Mogeln verboten bei Werbeinhalten!

Haben Sie schon irgendwann Inhalte im Internet – vor allem in den sozialen Netzwerken – mitbekommen, die auch als Werbung klar und deutlich erkennbar waren? Ich meine, ich halte das ja so, dass ich bei einem der Artikel, bei denen etwas Geld floss, als erstes Wort in der Überschrift die Kennzeichnung „[Werbung]“ hinschreibe. Glauben Sie mir aber, dass das lange nicht alle machen. Und glauben Sie mir ruhig auch, dass das vielen Auftraggebern auch gar nicht so in den Kram passt, wenn jemand seinen beauftragten Inhalt als Werbung kennzeichnet. Das ist schäbig und gehört sich nicht. Ich schreibe mal dazu etwas.

Werbung und Finanzierung von Inhalten im Internet

Wir werden alle nicht müde, über Werbeblocker zu philosophieren. Jeder – auch ich – von den „Publishern“ hat sich schon mal das Maul über sie zerrissen. Da ich eh nicht gegen sie ankomme, musste ich umdenken. Ich habe also das lächerlich kleine Werbebanner in der Seitenleiste entfernt, was mir über Adiro als Anbieter eh nichts mehr einbrachte. Bevor die Einnahmen bei Null blieben, waren sie auch schon lächerlich gering. Den Werbeblockern sei dank. Aber ich hab das ja entfernt. Das Bild, das beim Klick drauf zu meinem Hoster führt, lasse ich aber drin, obwohl das auch nix bringt.

Das ist erstmal die Einnahmenseite. Wissen Sie, mir ist es nicht so wichtig, richtig viele Einnahmen mit meinem Blog zu erzielen. Mir sind meine Inhalte sowieso wichtiger. Aber es ist schon so, dass es schwierig ist, die Produktion von guten Inhalten für das Internet sinnvoll zu finanzieren. Werbebanner sind nicht sinnvoll, weil dieser Markt schlichtweg durch geldgeile Säcke kaputt gemacht wurde. Tantiemen wie von der VG Wort, wo ich Mitglied bin, sind gut und schön, gelten aber nur als Beimischung. Also müssen gesponserte Inhalte mithelfen.

Ich denke, man muss weg davon, seine Inhalte mit irgendwas auszustatten, was einem „Publisher“ Einnahmen einbringt. Am Ende muss es wohl dahin gehen, dass man sich mit seinen Inhalten einen guten Namen verschafft und man damit ein Geschäft generiert. Ein Blog, ein Youtube-Kanal oder so etwas könnte dann Mittel zum Zweck sein, Kunden zu erreichen. Das ist aber nicht mein vordringlichstes Ziel. Deshalb schaue ich nach, ob ein Angebot zu einem gesponserten Blog-Artikel irgendwie zu mir passt. Und das ist auch in Ordnung so. Wie ich das meine, steht hier.

Bekennt euch doch bitte zu euren werblichen Inhalten!

Ich bekomme täglich irgendwelche Emails von irgendwelchen Marketing-Butzen. Ich meine damit wirklich die umgangssprachliche Bude oder die enge Kammer, die Bettnische. Da kommen solche Firmen also per Email zu mir und erklären mir, dass ihnen mein Blog super gefällt. Und dann fragen sie mich, ob ich einen bereits geschriebenen Werbeartikel zu Online-Casinos ohne Werbekennzeichnung bei mir veröffentlichen würde und was das kosten würde. Ja, wenn die sich mit meinem Blog beschäftigt hätten, wäre ihnen das da aufgefallen:

Werbung, Kooperation, Zusammenarbeit

Unter dem Stichwort „Werbung“ ist diese Seite sogar direkt oben im Menü zu finden. Wenn man diese liest, beantwortet das solche Fragen. Und diese Butzen wollen sich mit meinem Blog beschäftigt haben. Allein schon die Werbekennzeichnung ist immens wichtig. Ich habe gar keine andere Wahl, will ich Abmahnungen vorbeugen. Wieso aber denken immernoch so viele, sie müssten werbliche Inhalte nicht kennzeichnen? Irgendwo „#Ad“ hinzuschreiben, reicht ja nicht wirklich aus.

Mit Social Media sind viele Millionär geworden. Und es gibt immernoch etliche „Stars“, die es gar nicht einsehen, ihre Inhalte zu kennzeichnen. Aber mal ehrlich: Ist so etwas seriös? Ich habe oft herum gefragt, wie man das findet, wenn ich für einen Artikel ein bisschen Geld bekomme und das als „[Werbung]“ eindeutig kennzeichne. Glauben Sie es ruhig: Die Akzeptanz dafür ist wesentlich höher, als man annehmen könnte. So lang nicht jeder oder jeder zweite Artikel Werbung ist, wird das durchaus angenommen. Also kann man sich auch dazu bekennen und Werbung als solche kennzeichnen.

Viele Verlierer

Ja, mir ist bewusst, dass die schöne, heile Welt im Internet schon lange vorbei ist. Es ist ein gnadenloser Kampf. Aber gerade bei der Mogelei mit werblichen Inhalten gibt es viele Verlierer. Es hat ja kein Mensch etwas dagegen, wenn irgendwer auf Instagram für irgendein Hautpflegeprodukt Werbung läuft. Aber dann muss das klar und deutlich gekennzeichnet werden. Wenn nämlich die- oder derjenige nur erzählt, wie gut das Zeug die Haut pflegt und bei einem Schwarm von Hashtags unscheinbar „#ad“ dabei steht, denkt das Publikum vielleicht, dass das wirklich so stimmt.

Das habe ich gefunden, weil ich nach dem Hashtag „#sponsored“ geschaut habe. Finden Sie es in dem eingebetteten Post? Wenn nicht, müssen Sie vielleicht am Ende auf die Zeitangabe klicken, dann wird der Post vollständig angezeigt. Bei so etwas verliert das Publikum, weil es hinter die Fichte geführt wird. Der Anbieter verliert, weil er die potentiellen Kunden hinter die Fichte führt. Und der Instagrammer auch, weil er das Ganze so mitmacht. Bei Bloggern ist es genau so. Und denken Sie nicht, dass es bei Youtube, Facebook, Twitter und Co. anders ist. Es gibt nur Verlierer, weil man eben nicht ehrlich ist.

Ich habe den Artikel überschrieben mit „Mogeln verboten“. Das gebietet meiner Meinung nach der Anstand. Wenn also die Anbieter nur so scheinheilige Inhalte, in denen gar nicht oder kaum erkennbar der Werbezweck gekennzeichnet ist, haben wollen, mache ich das nicht mit. Ich erzähle jedem Anbieter, der bei mir etwas abkippen will, dass es das bei mir nur mit Kennzeichnung gibt. Das will so gut wie niemand. Dann sollen sie eben ohne mich die Leute veralbern. Und ich wäre dafür, wenn das alle anderen auch so handhaben würden. Dann hätte sogar AdBlock Plus seinen Zweck erfüllt.

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