Man kann Blogger unterstützen?

Ja, natürlich kann man einen Blogger unterstützen. Ich mag ja, wenn man mir erzählt, dass ich weitermachen soll. Aber da geht noch mehr. Man sollte nicht gleich daran denken, einen Blogger mit Geld zu überschütten. Ich habe so viel Blödsinn gehört, dass ich da einfach mal dazu Stellung beziehen muss. Denn die Blogger, die angeblich alles „raffgieriges Volk“ sein sollen, gibt es fast gar nicht. Also mal schauen, was ich da so an Unterstützung zusammentragen kann. Das wird ganz sicher keine Quengelei, denn das mache ich nicht. Nein, ich will einfach mal aufstellen, was man so als Unterstützung ansehen kann.

Immer wieder höre und lese ich davon, dass es doch „nur ein jämmerlicher Blogger“ ist. Ernsthaft, das ist Blödsinn. Die meisten Blogger helfen doch den Lesern weiter. Ob es nun irgendwelche Anleitungen sind oder Informationen über irgendwelche Produkte, Kochrezepte, Rezensionen, Fundstücke oder ob es ein anderer Blick auf eine Sache ist, damit man sie besser einordnen kann. Es gibt Blogs über alles mögliche, das ist ja irgendwie bekannt.

Ich habe ja oft genug darüber philosophiert, dass man sich in Deutschland unter den Bloggern ziemlich allein fühlt. Es fehlt einfach die Vernetzung. Jeder bloggt so vor sich hin, und viele Blogger sehen sicher ihre Leser als ihre Schafherde an und wollen keinen einzigen Leser an andere Blogs abgeben. Ich habe den Verdacht, dass das Eine mit dem Anderen irgendwie zusammenhängt. Aber hat das Alles denn mit der Unterstützung für Blogger zu tun? Ich denke ja.

Was spricht dagegen, wenn man einen Blogartikel woanders, der einem gefällt, in die sozialen Netzwerke weiterleitet oder im eigenen Blog darüber berichtet? Ja, klar, es gibt dann Blitzmerker, die dann nach Hörensagen vorgehen. Aber was soll’s, ein paar Unverbesserliche wird es immer geben. Und so, wie man andere Blogger empfehlen kann, so kann man ja auch die anderen Blog-Artikel kommentieren. Nein, nicht bei Facebook oder wo auch immer, ich meine direkt unter dem Artikel im Kommentar-Bereich. Das kann man manchmal nicht nachvollziehen, aber darüber freut sich jeder Blogger. Oder zeigen Sie mir den Blogger, den Kommentare nerven.

Ja, die Sache mit den „Like“-Buttons und „Plus“-Buttons und Favoriten-Buttons und was auch immer ist eine schöne Sache. Aber davon erfahren andere Kontakte in den sozialen Netzwerken ja nichts. Darüber freut sich zwar derjenige, der da einen Eintrag in den sozialen Netzwerken hinterlassen hat. Aber bekannter wird dadurch nichts. Dann mög man doch lieber „Teilen“, „Pfeilen“, „Retweeten“ und sowas. Dann erhalten auch die Kontakte desjenigen, der den Eintrag eingestellt hat, Kenntnis davon.

Ach ja, und die Feed Reader und Newsletter. Ich mache selbst damit rum. Man kann meinen Blog abonnieren, ihn in den Reader reinpacken und so weiter und so fort. Ich glaube, wenn der Artikel dann aber vom Leser über den Feed Reader oder Newsletter besucht wird, freut sich der Blogger. Nicht nur wegen den Klicks und so etwas. Meistens haben ja Blogger irgendwie Werbung eingebunden. Ich mache dass ja auch. Und durch jeden Besuch wird irgendwie ein Bruchteil gutgeschrieben. Das wird dann nicht für Pizza oder sowas ausgegeben, sondern vielleicht mal für einen besseren Server oder Ausrüstung oder was auch immer.

Und da bin ich bei Werbeblockern. Ich verstehe den Einsatz. Und wenn jemand seine Seite im wahrsten Sinne des Wortes mit Werbung zupflastert, habe ich nur noch mehr Verständnis. Wenn man aber einem Leser weitergeholfen hat und der dann patzig mit „Selbst schuld, dass du den Schund ins Internet stellst und nichts dafür verlangst, du Loser“ auf die Bitte reagiert, das nächste Mal den Werbeblocker zu deaktivieren, dann schnappt mir das Messer in der Tasche auf. In meinen Augen sind das die gleichen, die in illegalen Download-Portalen kostenpflichtige Sachen herunterladen würden.

Nun ja, so krass ist es sicherlich nicht. Aber ein bisschen ist es wie mit den Obstbäumen am Straßenrand zu vergleichen. Was stehen die auch da? Selbst schuld, wenn die Obstbäume nicht schnell genug abgeerntet werden. Dann werden eben die Äpfel ohne zu fragen gepflückt. Das machen wir alle irgendwie. Und das, obwohl wir wissen, dass das nicht fair ist, nicht wahr?

Ach ja, der Johnny Haeusler hat in seinem Blog auch mal wieder aufgeschrieben, was sich Blogger an Unterstützung wünschen. Natürlich verlinke ich ihn. Und er vertritt zum Beispiel in Sachen soziale Netzwerke die Meinung, dass Kommentare im digitalen Nirvana verloren gehen, wenn ausschließlich in den sozialen Netzwerken kommentiert wird. Das stimmt und ist sehr schade. Denn ich kann ja nun nicht auf jede Reaktion in jedem sozialen Netzwerk Bezug nehmen. So kommt die eine oder andere vielversprechende Diskussion möglicherweise gar nicht erst zustande.

Tja, und völlig ohne Geld geht es auch nicht. Bei mir ist es ja – wie gesagt – die Werbung, auf die man auch klicken kann. Alles andere hat sich nicht bewährt. Ob es nun Bezahlsysteme wie Paypal oder Flattr sind („Wir unterstützen dich, versprochen“ – und auf die Einlösung warte ich noch immer) oder Artikel, für die Geld abfiel, was ich nicht wirklich mir meiner Einstellung vereinbaren kann. Das ist alles nicht von Dauer. Von Sponsoring mal ganz abgesehen. Was ich mir momentan näher ansehe, ist das System LaterPay. Und hier schaue ich mal, wohin mich das führen kann.

Wie auch immer – Blogger kann man auf vielen Wegen unterstützen. Es sind nur Kleinigkeiten. Aber ich finde, Johnny Haeusler hat völlig Recht mit seiner Liste. Ich habe natürlich einen riesigen Artikel draus gemacht. Aber im Großen und Ganzen habe ich da die gleiche Ansicht. Und wie stehen Sie zu diesen Dingen?

2 Replies to “Man kann Blogger unterstützen?”

  1. nun in meinen augen sind blogger die nur ihr eigenes gärtchen pflegen keine wirklichen blogger sondern eher sowas wie tagebuchschreiber. aber auch wenn es so aussieht, es gibt viele blogger die sich regelmässig austauschen und auch gegenseitig verlinken oder kommentare hinterlassen. selbst du mein lieber henning hast schon bei mir kommentiert und ich bei dir. und so gibt es noch viele die das machen.
    nur die sogenannten a-blogger machen das nicht, aber das sind auch leute die den bodenkontakt komplett verloren haben in und abgehobenen sphären rumgeistern.

    ich bin ehrlich gesagt kein fan von later-pay oder flattr oder so. das sind nämlich systeme die hier in europa fast nicht funktionieren (sie sind einfach zu wenig bekannt). wenn man schon ein kleines einkommen generieren will, dann muss man in europa andere wege gehen (affiliate / adsense / direktvermarktung) oder noch kreativere wege gehen.

    Aber ja man kann blogger unterstützen in dem man einfach den eigenen horizont offen hält und immer wieder neue blogger sucht und lesen tut und natürlich weiterempfehlen tut. leider ist es so, dass viele leute das bloggen immernoch etwas nur für spinner halten. selbst corporate blogs – sollte eigentlich jede firma haben – wir noch gerne als pressemitteilungsveröffentlichungsplatz missbraucht… aber wenn man vergleich was vor 5 jahren so war und heute – ists ein grosser sprung. mal schauen was in 5 jahren so läuft :P

    1. Stimmt, es geht hauptsächlich um den Austausch. Natürlich hat da jeder noch „Potential nach oben“, was das Kommentieren woanders betrifft. Ich fasse mir dabei mal an meine eigene Nase. Aber man kann da eigentlich „gute Besserung“ wünschen, nicht wahr?

      Die Sache mit den Spinnern wird die Welt der Blogger wohl noch Ewigkeiten mit sich herumtragen. So lang Blogger nicht ernst genommen werden, wird sich da ehrlich gesagt nichts tun. Und bei den Corporate Blogs ist es wirklich so, dass die meisten Firmen gar nicht wissen, wie sie den Blog richtig einbringen. Man kann da so viel machen. Aber es ist ja „nur ein Blog“.

      Naja, mit den Einnahmen ist es ja so, dass sich Leser durchaus an den Werbebannern stören. Das kann ich ja alles nachvollziehen. Aber wenn dem so ist, dann mögen sie doch bitteschön anderen Finanzierungsmöglichkeiten offen stehen. Das wollte ich damit ausdrücken.

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