Nach Superfish-Skandal: Lenovo zahlt kleines Geld

Der Computer-Hersteller Lenovo hat vor längerer Zeit für gewaltiges Zeter und Mordio gesorgt, weil Notebooks mit der Adware Superfish ausgestattet wurden. Der chinesische Konzern hatte damals Konsequenzen gezogen. Der Hersteller hatte letztlich die betroffene Software von den Systemen entfernt. Zu diesem Zweck hatte Lenovo einen Patch ausgeliefert. Und man gelobt Besserung. Was ist am Ende daraus geworden?

Was ist Bloatware?

Dieser Superfish war zwar Adware – also möglicherweise schädliche Software, die Werbung ausliefert. Aber es handelt sich eigentlich um Bloatware. Das ist im Groben Software, die mit Funktionen überladen ist und unterschiedlichste Dinge ohne gemeinsamen Nutzen bündelt. Mit anderen Worten: Die zu aktivierende Office-Installation auf Ihrem frisch gekauften Notebook, irgendwelche Portal-Software des Herstellers oder ähnliches. Es gab auch noch mal Brenner-Software, völlig überdimensionierte Antivirus-Programme oder sonstwas.

Diese Unsitte, solche Software vorzuinstallieren, ist aber nicht auf Computer beschränkt. Auch Smartphones werden mit zum Teil völlig überflüssigen Apps geflutet. Und solche Apps kann man als Otto-Normalverbraucher oftmals gar nicht selbst entfernen. Dieser Unfug sorgt dafür, dass wertvolle System-Ressourcen vergeudet werden. Den Herstellern fällt dann meistens dazu ein, dass man doch hätte mehr ausgeben können für mehr Ressourcen. Die Bloatware bleibt aber meistens.

Lenovo und die Halbherzigkeit

Lenovo hatte die grandiose Idee, den Nutzern selbst die Entscheidungsmöglichkeit zu lassen, ob sie denn Bloatware auf ihren Geräten haben wollen. Und die Anwender sollten entscheiden können, welche Programme vorinstalliert sein sollen. Lenovo blieb aber mehr oder weniger halbherzig und hat genau das bisher nicht umgesetzt. Konkurrent ASUS ist da konsequenter und hat das bereits durchgezogen.

Der zugehörige Rechtsstreit mit der US-Handelskommission hat ergeben, dass Lenovo rund 3,5 Millionen US-Dollar Strafe bezahlen muss. Ja, es ist tatsächlich nicht mehr. Darüber hinaus muss sich aber Lenovo 20 Jahre lang an ein Sicherheitsprogramm halten, das da besagt, dass die vorinstallierte Software geprüft ist und vom Anwender das Einverständnis über die Installation vorliegt.

Zwei Jahre dauerte der Rechtsstreit. Am Ende sind wohl alle Beteiligten froh darüber, dass das Gezerre nun vorbei ist. Jetzt ist es aber auch so, dass Lenovo nur das tun wird, was sie müssen. Es wird ganz sicher nicht mehr Veränderung geben. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, aber es ist einfach so. Lenovo zahlt kleines Geld nach dem Skandal. Und wie das nun mit dem Sicherheitsprogramm werden wird, müssen wir erst noch beobachten.

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