bei Dropbox das Sagen haben. Ich stehe dem Ganzen deshalb kritisch gegenüber, weil ich davon überzeugt bin, dass solche wie diese Firma die Welt lenken (werden). Im Jahr 2012 verwaltete diese Firma 3,792 Billionen US-Dollar. Sie sind damit eine gewaltige Macht. Mit kleinen Engagements wie das bei Dropbox oder vor ziemlich genau einem Jahr bei Twitter (80 Millionen) stellen sie überall ein Bein in die Tür und strecken ihre Fühler aus.

Die etwa 200 Millionen Nutzer und vier Millionen Firmenkunden nutzen Dropbox zum Speichern von Daten. Mit einem entsprechenden Zugang können diese Daten dann von unterschiedlichen Geräten und verschiedenen Technologien abgerufen werden. Es existiert ein gratis Basis-Account und ein Premium-Account für 100 US-Dollar im Jahr. Der Anbieter finanziert sich ausschließlich durch die Premium-Accounts.

Aber was passiert ggf. mit abgespeicherten Daten bei Dropbox, wenn ein mutmaßlicher Lenker der Welt nun die Finger mit im Spiel hat? Ist davon auszugehen, dass die Daten missbraucht werden? Neben behördlichen Eingriffen durch Geheimdienste nun auch privatwirtschaftliche Eingriffe durch Finanzverwalter? Ich meine, Dropbox wird ja nachgesagt, mit Amazon und auch mit der NSA zusammenzuarbeiten. Da muss man sich ernsthaft nach etwas neuem umschauen.

Ein wenig skeptisch kann man die Sache schon sehen. Für mich bedeutet das wiederum, dass ich mich über kurz oder lang nach einem anderen Backup-Mechanismus für meinen Blog umsehen werde. Dropbox ist eine gute Lösung. Aber wenn Finanzjongleure und Datenstaubsauger die Finger mit im Spiel haben, werde ich nicht mehr mitspielen.

One Reply to “Dropbox am Überlebenstropf – Eine kleine skeptische Betrachtung”

  1. Ich benutze mehr als fünf Jahren schon Dropbox und habe diesen Cloud-Speicher bevorzugt ggü andere Speicher, sei es Google Drive, SkyDrive oder SugarSync.

    Aber mir gefällt die Beziehungen der US-Silicon-Valley-Unternehmen zu der NSA nicht und daher suche ich eigentlich länger nach einer Alternative. Allerdings nichts wirklich taugliches gefunden.

    OwnCloud wäre ne Alternative, wobei die ebenfalls aus den USA kommen.

    Ich werd endgültig allerdings nach dieser Nachricht wechseln, denke du kennst Blackrock nicht so richtig, hier vor kurzem eine erschienene Dokumentation von „Das Erste“: http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage-dokumentation/19067010_die-story-im-ersten-geld-regiert-die-welt

    Wirst sicherlich mir recht geben…

    LG

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