Ein paar Worte zu AdBlockern bei WordPress-Blogs

Wie ist das eigentlich? Wenn man irgendetwas sucht – einen Rat, eine Hilfe, irgendwas in der Art – und diese Suche im Internet vollführt, ist man froh über hilfreiche Tipps, oder? Zumindest geht mir das so. Nun kann man als derjenige, der die Lösung brachte, hergehen und die Hand aufhalten. Man kann auch vor dem Bereitstellen der Lösung sagen, dass der Nutzer doch bitte Münzen einwerfen soll.

Man kann aber auch sagen, dass der Besucher doch bitteschön damit leben mög, dass diese Dinge auf der jeweiligen Webseite werbefinanziert sind und der Besucher sich diese Dinge doch einfach mal mit angucken mög. Mit anderen Worten: Was macht man denn mit Besuchern einer Webseite, die diese mit aktivem AdBlocker aufsuchen? Ich philosophiere einfach mal drauflos. Das hat nämlich einen triftigen Grund.

Diese Seite ist werbefinanziert. Das sehen Sie ja, ich mache ja auch keinen Hehl daraus. Da aber AdBlocker groß in Mode sind, wird bei vielen Besuchern dieser Seite wahrscheinlich gar keine Werbung angezeigt, da sie im Browser da eine entsprechende Funktion aktiv haben. Nun kann man das verteufeln, wie man will, man löst dadurch das Problem nicht. Man kann es ja auch verstehen, dass Internetnutzer das so machen, denn viel ist die Werbung einfach nur nervtötend: Die legt sich über den Inhalt, spielt irgendwelche Musik ab, im mobilen Bereich raubt sie wertvolles Datenvolumen und so weiter und so fort.

Aber viele Inhalte auf Webseiten sind eine Dienstleistung. Wer eine Dienstleistung nutzt, muss dafür auch irgendwas bezahlen. Wir heben zwar in Deutschland den Service-Gedanken mittlerweile in den Himmel, aber die Anbieter der Dienstleistung finanzieren sich eben auch nicht aus lauter Gegenliebe. So ist das auch bei Webseiten. Was meinen Sie denn, warum da Werbebanner angezeigt werden?

Nun kann man ja hergehen und die Nutzer von AdBlockern quasi aussperren. Da gibt es lustige Plugins für WordPress, die erkennen, wenn ein AdBlocker aktiv ist. Ist das so, dann wird über den Inhalt der Webseite ein Bild gelegt, das quasi aussagt: Schalt deinen dämlichen Blocker aus oder hau hier ab. Was meinen Sie, was der Besucher macht? Klar, letzteres. Wer will es ihnen denn verdenken? Ich würde solche Seiten auch nicht besuchen, und ich nutze einen AdBlocker.

Man kann ja auch anders vorgehen. Man kann da mit technischen Mitteln dafür werben, doch so fair zu sein und den AdBlocker für diese Seite zu deaktivieren. Tut das der Benutzer, wird eine Ausnahme in den AdBlocker eingefügt und dann eben Werbung angezeigt. Wenn nicht, dann wird eben keine Werbung angezeigt. Der Knackpunkt ist, dass man dann eben doch einen gewissen Ton an den Tag legen muss. Ein weiterer Knackpunkt ist, dass der dargebotene Inhalt ja auch ein bisschen Qualität haben muss, also ein Mehrwert muss geliefert werden.

Man gewinnt ja nichts, wenn man den Besucher anmault. Der kommt dann ja nicht wieder. Das ist das Gleiche wie dieses unanständige Bild, das sich über den Text legt. Das macht man einfach mal nicht. Man muss dann schon angeben, dass man es klasse fände, wenn der Besucher auf der Seite des Betreibers den Blocker ausmacht oder eine Ausnahme hinzufügt. Was da auch gar nicht geht, ist der weinerliche Charakter, den manche Medien zum Thema AdBlocker an den Tag legen. Damit erreicht doch niemand irgendwas, oder?

Ich werde mir einmal überlegen, ob ich auf diese Art und Weise die Kosten für die Webseite auffangen kann. Bisher hat mir ja auch der eine oder andere Artikel, für den ich ein paar Euro bekommen habe, dabei geholfen. Da ich aber die „Manuelle Maßnahme“, die ich neulich von Google bekommen habe, wieder loswerden will, sind mir da Einnahmen weggebrochen. Und da muss ich mir schon etwas einfallen lassen, wie ich das handhaben möchte. Zumal auch Denunzianten nicht ganz ausgeschlossen sind. Aber das ist ein anderes, sehr vielschichtiges Thema, bei dem ich so meine Ahnungen und Gedanken erst noch sortieren und gegenprüfen möchte.

Wie auch immer, ich finde es persönlich angenehmer, wenn ich eine Webseite mit aktivem AdBlocker besuche, dass ich darauf hingewiesen werde, dass es fair wäre, diesen zumindest auf dieser Seite zu deaktivieren. Gefallen mir die Inhalte, würde ich das dann auch machen. Aber wie finden Sie denn solche Gedanken? Finde ich eine gute technische Möglichkeit, wird eine keine Artikel mehr geben, für die irgendwer ein paar Groschen springen lässt.

3 Replies to “Ein paar Worte zu AdBlockern bei WordPress-Blogs”

  1. einerseits kann ich verstehen, dass zu aufdringliche Werbung nervt (Layer, selbst abspielende Videos etc) – darunter müssen natürlich alle irgendwie leiden.

    Andererseits stört mich der Gedanke daran, dass alle immer alles kostenlos haben wollen und nicht verstehen, dass ein Seitenbetreiber auch Unkosten hat (Server, Zeit, etc)

    Dies sind aber wohl Probleme, die man nie in den Griff bekommen wird – leider!

    1. Hallo Thomas,

      mir geht es ja nicht darum, nun meinen Lesern in die Tasche greifen zu wollen. Und ich kann das mit den Blockern durchaus verstehen. Zu viele Seiten haben eben einfach mal zig Popups und Popunders und x Werbebanner und dergleichen am Laufen. Vielleicht findet sich ja ein Mittelweg. Der Betreiber überbeansprucht nicht die Leser und schaltet deshalb weniger Werbung und weniger tückische Sachen. Tja, und der Leser macht vielleicht seinen Blocker, der verständlicherweise aktiv ist, aus, wenn ihm der Inhalt gefällt und die Werbung nicht allzu sehr stört. Da muss sich doch ein gesundes Maß finden, oder?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert