GMX: Irgendwas ist doch da komisch

Ich hatte mich heute ziemlich erschrocken, erhielt ich doch eine Email aus einer längst vergangenen Epoche. Aus irgendeinem Grund schleppe ich immernoch einen Email-Account bei GMX mit mir herum. Ich habe damit seit Jahren schon nichts mehr am Hut. Aber GMX schrieb mir, dass ich wohl mein Passwort zurücksetzen wollte. Und da wurde ich hellhörig. Ich habe mit dem Email-Dienstleister nichts mehr am Hut und hatte den Account auch vergessen. Also muss ich dem Ganzen mal auf den Grund gehen.

GMX Mein Account – Zurücksetzen Ihres Passworts

Sehr geehrter GMX Nutzer,

Sie haben ein neues Passwort für Ihr GMX Postfach angefordert.

Über den folgenden Link gelangen Sie auf eine Seite, auf der Sie ein neues Passwort einrichten können:

https://passwort.gmx.net / verifyEmailToken ? code = LangeSchlangeVonZahlenUndBuchstaben

Dieser Link hat eine Gültigkeit von 24 Stunden. Sollten Sie in dieser Zeitspanne kein neues Passwort einrichten, verfällt dieser. Sie können natürlich auch nach Ablauf der Gültigkeit jederzeit einen neuen Freischalt-Code anfordern.

Sollte sich die Seite über diesen Link nicht öffnen, kopieren Sie ihn bitte in die Adresszeile Ihres Browsers.

Falls Sie das Zurücksetzen Ihres Passworts nicht selbst angefordert haben, klicken Sie bitte nicht auf den Link und ignorieren Sie diese E-Mail.

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß mit Ihrem GMX Postfach,

Ihr GMX Team

Nein, GMX, ich habe keine Passwort-Änderung angefordert. Denn ich hatte den Account schlichtweg vergessen. Irgendwer hat also vermutlich Zugang zu euren Daten. Es kann auch ein technischer Defekt sein, keine Frage. Aber diese Email von euch erzählt einfach nicht die Wahrheit.

Stammt die Email von GMX aus Montabaur?

Ich erhielt diese Email an mein GMail-Konto. Sonst hätte ich davon ja gar nichts mitbekommen. Mir kommt irgendwas an der Email spanisch vor. Deshalb habe ich auch nicht auf den Link geklickt und ihn oben im Zitat verfremdet. Aber wie ist das eigentlich? Kann diese Email von GMX stammen? Schauen wir mal, was wir an Informationen haben:

  • Der Mailserver, von dem die Email kam: mout-bounce.gmx.net. Ja, das ist der echte Server
  • Im From-Feld steht: GMX-Sicherheit. Die Absender-Adresse ist aber auch die echte mit mailings@sicher.gmx.net. Sie kann aber auch gefälscht sein.
  • In der Email befindet sich ein Link zum Impressum, der ebenfalls echt ist.

Es spricht vieles dafür, dass diese Email echt ist und tatsächlich aus dem System von GMX stammt. Aber meine Hände würde ich dafür nicht ins Feuer legen. Also sage ich mir nach dieser Erkenntnis: Wenn, dann melde ich mich bei GMX an und ändere dort über Mehr -> Mein Account das Passwort. Aber vielleicht will ich das ja gar nicht?

Spam über Spam bei GMX

Nun gut, ich hatte mich also mit dem Passwort, an das ich mich noch so vage erinnern konnte, bei GMX angemeldet. Ich dachte mir, dass ich doch dann „mal eben“ schauen könnte, ob sich denn vielleicht eine Email ins Postfach verirrt hatte. Nun ja, schauen Sie selbst:

GMX-Postfach voller Spam
GMX-Postfach voller Spam

Es ist schlichtweg nichts anderes als Spam im Postfach vorhanden. Ich hatte irgendwann vor etlichen Jahren das Postfach für alles mögliche genutzt. Aber dann kam meine Domain dazu, ein GMail-Account wegen meinem Smartphone und eine Live-ID für Microsoft. Und darüber habe ich GMX vergessen. Nun habe ich da den ganzen Laden voller Email-Müll. Und ich hätte es sogar bezüglich GMX besser wissen müssen. Und da ich GMX nun wirklich nicht mehr brauche, werde ich mich davon trennen.

GMX-Account löschen

Auch wieder über Mehr -> Mein Account kommt man zur Funktion „Account löschen“. Und welche Überraschung erlebe ich da? Nun ja, ich habe keine weiteren Fragen. Ehrlich, GMX, das ist doch eine Frechheit von euch:

Einen Account bei GMX zu löschen, ist gar nicht so einfach
Einen Account bei GMX zu löschen, ist gar nicht so einfach

Im Screenshot sehen Sie, ich soll mich an den GMX Kundenservice wenden. Wenn ich diesen Hilfeartikel abarbeite, komme ich dann wieder in dem Screenshot raus. Ich hätte noch die Wahl, den Laden anzurufen. Für 3,99 Euro pro Anruf würde sich jemand vielleicht äußern. Aber ich sag es gern nochmal: Das ist eine Frechheit von euch.

Erkenntnis

GMX ist einfach nicht das, worauf ich mich in Sachen Email verlassen möchte. Entgegen meiner früheren Behauptung ist der Anbieter nach wie vor nicht zur Zwei-Faktor-Authentifizierung in der Lage. Meine Güte, mein popeliger Blog kann das doch auch. Ein Email-Anbieter, der seine Kunden mit Unmengen an Spam bewirft, wird das doch wohl auch umsetzen können.

Jedenfalls werde ich GMX nicht so ohne weiteres los. Nun ja, dann werde ich mich vielleicht hin und wieder darüber aufregen, was bei dem Anbieter los ist. Und ehrlich: Geld einwerfen für diesen Dienst? Das sehe ich nicht ein. Behaltet doch einfach die Email-Adresse, aber geht mir nie wieder mit so einer Email wie oben auf den Geist. Das gehört sich einfach nicht.

8 Replies to “GMX: Irgendwas ist doch da komisch”

  1. Hallo

    Also ich konnte noch jeden GMX (at) Account problemlos löschen.

    Ich verwende diesen Werbefriedhof eigentlich nicht wirklich für mich selbst, brauche das nur ab und zu.
    Weil die meisten meiner Kunden glauben, ich kann sie auch da beraten. „geh, kennst die eh mit computa aus, hilf mir da“. Tja und 99% davon haben GMX. (Zu einem Thunderbird kann man die nicht bringen, die „Funktionsvielfalt“ ist denen zu viel … naja.)

    Nun, dann kommen die Anrufe: „…wie geht das in GMX?“ Also schnell nen Account anlegen und nachvollziehen, was der da meint.
    Klar, später lösch ich diese Accounts wieder – null problemo…

    War das ein kostenpflichtiger Account? Ist da noch was offen? Kaum, denn sonst hätten die sich schon öfters gemeldet.
    Oder hat sich da ein Script verlaufen? AdBlocker oder sowas ON?

    PS: Muss man da echt nun jedesmal auch noch diese Checkbox bez. Datenverarbeitung anklicken?

    1. Hallöchen,

      nein, man muss eigentlich nicht ständig bestätigen. Aber im Moment habe ich noch nichts besseres gefunden. Sobald das der Fall ist, werde ich natürlich hier auf dem Blog was schreiben.
      Das war kein kostenpflichtiger Account. Ich weiß, dass das mal ganz einfach ging mit dem Löschen. Aber gut, ich kann damit leben. GMX wird doch die Serverfarm vollgemacht, nicht mir. Persönliche Daten habe ich dort eh nicht mehr liegen. Dann sollen sie halt machen, was sie wollen.

      1. Wie unser geschätzter RA Schwenke meint, braucht man keinen Haken – hoffe er hat Recht.

        zThema:
        Hast es nochmal probiert zu löschen?
        Evtl. vorher mal Cookies ausmisten, Formularspeicher leeren, Beim FF-PW-Loginmanager (wenn genutzt?) diese Seite raus nehmen – dann nochmal löschen probieren.

  2. Ìch versteh die besondere Aufregung nicht. Ist doch normal, dass sich auf einem „vergessenen Account“, den du früher für dies und das genutzt hast, jede Mange SPAM einfindet.
    Mit der Funktion „Passwort vergessen“ kann auch jeder, der deine Mailadresse kennt, eine solche Nachfragemail auslösen – nicht nur bei GMX. Dafür braucht es keine weiteren Daten.

    Dass man einen Account nicht einfach löschen kann, ist mir schon bei vielen Anbietern auf den Senkel gegangen. In der Regel reicht aber eine Mail an den Support. Die kostet doch auch bei GMX nichts – oder wie?

    1. Dazu habe ich noch nie irgendwas zurück bekommen. Mit „Passwort vergessen“ muss doch ein neues Passwort gesetzt werden. Das war aber nicht der Fall. Ich werde aber doch mal das mit der Mail machen. Das ist eine gute Idee. Danke dir, Claudia.

    1. Ich lass den Kommentar mal so stehen, aber wahr ist erstmal, dass ich es nicht nötig habe, irgendwas zu fälschen. Und wenn ich das so machen würde, wie es mir vorgeworfen wird, würde ich mich strafbar machen. Dazu würde ich auch mal sagen: Mann mann mann

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