OneDrive Personal läuft offenbar aus

Was? Wir sollen alle in die Cloud marschieren, und dann stampft Microsoft OneDrive ein? Also ganz so ist es offenbar nicht. Aber es ist schon ziemlich verworren. Jetzt ist uns ja allen vollkommen klar, dass „die Cloud“ viel mehr ist, als das Wegspeichern von Urlaubsfotos. Aber gerade im Microsoft-Umfeld ist OneDrive essentiell. Ich habe nicht die abschließende Idee, was da eigentlich los ist. Aber wir können ja mal schauen, was da in Planung ist, wenn man so nach Redmond lauscht.

Was macht denn Microsoft jetzt mit OneDrive?

Also zunächst einmal heißt es, dass der Cloudspeicher für die Windows-Editionen 7, 8.0 und 8.1 zu Ende gehen wird. Und zwar schon Anfang Januar. Wenn wir uns dazu überlegen, dass alle drei Versionen nicht so sonderlich zeitgemäß mehr sind, ist das schon irgendwie nachvollziehbar. Wir reden dabei aber nicht davon, dass ihr dann gar kein OneDrive mehr nutzen könnt. Aber die Installation in Windows funktioniert dann eben nicht mehr. Das gilt auch für andere Editionen.

Es kann ja sein, dass es noch irgendjemanden gibt, der gar noch Windows XP benutzt. Was spricht denn dagegen, OneDrive auch dort noch zu nutzen? Also neben der Tatsache, dass es riskant ist, solche veralteten Versionen zu benutzen. Aber ihr könnt freilich die Webadresse von OneDrive benutzen und darüber eure Daten horten. Und genau das ist eben auch bei den erwähnten Editionen der Fall. Browser auf, die Plattform aufgerufen, los geht’s.

Für Windows 10 und 11 ändert sich rein gar nichts. Das ist ja auch klar, da für beide Editionen der Support gewährleistet ist. Und ganz ehrlich, Microsoft will ja Geld verdienen. Mit OneDrive Personal ist das nur schwer möglich. Letzten Endes soll aber überhaupt die private Version eingeschränkt werden, da man den Fokus auf die Business-Variante aus Office 365 setzt. Hier hat „Mr OneDrive“, Hans Brender, aufgeschrieben, wie sich das Microsoft in Zukunft halt so vorstellt.

Sollen wir nun alle für die Cloud bezahlen?

Es gibt ja durchaus Menschen, die behaupten würden, dass man für Cloud-Produkte nichts bezahlen muss und das Zeug einfach mal zur Verfügung zu stehen hat. Niemand erklärt mir dann aber, wie sie auf diese Idee kommen. Natürlich kosten Cloud-Produkte Geld. Schließlich müssen diese ja auch weiter entwickelt werden. Hinzu kommt, dass die gleichen Menschen dann hochqualifizierten Support für die gleichen Produkte haben wollen, für die sie kein Geld bezahlen wollen.

Ich behaupte mal, dass die Zeit der kostenlosen Online-Produkte zu Ende geht. Google macht mehr und mehr Alarm, dass man als Nutzer von Google-Produkten doch bitte gleich die kostenpflichtige Google Suite abonnieren soll. Ach, und Microsoft darf das nicht? Man hat so unfassbar viele Möglichkeiten, OneDrive zu benutzen. Das darf dann auch schon mal etwas kosten, finde ich. Aber ich weiß halt nicht, wie ihr das seht.

Und nein, ich bin kein „Fanboy“. Es gibt genügend, was man kritisieren kann. Ich erinnere nur an die Nummer mit der Account-Sperrung. Da hängt dann ja auch – neben Outlook, den Office Apps, Teams, SharePoint, den PowerApps etc. – ein OneDrive dran. Aber grundsätzlich denke ich schon, dass man als Abonnent des Dienstes Microsoft 365 – also Office 365 – ziemlich viel für sein Geld bekommt. Allerdings kenne ich die Google Suite zu wenig, um sie vergleichen zu können.

Also, um das jetzt mal abzuschließen, ich finde es nicht verwerflich, dass Microsoft versucht, seine Kunden so umzubiegen, dass sie Geld für die Produkte ausgeben. Und andererseits ist es auch so, dass die meisten Einschränkungen auf Nutzer von veralteter Software zukommen. Auch das ist nicht verwerflich. Es ist natürlich eigenartig, wie da das Marketing die Entwicklung gefressen hat. Aber irgendwas ist ja immer.

Wie sieht es denn bei mir aus?

Wenn ihr mich fragt, was bei mir so los ist in Sachen Microsoft-Produkte, dann kann ich eigentlich ganz klipp und klar sagen: So lang es für mich sinnvoll ist, nutze ich beruflich logischerweise Microsoft 365 in der größten Ausbaustufe. Privat hat man ja eher wenig damit zu tun, da reicht mir Outlook.com und das dortige OneDrive nebst Office Apps. Ich habe in meinem Account derzeit 30 GB zu Verfügung, von denen knapp 19 GB belegt sind. Das genügt für mich.

Wir haben lange hin und her überlegt, ob wir uns privat Office 365 anschaffen sollten. Aber ich glaube, dass das zu viel ist. Meine Frau hat damit eh kaum etwas zu tun. Und so wäre fast ausschließlich ich Nutzer des Abonnements. Und das habe ich beruflich eh. Ich wüsste nicht, wozu ich da etwas abschließen sollte. Ich habe ja auch gar nicht so viele Geräte in der Familie, mit denen irgendwas synchronisiert werden müsste.

In Office 365 ist OneDrive enthalten, und das ist jetzt auch nicht so teuer
In Office 365 ist OneDrive enthalten, und das ist jetzt auch nicht so teuer

Wer weiß, vielleicht mache ich aber auch noch Office 365. Meine Tochter könnte das ja unter Umständen auch nutzen. Also wenn sie will. Aber ihr wisst ja, wie Teenager sind. Wenn ich das mache, habe ich dann jedenfalls ein enorm großes OneDrive. Und ehrlich, die 99 Euro pro Jahr für 6 Accounts ist jetzt auch nicht so teuer. Pro Account und Monat sind das jetzt gerade mal 1,38 Euro.

Was ich damit sagen will: Es ist jetzt nicht so teuer, qualitativ hochwertige Software zu nutzen. Für Unternehmen ist das nochmal eine kleine Nummer anders. Aber alles jetzt nichts, was einen bankrott gehen lässt. Man bekommt dafür einiges geboten, Support ist ja auch so ein Stichwort. Und all das kostet Geld. Irgendwann muss sich auch Microsoft mal mit alten Zöpfen beschäftigen. Ist das jetzt so schlimm?

2 Replies to “OneDrive Personal läuft offenbar aus”

  1. Hi Henning,
    also ich habe das so verstanden, dass nur die App nicht mehr weiter entwickelt wird für die alten Betriebssysteme. Die Cloud selber ist ja noch weiterhin verfügbar. Immerhin ist Sie fester Bestandteil des Office-Pakets. Und 1 TB Speicher ist ja auch ganz schön üppig – das bieten andere nicht. Google gibt Dir bei seinem kostenpflichtigem Business Office Paket nur 30 GB Online-Speicher. Ist aber in der kleinsten Variante preislich auf gleichem Niveau wie Microsoft. Da nutze ich lieber weiter die Produkte aus Redmond..
    Man braucht ja auch die App nicht unbedingt um auf die Cloud zugreifen zu können – das geht ganz normal über jeden Webbrowser: https://onedrive.live.com/about/de-de/signin/
    Wer auf die App partout nicht verzichten kann, der kann sich ja in einer virtual Box ein aktuelles Betriebssystem wie Windows 10 o. 11 installieren und dort die App installieren. Macht zwar von der Logik her keinen Sinn – aber was Logik angeht, habe ich bei der Menschheit schon vor längerer Zeit aufgegeben..
    CU
    P.

    1. Das ist doch mein Reden. Niemand muss irgendwas installiert haben, um OneDrive zu nutzen. Und ja, Microsoft ist da ziemlich fair, was den Speicherplatz betrifft. Öhm, nö, Logik und Menschen, das passt doch schon länger nicht mehr zusammen.

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