Käsebook: Ein schwachsinniges soziales Netzwerk

Ab jetzt nenne ich Facebook einfach mal Käsebook. Das ist ja komplett bekloppt, was das angeblich so soziale Netzwerk neuerdings so treibt. Und ich werde Ihnen auch erzählen, was ich da meine. Es gibt sicherlich entsetzlich viel, was man an Facebook kritisieren kann. Aber die folgenden zwei Begebenheiten bestärken mich darin, dass es richtig war, Facebook den Rücken zuzukehren.

Warum wurde Facebook für mich zum Käsebook?

Ich habe mal umher geschaut: Es gab mal, als es noch existierte, bei Google+ einen Account namens „Käsebook“. Also ist diese Wortschöpfung jetzt nicht so unfassbar neu und exklusiv. Aber es ist schon so, dass ich den Begriff für das angeblich so wahnsinnig soziale Netzwerk verwenden werde. Und dafür muss ich ja eine Definition finden. Schauen wir mal.

Kennen Sie den Begriff „Käseblatt“? Damit werden unbedeutende Zeitungen bezeichnet, bei denen man vermutet, sie verfügten auch über eine geringe Qualität. Facebook ist für mich unbedeutend. Und so, wie sich der wild gewordene Algorithmus benimmt, ist auch die eventuelle Qualität zum Teufel. Mal abgesehen davon, was auf dem Netzwerk so gepostet wird.

Für mich sind andere Kanäle ungleich wichtiger als ausgerechnet Käsebook. Das ist aber schon einige Jahre so. Schauen Sie mal oben ins Menü. Da finden Sie andere Kanäle, worüber Sie mir folgen können. So, wie sich Facebook aufführt, muss ich mich damit nicht beschäftigen. Und jetzt komme ich mal zu den beiden Begebenheiten, die das Käsebook endgültig unmöglich machen.

Willkommen bei Facebook!

Im Facebook-Newsfeed erscheint diese Meldung

Willkommen bei Facebook
Leg los und füge Freunde hinzu. Dann siehst du hier ihre Videos, Fotos und Beiträge.

Damit nervt mich Facebook.

Seit langer Zeit benutze ich Facebook. Irgendwann fingen die mal an, den Newsfeed – also das, was man ohne Klimmzüge sieht, wenn man das Käsebook nutzt – kaputt zu optimieren. chronologisch war da nichts mehr. Man konnte aber problemlos eine chronologische Sortierung auswählen. Bis zum nächsten Mal. Dann begann das Spiel regelmäßig von vorn.

Den Newsfeed chronologisch sortieren im Käsebook

Jedenfalls trieb ich mich neulich mal wieder bei Facebook herum, um zu schauen, was meine Kontakte dort treiben. Ich sortierte also meinen Newsfeed wie gewohnt nach neuesten Meldungen. Aber dann wurden mir nur eine Handvoll angezeigt. Dazu bekam ich „Willkommen bei Facebook“ angezeigt. Wollen die mich verar… Nein, lassen wir das.

Diese Meldung erscheint interessanterweise nur bei den „neuesten Meldungen“, sonst nicht. Man könnte jetzt denken, dass es an mir liegt, da mein Account nahezu eine Karteileiche ist. Aber es geht auch anderen Nutzern so. Was der Sinn dahinter ist, ist mir nicht klar. Und es ist mir auch egal. Denn genau damit werde ich das Käsebook bestimmt nicht ausgiebiger nutzen.

Facebook so: Du hast neue Benachrichtigungen, gnihihi

Der Chis Erxleben von BasicThinking hatte jetzt mal eine ernst gemeinte Facebook-Pause eingelegt. Irgendwann erhielt er eine Mail vom Käsebook. Das behauptet soziale Netzwerk schrieb Verheißungen, dass unzählige ungelesene Benachrichtigungen auf ihn warten würden, wenn er sich denn endlich mal wieder bei Facebook anmelden würde. Gesagt getan.

Es zeigte sich, wie dreist Facebook ist, um passive Nutzer wieder zu aktiven Nutzern zu erklären: Es werden in den Email-Benachrichtigungen einfach mal irgendwelche Zahlen aus der Luft gegriffen, die nach möglichst viel klingen, damit sich der Nutzer als „vermisst“ ansieht und gleich mal beim Käsebook nach dem Rechten schaut.

Denn Facebook kann es sich nicht leisten, Karteileichen mit sich herum zu tragen. Nur Nutzer, die auch wirklich im Newsfeed herum scrollen und mit anderen interagieren, bringen dem Netzwerk Geld. Weil nur die dann ggf. die Werbung sehen. Deshalb muss man aber dennoch mit realistischen Angaben operieren. Alles andere ist Lug und Trug.

So wird das nichts

Das Käsebook will seine Nutzer dazu bringen, aktiv durch den durch das Netzwerk vorsortierten Newsfeed zu scrollen. Dass die Nutzer andere Präferenzen haben könnten, kommt dem Netzwerk gar nicht in den Sinn. Ebenso, wie es dem Netzwerk nicht in den Sinn kommt, dass jemand bewusst Pausen machen könnte. Man will den Nutzern einfach irgendwas aufdoktrinieren.

Aber so wird das nichts. Am Ende wird es dann dazu kommen, dass das Netzwerk immer mehr Nutzer verscheucht. Sie sollen nur so weitermachen. Ich habe das Netzwerk unter Beobachtung. Es kann sein, dass ich meinen Account doch endgültig schließe. Denn ganz ehrlich: Ich brauche das Käsebook nicht wirklich.

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