Gutenberg – Ich glaube, ich beschäftige mich damit

Gutenberg soll der neue Editor für WordPress werden. Verfügbar ist er ja bereits. Ja, er weist selbstverständlich noch so einige Kinderkrankheiten auf. Aber nachdem er mit Version 5.0 den klassischen Editor ersetzen soll, kommt man als Blogger gar nicht um Gutenberg herum. Und das ist mein Thema im Abwasch der Woche.

Was ist jetzt eigentlich dieser Gutenberg?

Jeder – oder zumindest ein großer Teil – weiß, dass Johannes Gutenberg den Buchdruck erfunden hatte. Es war ein Segen für die Menschheit. Denn damit konnten Bücher vervielfältigt werden. Und zwar auf einfachere Art und Weise. Ich glaube, das ist unterm Strich auch der Ansatz der Entwickler beim Gutenberg-Editor. Denn alles soll einfacher werden.

Mit dem neuen Editor arbeitet man in Blöcken. Alles mögliche kann in einem Block dargestellt werden. Jeder Absatz im Text ist ein Block. Eine Überschrift ist ein Block. Galerien werden zu Blöcken. Und so gibt es viele Möglichkeiten, auf Blöcke zu setzen.

Als ich mich mal mit Gutenberg versucht hatte, kam ich damit jetzt nicht sonderlich schlecht klar. Das Problem ist halt, dass man als Blogger die Art und Weise des Schreibens neu erfinden muss. Und diverse Dinge muss man über alternative Handlungen realisieren. Und deshalb denke ich, dass ich mit dem Editor zu schnell aufgegeben hatte. Ich werde ihm nochmal eine Chance geben.

Aber die Hürden!

Jetzt habe ich ja neulich erzählt, dass mein Editor immer wieder abgestürzt ist. Das hat sich zwar gegeben. Dafür ist nun etwas komisch, wenn ich den Gutenberg-Editor aktiviere. Denn bei dem ist es so, dass da eine Meldung angezeigt wird, dass etwas schief gegangen ist. Und ich habe die Auswahl, was ich als nächstes zu tun gedenke.

Fehlermeldung, wenn Gutenberg aktiviert ist
Fehlermeldung, wenn Gutenberg aktiviert ist

Natürlich denkt man, dass da an der eigenen WordPress-Installation etwas kaputt ist. Aber: Sie sehen im Bild den Button „Fehlermeldung kopieren“. Tun Sie das mal. Kopieren Sie die Fehlermeldung einfach mal in irgendeinen Editor. Dann werden Sie schlauer. Bei mir sieht die Fehlermeldung so aus:

TypeError: Cannot read property 'getCollectionByRoute' of undefined
at t.value (https://www.henning-uhle.eu/<irgendein_Pfad>wordpress-seo/js/dist/wp-seo-post-scraper-810.min.js?ver=8.1:1:145344)
at t.value (https://www.henning-uhle.eu/<irgendein_Pfad>wordpress-seo/js/dist/wp-seo-post-scraper-810.min.js?ver=8.1:1:144551)
at jc (https://www.henning-uhle.eu/<irgendein_Pfad>gutenberg/vendor/react-dom.min.82e21c65.js:134:123)
at gc (https://www.henning-uhle.eu/<irgendein_Pfad>gutenberg/vendor/react-dom.min.82e21c65.js:127:223)
at vb (https://www.henning-uhle.eu/<irgendein_Pfad>gutenberg/vendor/react-dom.min.82e21c65.js:126:230)
at ub (https://www.henning-uhle.eu/<irgendein_Pfad>gutenberg/vendor/react-dom.min.82e21c65.js:126:65)
at zd (https://www.henning-uhle.eu/<irgendein_Pfad>gutenberg/vendor/react-dom.min.82e21c65.js:124:449)
at ra (https://www.henning-uhle.eu/<irgendein_Pfad>gutenberg/vendor/react-dom.min.82e21c65.js:123:319)
at Object.enqueueSetState (https://www.henning-uhle.eu/<irgendein_Pfad>gutenberg/vendor/react-dom.min.82e21c65.js:189:231)
at r.q.setState (https://www.henning-uhle.eu/<irgendein_Pfad>gutenberg/vendor/react.min.ab6b06d4.js:18:441)

Nach dem Fehlercode „Cannot read property ‚getCollectionByRoute‘ of undefined“ kann man suchen. Und man stößt darauf, dass nicht etwa der Gutenberg-Editor daran schuld ist, sondern das Optimierungs-Plugin „YOAST SEO“. Und im Moment gibt es noch keine echte Lösung dafür. Was ist also die Lösung? Im Moment kann ich entweder Gutenberg oder YOAST SEO benutzen. Aber das ist nicht die Schuld von Gutenberg.

Warum ist das der „Abwasch“ in dieser Woche?

Sie werden sich vielleicht genau diese Frage stellen: Wieso zum Donnerwetter nochmal schreibt der Uhle im „Abwasch der Woche“ über ein technisches Thema, das sonstwann geschrieben werden könnte. Nun ja, ich werde Ihnen erzählen, warum ich das gemacht habe. Denn die Antwort ist eigentlich ganz einfach.

Für den Gutenberg muss man als Blogger umdenken. Das erfordert vielleicht auch mal Mut. Also das Umdenken an sich. Das ist in anderen Bereichen genauso. Opel macht ja Werbung mit „Umparken im Kopf“. Und die FDP hat das Hashtag #DenkenWirNeu für sich entdeckt, um „German Mut“ einzufordern. Und eigentlich müssen Blogger auch mutig sein.

Wie viele Blogger müssen bei ihren Artikeln mutig sein? Teilweise begeben sie sich in gefährliche Situationen. Oder sie investieren Geld und Zeit, um irgendwelche Rezepte kreieren zu können. Niemand von ihnen weiß, ob das irgendwas bringt. Sie erzählen einfach ihre Geschichten. Und das halte ich für mutig. Auch muss man als Blogger sich immer mal wieder neu erfinden. Und so kann man auch mutig sein und die Technik des Bloggens mithilfe von Gutenberg neu erfinden.

Wenn die Kinderkrankheiten weg sind…

Wie gesagt, manches wirkt beim Gutenberg-Editor noch nicht wirklich zu Ende entwickelt. Deshalb ist er auch noch nicht das Standard-Werkzeug. Und wenn Tools und Plugins auf den Editor zugreifen und dabei Fehler produzieren, kann man den neuen Editor auch noch nicht als Standard-Werkzeug hernehmen. Aber das wird alles werden.

Und dann glaube ich, dass Gutenberg doch eine Verbesserung für Blogger ist. Wichtig ist, dass weiterhin die Geschichten erzählt werden. Und ich denke schon, dass das mit Gutenberg noch ein Stück besser vonstatten geht. Wir müssen halt umdenken beim Schreiben. Warum auch nicht? Stillstand ist der Tod. Auch beim Bloggen.

4 Replies to “Gutenberg – Ich glaube, ich beschäftige mich damit”

  1. Klar kann Gutenberg eine gute Sache sein, wenn man ein ausgereiftes system hat. Schau dir mal die vielen Bugmeldungen an usw.

    Ich habe Gutenberg wirklich gut getestet, habe also gar nichts gegen ihn, aber es ist noch zu früh ihn auf die Menschheit los zu lassen. Immerhin sind viele Plugins noch nicht soweit oder machen Ärger und auch viele Themes werden Ärger bekommen. Was mich vorallem nervt ist, dass man bis heute nicht weiss, ob wie sauber der Content vom „alten“ Editor übernommen wird. Ich sehe es schon kommen (aus erfahrung mit der WooCommerce umstellung 3.x) dass Gutenberg kommt und so 70% der Webseiten kaputt sind – und es ist dann noch so verbuggt, dass es auch 10-20 Updates braucht bis es produktiv einsetzbar ist.

    ich würde es besser finden, man verschiebt Gutenberg auf WP 6. also in ca 1 Jahr oder man baut es ein, aktiviert es aber nicht standardmässig (also die jetzige lösung) dann haben nämlich die firmen zeit sich anzupassen.

    Denn wens ärger gibt, kann das den Ruf von WP zerstören

    1. Hallo Eric,

      ich habe auch den Eindruck, als ob so etwas wie Gutenberg „was für große Jungs“ ist. Es kann schon sein, dass der Gutenberg enormen Einfluss haben kann auf alles, was mit WordPress zu tun haben wird. Das müssen wir einfach mal abwarten. Noch habe ich ihn als Alternative, aber eben deaktiviert. Ich hoffe, das bleibt auch mit 5.0 so.

  2. > Aber das ist nicht die Schuld von Gutenberg.

    Nunja, man könnte ja erwarten, dass das Gutenberg-Team vor einem Update wenigstens mal einen klitzekleinen Test mit einem „real world“ Website macht, wohgemerkt hat Yoast SEO weit über 5 Millionen aktive Installationen.

    Leider beschränken sich die Tests offensichtlich auf ein frisch installiertes WordPress, das man mit zwei Beiträgen und drei Kategorien anreichert, siehe Screenshots bei Github, wenn die Entwickler immer wieder mal mit solchen Installationen belegen, dass bei ihnen doch alles funktioniert…

    Gutenberg ist sicher nett gedacht und für die Zukunft auch durchaus berechtigt, aber man sollte es im aktuellen Zustand keinesfalls auf bestehende Installationen ausrollen.

    1. Hallo Marius,

      ich hätte auch gedacht, dass da Feldversuche ablaufen. Schließlich gibt es doch die ganzen Beta-Tester. Oder wurden die außen vor gelassen? Das wäre dann schon ein schlimmes Zeichen, weil ja WordPress immer von der Community gelebt hatte.

      Und dann kommt Gutenberg. Dazu hat der Eric auch schon was geschrieben.

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