Die Open Source Fraktion wird es sich nicht vorstellen können: Es gibt Menschen, die bei der Arbeit auf Microsoft-Produkte angewiesen sind. Und ich will das ehrlich gesagt auch nicht wieder diskutieren. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe dafür. Ein „Wechsle doch die Firma und nimm Linux“ ist zwar nett gemeint, aber dann doch recht weltfremd. Nein, ich möchte über das witzige Verhalten erzählen, wenn sich zwei dieser Produkte gegenseitig behindern. Sowas passiert, wenn sich die Teams nicht kennen, nicht absprechen, vielleicht nicht mal gegenseitig akzeptieren.
Teams und Outlook sind doch Microsoft-Produkte, oder?

Teams bringt für Outlook ein Meeting Add-In mit. Damit kann ich die Meetings bequem in Outlook planen. Soweit so gut. Es geschieht aber immer wieder, dass dieses Meeting Add-In irgendwelche Faxen macht und damit Outlook in gewaltige Probleme bringt. Und ich meine damit das klassische Outlook. Das neue Outlook habe ich dahingehend nicht ausgiebig genug getestet, weil das ja insgesamt eine einigermaßen große Zumutung ist.
Jetzt habe ich mal eine Frage: Wie ist denn das, Outlook und Teams kommen doch beide von Microsoft, oder? Wie kann es denn sein, dass sich beide Produkte gegenseitig behindern? Man denkt sich immer wieder, dass das nicht sein kann, aber dann ist man immer wieder mit der Realität konfrontiert. Und da stellt man sich automatisch die Frage, ob die einzelnen Teams nichts voneinander wissen (wollen). Zumindest sollte es doch nicht so häufig passieren, dass sich Microsoft-Produkte derart behindern.
Aber vielleicht denke ich auch nur zu einfältig. Jedenfalls habe ich mal nach einer möglichen Behebung geguckt. Und ich bin auf dieses Forum von Microsoft gestoßen. Am Ende wird auf einen Hilfe-Artikel verwiesen, den Microsoft freundlicherweise entfernt hat. Es gibt stattdessen andere Hilfeartikel, die aber auch nur halb zum Ergebnis führen, nämlich dass Outlook mit dem Teams Add-In nicht ständig zusammenbricht. Aber das ist wohl zu viel verlangt.
Stellt euch vor, ihr wärt die Nutzenden
Bei der Entwicklung von Produkten sollten sich die Entwickler der Microsoft-Produkte vielleicht einfach mal in die Rolle der eigentlichen Nutzer versetzen. Ich meine, ich habe schnell mal Caches geleert, Outlook im abgesicherten Modus gestartet oder das Meeting Add-In neu installiert und all dieser Bums. Jetzt stellt euch aber mal vor, ihr wärt Mitarbeiter im Vorstandssekretariat. Ihr könnt doch nicht alle Nase lang den ganzen Mist durchturnen. Das muss doch funktionieren, oder?
Zur Fehlersuche zu dem oben erwähnten Problem schreibt jemand „I’ve run out of pages on Google with helpful results“. Es gibt also keine sinnvollen Hinweise mehr. Das sollte doch zu denken geben, oder? Ich meine, noch hat Microsoft sicherlich den einen oder anderen Vorteil. Das meine ich ganz unverblümt. Aber wer weiß, vielleicht kommt so ein Dienst wie NextCloud tatsächlich mal richtig aus den Puschen und bietet ein echt vergleichbares Angebot für Unternehmen.
Nein, nein, nochmals und abermals nein: Es geht nicht um fucking Word, Excel, PowerPoint, was du mit Libre Office ersetzt. Email ersetzt du mit Thunderbird, Teams mit was-weiß-ich, Windows mit Linux und hast plötzlich einen ganzen Zoo an Problemen im Unternehmen, weil einfach keine Möglichkeit für einen sauberen Umstieg gegeben ist. Darum nervt mich nicht mit solchen Einlassungen. Ich will sie nicht hören oder lesen.
Kommt um die Ecke, wenn ihr eine ernsthafte Alternative zu Microsoft 365 habt. Und das geht weit, weit, weit über Office hinaus. Ihr ermüdet mich mit euren ständigen Einlassungen zu diesem Kram. Und – dings – Microsoft sollte es halt auch mal hinkriegen: Microsoft-Produkte sollten doch untereinander so gut miteinander können, dass sie sich nicht gegenseitig zum Absturz bringen. Oder sehe ich da was falsch?
Was genau funktioniert denn nicht bei dir mit dem Teams-Plugin? Läuft bei uns in der Firma ohne Probleme. Outlook und Teams aktuellste 365-Versionen, Exchange on-prem.
Es geht da nicht um diesen einen Vorfall. Das Teams Add-In funktioniert natürlich völlig problemlos, wenn man mal den Cache bereinigt hat. Mir geht es exakt darum, dass immer wieder Produkte von Microsoft sich gegenseitig fressen. Das war mein Punkt.
Dazu kommen bei uns noch drölfzig Anwendungen, die durchaus wichtig für das Unternehmen sind und halt nur unter Windows laufen. Dafür gibt es, neben dem von Dir genannten 365 Gesamtpaket, einfach keine brauchbare Alternative.
Wenn es nur um schnödes Office gehen würde, ja, das geht prima mit Linux. Wobei ich immer schmunzeln muss. Wir mussten bisher 3 virtuelle Server nach Updates (Patchdays) aus den Snapshots wieder reanimieren. Nein, das waren keine unserer über 30 Windows-Server – es waren Debian- und Ubuntu-Kisten.