Ist Suchmaschinenoptimierung für Blogger sinnvoll?

Wie ist das eigentlich? Man hört ja so oft, dass man als Blogger um Himmels Willen ein hohes Augenmerk auf die Suchmaschinenoptimierung legen soll. Ich habe ja immer ziemlich polemisch von den SEO-Butzen erzählt und kund getan, dass ich davon nicht so viel halte. Aber ehrlicherweise muss ich sagen, dass das anders ist. Denn wenn ich mich mal selbst beobachte, dann schaue ich schon, dass meine Artikel irgendwie aufzufinden sind. Nachdem ich bei knapp 30000 Aufrufen im Monat etwa 72% Suchmaschinen-Nutzer als Besucher habe, kann das schon funktionieren. Und dann muss man auch mal hinschauen. Das werde ich heute mal tun.

SEO-Butzen sind, was sie sind

Wer eine Webseite betreibt, bekommt es immer wieder mit SEO-Butzen zu tun. Man kann gar nicht so schnell gucken, wie man auf Newsletter und E-Books hingewiesen wird, wo angeblich so großartige Hinweise niedergeschrieben sind. Ich meine mit meinem Geschimpfe nicht alle Agenturen, die irgendwas in Sachen Suchmaschinenoptimierung machen. Aber es gibt schon eine ansehnliche Menge von Butzen, die einfach mal aus 10, 15 E-Books das Eine oder Andere heraus kopieren und dann das neu zusammen kopierte Zeug als kostenpflichtigen Leitfaden um die Ecke bringen.

Ich denke immer, da ich einen persönlichen Blog ohne Absicht, hohe Gewinnen zu erzielen, betreibe, dass dann SEO eh nicht so wahnsinnig notwendig ist. Aber im Prinzip ist es dann doch ein schönes Gefühl, wenn ein Artikel, der viel Arbeit gemacht hat, schnell in den Suchmaschinen gefunden wird und abgerufen werden kann. Denn wir müssen mal ehrlich sein: Niemand hat auf unsere Inhalte gewartet. Und wenn ich keine Agentur beauftrage, muss ich alles selbst machen. Ich schreibe mal auf, was ich da so für wichtig erachte.

Wie bist du denn darauf gekommen?

Ab und zu fragt man sich, wofür man das Alles macht. Ich meine, wenn ich nur für mich schreiben würde, dann wäre es ja egal. Dann hätte ich ein Tagebuch geschrieben. Ja, ein Blog ist per se etwas ähnliches. Dennoch schreibt man ja auch für Publikum. Als Blogger will man sich austauschen, Erfahrungen teilen, die Kommunikation haben. Man will auch diskutieren, Vorschläge einsammeln und all das. Das geht nur, wenn der Ursprung einer Debatte – nämlich der eigene Blogartikel – überhaupt gefunden wird.

Ich schaue gern mal nach, wie es andere Blogger machen. Was machen sie denn anders? Wo habe ich Verbesserungspotential? So bin ich auch über einen sehr informativen Artikel vom Reiseblogger Thomas gestolpert. Gerade wenn man kein Profi ist und das auch gar nicht erst vorgeben will, bietet so ein Artikel einen guten Ansatz, was man so machen kann. Nein, ich will hier keine Anleitung geben, wie man denn am besten den Suchmaschinen einen mitgibt. Ich schildere meine Eindrücke.

Gibt es in der Suchmaschinenoptimierung ein Richtig oder Falsch?

Ich könnte jetzt wie so viele SEO-Butzen um die Ecke kommen und wild drauflos behaupten, dass mein Weg in Sachen SEO der einzig richtige ist. Das Problem an der Sache ist: Was ich so mache, mag für mich passen, aber für sonst keine Webseite auf der Welt. Darum ist die einzig gültige Antwort auf die Frage, ob es ein Richtig oder Falsch in dem Thema gibt: Nein. Und das ist auch gut so. Es gibt nun einmal keine zwei gleichen Webseiten. Warum sollte man also bei unterschiedlichen Webseiten die gleichen Aktionen durchführen?

On-Page – Was mache ich direkt auf der Seite?

Schon darüber, was „On-Page“ und „Off-Page“ ist, gibt es heftige Diskussionen. Aber „On-Page“ sind alle Dinge, die man direkt auf der Webseite macht. Und da mache ich so etwas in der Art:

Lohnt es sich überhaupt?

Das ist eine wichtige Frage. Lohnt es sich überhaupt, für einen Artikel Suchmaschinenoptimierung zu betreiben? Ich meine, ich habe unterschiedliche Themengebiete hier im Blog. Es gibt also kein wirklich definiertes „Keyword“ für die gesamte Seite. Das bemängeln ja Suchmaschinen-Optimierer gern mal. Aber wie sieht das bei Artikeln aus? Kann man einen Artikel für Suchmaschinen optimieren? Den drölfzigsten Artikel zur Flüchtlingskrise muss niemand mehr optimieren. Der wird auch so gefunden.

Nun ist es auch so, dass ich hier keine Einnahmen generieren muss. Also bin ich nicht darauf angewiesen, dass nun unbedingt soundso viele Besucher den und den Artikel aufrufen. Manchmal habe ich Artikel aus einer Zeit, als ich hier noch gar nichts gemacht habe, die immernoch zeitweise hohe Besucherzahlen aufrufen. Wenn ich dann noch den einen oder anderen Artikel gut im Rennen habe, wo ich ein paar Dinge gemacht habe, dann ist das doch in Ordnung, finde ich.

Keyword-Suche

Ich muss sagen, da mache ich gar nichts. Im oben verlinkten Artikel vom Thomas steht, dass er nach Schlüsselworten sucht. Er nutzt dafür ein Tool, das ihm dabei hilft. Das hilft ihm dann auch dabei, die Keywords sinnvoll in seine Artikel einzubauen. Ich hielt das bisher nicht für sinnvoll. Aber nach dem, was ich da las, bin ich mir nicht sicher, ob das so stimmt.

In der Kürze liegt die Würze?

„Fasse dich kurz!“ – Mein Physiklehrer sagte im Unterricht früher immer, er erwartet von einer Antwort, dass sie „kurz, knapp und inhaltsreich“ sei. Letzteres erkenne ich an. Aber wie ist das? Kann man noch von „Kurzfassen“ reden, wenn ein Artikel gar nicht kürzer als einige tausend Worte sein kann, weil das Thema so komplex ist?

Mal unabhängig von irgendwelchen Ranking-Erfolgen, aber muss es denn tatsächlich stimmen, dass man nur kurze Texte schreibt? Ich hatte mir mal zur Prämisse gemacht, Texte erst ab 300 Worten zu veröffentlichen. Aber auch da muss es vom Inhalt her stimmen. Palaver wollen weder Sie noch die Suchmaschinen lesen, richtig?

Es kommt nicht auf die Kürze oder Länge eines Textes an. Viel wichtiger ist der Inhalt. Aber auch Rechtschreibung und Grammatik. dürfen nie zu kurz kommen. Das ist alles wichtiger, als dass man auf eine bestimmte Wortanzahl kommt.

Du. Sollst. Besser. Gliedern!

Ach, was haben die SEO-Butzen immer erzählt! Gliedert Eure Texte! Und was hatte es mich interessiert? So ungefähr nichts. bis mir dann irgendwann mal jemand etwas von dem WordPress-Plugin wpseo erzählt hatte. Das hatte ich auch lange im Einsatz, bin dann aber letztlich doch beim weltbekannten YOAST gelandet. Und das Plugin diszipliniert. Meine Stammleser haben schon mitbekommen, dass ich nun anders schreibe.

Hatte ich früher auch gern mal Schachtelsätze, bei denen ich am Ende den Anfang nicht mehr wusste, so ist das nun anders. Darauf macht mich YOAST aufmerksam. Auch soll ich mehr aktiv schreiben. Statt „Der Text muss gegliedert werden“ (passiv) schreibe ich nun also „Du muss den Text gliedern“. Und dazu ermahnt mich YOAST auch immer, nach maximal 300 Worten eine Zwischenüberschrift einzusetzen.

Dazu habe ich mich immer gefragt, wie das andere mit den Inhaltsverzeichnissen in Blogartikeln machen. Seit heute habe ich auch eins. Der Thomas verwendet „Table of Contents+“. Das ist allerdings etwas älter. Ich versuche mich derzeit mit „Easy Table of Contents“, das hier zu finden ist. So ein Inhaltsverzeichnis soll auch dienlich sein. Denn nicht jeder liest den gesamten Artikel. Mit so einem Inhaltsverzeichnis kann man dann ggf. zur richtigen Stelle springen. Das habe ich nicht bedacht und nun korrigiert.

Nimm Bilder!

Top-Channels, wo meine Besucher herkommen
Top-Channels, wo meine Besucher herkommen

Mein Gedanke war immer: „Wozu soll ich Bilder hernehmen, wenn ich doch meine Texte verbreiten will?“ – Oder halt so ähnlich. Nun habe ich mal nebenan eine kleine Grafik aus den Google Analytics eingebaut. Die zeigt, woher meine Besucher kommen. Wie gesagt, so um die 72% kommen über Suchmaschinen. Erreiche ich die denn dann auch mit Bildern? Oder werden es aufgrund der Bilder mehr Besucher? Ich weiß es nicht.

Aber was schreibt man denn da immer dran? Es gibt da den Titel, den Alternativtext und die Beschreibung. Das ist bei mir alles gleich. Soll man da etwa unterschiedliche Dinge rein schreiben? Und wenn ja, wieso? Mir ist bewusst, dass die Google Bildersuche intelligent ist. Denn sie klaut ja jede Menge Besucher. Aber ich weiß nicht wirklich, ob die Bildbeschreibungen in allen Feldern immer so ausgewertet werden. Keine Frage, möglich ist es sicher. Aber macht das Google?

Zeige, welche Beiträge dir wichtig sind!

Sie sehen ja unter einem Artikel eine kleine Liste, was alles so gefunden wird von der WordPress-Intelligenz und dem Plugin „Related Posts by Sovrn“. Das ist aber abgekündigt, ich muss mir hierzu etwas neues suchen. Darüber hinaus kann man ja auch immer Artikel, die thematisch passen, im Blogartikel mit verlinken. Das mache ich eigentlich ziemlich gern. Gerade, wenn es darum geht, auf einen bereits besprochenen Sachverhalt hinzuweisen, geht es gar nicht ohne.

Dazu ist es offenbar wichtig, so genannte „Cornerstone-Artikel“ zu haben. Also irgendwelche Artikel, die extrem wichtig für die Seite sind. Sie sind die Eckpfeiler, schreibt der Thomas. Klar, solche gibt es bei mir auch. Und Artikel kann man als solche kennzeichnen. Wenn ich daran denke, probiere ich das mal aus. Aber prinzipiell weise ich gern auf bereits geschriebenes hin.

Kaputte Links

Was schafft mich das immer, wenn ich mitbekomme, dass die Seite XYZ nicht mehr funktioniert. Da verlinkt man einen Artikel woanders, und dann wird der Blog entfernt oder ist kaputt oder sonstwas. Ich habe den „Broken Link Checker“ im Einsatz, der immer mal scannt, welche Links noch funktionieren und welche nicht. So ärgerlich das ist, man muss diese Links aber entfernen. Alles andere führt zu Ärgernissen. Erst habe ich versucht, ein alternatives Ziel für den gleichen Link zu finden. Aber ehrlich, mir ist das einfach zu viel Arbeit. Daher werden die Links einfach nur entfernt.

NoIndex? Was soll das bringen?

Daran merkt man, dass ich viel zu wenig Ahnung habe und mich bisher einen feuchten Kehricht darum gekümmert habe. Aber was der Thomas in seinem Artikel schreibt, ergibt durchaus Sinn. Es gibt so Artikel, auf die man nicht stolz ist oder die einfach nur Leichen sind. Was sollen die im Index? Die Erklärung dazu ist sinnvoll. Wer weiß, vielleicht mache ich das nun auch irgendwie mal. Wie mit den „Cornerstone-Artikeln“ habe ich mit den Leichen so ein paar Ideen. Da gibt es hier wie da ein paar Kandidaten.

Off-Page – Muss das sein?

Nu ja, die Frage ist nicht so schwer zu beantworten: Ja, man kann da etwas machen. Und eigentlich macht es auch Spaß, etwas außerhalb der eigenen Seite genau dafür zu tun. Aber ob das am Ende irgendwelche Auswirkungen macht, ist nicht sicher. Aber schaden kann es nichts. Was mache ich also in diesem Bereich?

Backlinks sind das neue Gold

Ich bekomme immer wieder teils merkwürdige Empfehlungen mit. Da gibt es trotz der vielen Warnungen aus allen Ecken immer wieder irgendwelche Anbieter, die einem anbieten, Links zur Webseite zu setzen, so man sie dafür bezahlt. Das geht natürlich gar nicht. Was mir viel lieber ist, das ist der Link von einer anderen Seite, weil mein Text dort gut ankam. Ja, Backlinks sind das neue Gold. Das darf gern ehrlich gefördert werden. Alles andere ist eher nichts für mich.

Woanders kommentieren

Das ist wohl das Dienlichste. Ich finde einen Artikel irgendwo gut und hatte bei mir im Blog schon mal das Thema. Dann reicht es doch aus, dass ich dort kommentiere und in dem Kommentar den Link zu meinem Artikel fallen lasse, oder? Natürlich darf es nicht darauf hinaus laufen, dass man einen „Hier, guck mal bei mir: <Link>“-Kommentar fallen lässt. Ein bisschen Gehalt darf schon dabei sein. Sonst ist es ja vielleicht sogar Spam.

Netzwerkende Blogger

Bloggertreffen hier, Bloggergruppen in den sozialen Netzwerken dort. Es gibt unheimlich viel, was man als Blogger machen kann. Auch Gastartikel, Interviews und all das gehört mit dazu. Aber wie gesagt: Man kann. Niemand muss überall mit dabei sein. Ich halte es immer so, dass ich mich gern einbringe, wo ich auch etwas beitragen kann. Alles andere wirkt schnell wie ein Wichtigtuer. Es geht ja bei allem immer darum, dass man sich austauscht und im Prinzip alle Beteiligten etwas davon haben.

Und was bringt das Alles?

Die Textqualität hat bei mir gefühlt immer weiter zugenommen. Ich habe immer schon auf Rechtschreibung und Grammatik geachtet. Aber wenn ein Plugin wie YOAST mich dazu ermahnt, Zwischenüberschriften und nicht so lange Sätze zu verwenden, ist das sicherlich positiv. Suchmaschinenoptimierung kann man bis zum Erbrechen vollführen. Aber muss das denn sein? Dazu ein ganz klares Nein. Denn wenn man es übertreibt, fühlen sich die Suchmaschinen veralbert. Und die Leser merken die übertriebene Optimierung. Und das Bloggen macht weniger Spaß.

Die Maßnahmen, dass man saubere Texte verfasst und so etwas, macht man doch eh. Über die Jahre sind so meine Besucherzahlen immer ein kleines Stückchen gestiegen. Es kann sein, dass das etwas mit den Maßnahmen, die ich immer stärker eingebracht habe, zu tun hatte. Aber vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass mein Blog einfach ein bisschen besser ankommt. Viele Artikel verschwinden dennoch in den Untiefen des Internets. Aber ich mache deshalb trotzdem weiter mit den Dingen.

Sachen, die ich nicht oder noch nicht mache, werde ich mir anschauen. Insbesondere die Cornerstones und die Artikel-Leichen haben mich aufhorchen lassen. Und was es mit den Keywords auf sich hat, werde ich erstmal untersuchen. Jedenfalls ist Suchmaschinenoptimierung schon für Blogger sinnvoll. Und sei es nur aus dem Grund, dass bessere Artikel entstehen. Und das waren jetzt über 2100 Worte. Wahnsinn!

2 Replies to “Ist Suchmaschinenoptimierung für Blogger sinnvoll?”

  1. Moin Henning,

    schön, dass ich Dich zu diesem tollen Beitrag motivieren konnte. Ich finde immer ganz interessant, was andere Blogger im Bereich SEO so machen. Dabei kann ich oft viel mehr lernen, als bei diesen SEO-„Gurus“ in ihren tollen eBooks.

    Ich sag mal so, bei 30000 Aufrufen im Monat, die in der Mehrheit von Google kommen, machst Du ja auch vieles richtig.

    Das mit den defekten Links ist übrigens ein Dauertheme. Gerade gestern Abend mal wieder die Analyse laufen lassen und danach über 30 Links entfernt.

    LG Thomas

    1. Hallo Thomas,

      jawoll, Broken Links ist ein Dauerthema. Es ist schon schade, dass so viele Webseiten einfach immer wieder „wegsterben“. Aber man kann es nicht ändern. Dann bereinigt man wenigstens die Links dorthin, die dann eben nicht mehr funktionieren.

      Ja, so hab ich das gar nicht gesehen, dass ich da gar nicht so viel falsch mache. Ich werde aber mal berichten, wenn ich weiß, ob die zusätzlichen Hinweise von dir noch eine Steigerung gebracht haben. Das wäre mal spannend, oder?

      VG Henning

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