KB4088878: Ist an allem Microsoft schuld?

Microsoft veröffentlichte dieser Tage mehrere Updates, nach denen dann jede Menge Systeme ausgestiegen sind. Es handelte sich unter anderem um die Updates KB4088875 und KB4088878. Der Schuldige war schnell gefunden: Microsoft. Das ist auch in Ordnung. Aber gibt es da nicht noch ein paar mehr Schuldige bei dem Theater? Vielleicht spielen auch noch andere Aspekte eine Rolle. Man kann eigentlich sagen, dass da einige Zufälle zusammenfallen. Denn es gibt nicht immer nur einen Schuldigen.

Fehler in KB4088878 und KB4088875

In letzter Zeit kommt es hier und da mal vor, dass Updates von Microsoft Fehler beinhalten. Woran das liegt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Oft ist es so, dass zuvor gemeldete Probleme danach immernoch da sind. Aber ab und zu ist es eben auch so, dass nach einem Update irgendwas nicht funktioniert. Nach der Installation dieser beiden Updates kann ein Windows 7 oder ein Windows Server 2008 R2 – aber keine andere Windows-Version – komisches Verhalten zeigen, vor allem dann, wenn die Systeme virtualisiert sind.

  • Bei SMB-Servern kann es zu Verlust des Arbeitsspeichers kommen
  • Blue Screens auf 32-Bit-Rechnern mit aktiviertem PAE
  • Blue Screens bezüglich SSE2
  • Antivirus-Software mit der Aktualisierung eines Allow-Schlüssels stürzt ab
  • Netzwerkverbindungen funktionieren nicht mehr

Es wird hierzu demnächst eine Behebung von Microsoft geben. Man kann dem Konzern viel vorwerfen. Aber wenn sie selbst etwas versaut haben, haben sie eigentlich immer unmittelbar eine Fehlerbehebung gebracht. Aber das Problem ist ja nicht nur in Windows zu suchen. Ich habe die Antivirus-Software genannt. Daneben gibt es auch noch andere Gesichtspunkte, über die man reden muss. Es ist nicht immer nur Microsoft.

Updates? Wofür denn?

Werden Systeme virtualisiert, hat man meistens seine Gründe dafür. Es spricht ja auch nichts dagegen, eine virtuelle Wolke zu bauen und seine Server dort zu betreiben. Egal, ob man als Herstellter VMWare, Citrix oder Microsoft in Betracht zieht, der Gedanke ist erstmal nicht schlecht. Aber dann muss man sich eben auch mit der virtuellen Umgebung beschäftigen. Auch dort gibt es Updates. Deshalb hat ja VMWare auch auf die aktuelle Entwicklung mit den betreffenden Updates reagiert und einen alten Hilfe-Artikel entsprechend aktualisiert.

Fakt ist jedenfalls, dass man sich mit der virtuellen Umgebung beschäftigen muss. Denn sonst ist die zu alt für die Software in den virtuellen Maschinen, die in der virtuellen Umgebung „wohnen“. Will man sich auch darum nicht kümmern müssen, bleibt eigentlich keine Alternative, dann muss man zu einem Cloud-Anbieter wie Microsoft mit seiner Azure-Infrastruktur wechseln. Denn dann macht das der Anbieter mit den Updates in der virtuellen Umgebung. Nur ganz ohne geht es nicht.

Das heißt ja nicht, dass dann immer alles glatt geht. Aber wenn das als Fehlerursache ausgeschlossen werden kann, ist man schon mal einen Schritt weiter. Und weil es enorme Probleme mit dem „Convenience Update“ (also Update für die Bequemlichkeit, welche Ironie) gibt, hat Microsoft eine Fehlerbehebung für die bisher bekannten Probleme zusammen geschrieben. Aber ich gehe davon aus, dass die richtige Behebung bald folgen wird. Man muss dann halt das Update auch installieren, oder? Und kommen Sie mir nicht mit Linux, aber das wissen Sie ja.

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