Finke Baskets Paderborn: Die Windows Updates sind schuld

Es sind merkwürdige Geschichten, die einen umtreiben und zum Schmunzeln führen. Die Finke Baskets sind wegen Windows Updates abgestiegen. Was natürlich erst einmal sehr witzig klingt, hat sich aber scheinbar wirklich so zugetragen. Der Caschy schrieb bereits gestern darüber. Heute kommen nun die üblichen Medienvertreter daher und schlachten das Thema aus. Nun ja, ich darf dann auch mal kommentieren, oder?

Also: Finke Baskets ist der Name einer Profi-Basketball-Mannschaft aus Paderborn. Die spielen in der zweithöchsten nationalen Spielklasse, der „ProA“. Aus der könnten sie absteigen. Denn die Technik im Sportzentrum Maspernplatz, der Heimhalle der Baskets, bekam ein „Zwangsupdate“ von Windows übergeholfen. Aus diesem Grund konnte das Spiel erst verspätet starten und wurde trotz des Sieges als 0:20 gegen die Baskets gewertet. Gespielt wurde gegen den BV Chemnitz.

Durch diese Sache ist die Mannschaft auf Platz 15 abgerutscht und hat keine Chance mehr, die Klasse zu halten. Darum will man in Berufung gehen. Und so weiter und so fort. Das Lamentieren ist allseits bekannt.

Aber jetzt mal ehrlich: Sportlich muss es schon düster für die Baketballer ausgesehen haben, wenn drei Punkte Abzug bereits jegliche Chance auf den Klassenerhalt nehmen. Dafür kann nur die Mannschaft, der Trainer und überhaupt etwas. Auf gar keinen Fall Microsoft mit ihren Windows Updates. Und noch etwas: Microsoft kann auch nichts für irgendwelche mies geplanten Wartungsfenster. Wenn der Administrator eben der Meinung ist, kurz vor Anpfiff die komplette Software, die für das Spiel notwendig ist, zu aktualisieren und neu zu starten, kann das auch nicht Microsoft oder sonstwem angelastet werden.

Was haben also die Windows Updates und die Finke Baskets da miteinander zu tun? Genau: Gefühlt gar nichts. Wenn die Kunden unserer Firma auch ohne jegliche zeitliche Planung einfach mal Software nicht zur Verfügung stellen, die für die Produktion notwendig ist, dann brauchen die gar nicht auf die Idee zu kommen, dann irgendwen für einen Produktionsausfall haftbar zu machen. Im schlimmsten Fall ist eben die Stelle des verantwortlichen Administrators vakant.

Was ich damit sagen will: Eine schlechte Planung, wie mit IT-Infrastruktur umgegangen wird, gepaart mit sportlichem Unvermögen führen zu dem Abstieg in die „ProB“. Als ob Microsoft etwas dafür kann, dass der Administrator genau zu dem Zeitpunkt die Arbeiten machen musste. Das ist Blödsinn. Aber lamentieren kann man ja. Auch der Carsten Drees hat bei Mobilegeeks unrecht, wenn er schreibt, dass er als Clubmanager auf Microsoft zugehen würde, damit der Konzern die „Scharte“ auswetzen kann.

Ich habe oben den Facebook-Eintrag der Baskets verlinkt. Das Theater mit der Anzeigetafel, um die es wohl ging, ist nicht neu. Insofern ist einfach mal die IT-Verwaltung schlecht besetzt. Dass da nun Microsoft oder gar die Liga in die Pflicht genommen werden soll, halte ich für lächerlich. Schließlich kann man über „Windows Software Update Service“ (schon mal gehört, liebe Paderborner?) oder Microsoft System Center die Update-Geschichte ziemlich genau steuern. Und nicht zuletzt hätte einfach nur der Neustart verschoben werden müssen.

Dafür kann niemand außer der eigene Administrator verantwortlich gemacht werden. Und wer nun daher kommt und da den Umstieg auf Linux empfiehlt: Auch da gibt es Updates und Neustarts. Aber man kann ja bellen.

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