Patreon: Warum ich Crowdfunding teste

Jaja, ich weiß schon: Ich bin spät dran und aus dem falschen Land. Die Plattform Patreon gibt es schon ein paar Jahre, und vielleicht ist der größte Hype schon wieder durch. Wobei der ja vielleicht in Deutschland sowieso noch nie wirklich angekommen ist. Spenden, unterstützen und so etwas sind Fremdwörter hierzulande. Aber ich möchte es dennoch versuchen. Es kann ja nichts schaden. Also: Was will ich nun mit Patreon?

Was genau ist Patreon?

Patreon ist eine Crowdfunding-Plattform. Mit dieser „Schwarm-Finanzierung“ können Künstler und Publizisten ihren Fans, Lesern, Nutzern die Möglichkeit geben, sie zu unterstützen. Die Nutzer können mit einem selbstbestimmten Geldbetrag die Arbeit mitfinanzieren. Und es muss dabei nicht mal eine hohe Menge sein. Das Ganze gibt es nun 5 Jahre, und es wurde vom Musiker Jack Conte ins Leben gerufen. Der wollte einfach nur eine Möglichkeit haben, seine Musik auf YouTube zu finanzieren.

Warum soll ich als Blogger auf Patreon Unterstützung finden?

Bei mir ist das wie bei fast allen anderen Bloggern: Wir betreiben und unterhalten unsere Blogs als Hobby. Dafür geht oft genug eine ganze Menge Zeit drauf. Ab und an kostet das Ganze auch Geld abseits von Serverkosten und so etwas. Viele Blogs bieten Wissenswertes und Hilfreiches und dergleichen. Und es ist schon so, dass Blogs durchaus auch Themen aus Nachrichten und Co. aufarbeiten und einordnen. Ich habe es selbst oft genug anhand von Reaktionen erlebt, dass Blogleser den Bloggern durchaus dankbar sind.

Wie oft haben wir Blogger es schon zu hören bekommen, dass Leser uns gern in irgendeiner Weise unterstützen würden? Das ist dann nicht so das Selbstverständnis, dass man ja etwas bezahlen muss. Ich habe es erlebt, dass mir jemand mal „Betrag X“ per PayPal zukommen ließ, weil ihm die Artikel aus der Rubrik „Musik“ so gut gefielen. Aber solche Modelle funktionieren einfach nicht kontinuierlich. Es geht nicht um das Müssen. Vielmehr müsste das Bewusstsein kommen, dass man als Unterstützer Teil des Ganzen wird.

Wie geht das denn mit Patreon?

Also zunächst einmal musste ich mir eine Seite bei Patreon einrichten. Das ist diese hier. Wenn Sie auf der Seite sind, sehen Sie den Button „Become a Patron“. Und dort kann dann festgelegt werden, wie hoch die monatliche Unterstützung wäre. Bedenkt man, was „Patron“ übersetzt bedeutet, wird es klarer, wie das gemeint ist: Es handelt sich um das Wort „Schirmherr“. Also jemand, der die schützende Hand über irgendwas hält. Als Patron schützt man also mit seiner Zahlung den Blog davor, eingestellt zu werden. Eine Patronage sozusagen.

Ich nutze meine Seite bei Patreon, um gezielt für dort bestimmte Inhalte zu publizieren. Das habe ich auch mal testweise gemacht. Das sind dann Inhalte, die nur Leute zu lesen bekommen, die vorher zum Patron geworden sind. Mal sehen, ob das überhaupt klappt. Tja, und unterhalb meiner Artikel hier finden Sie die Icons für die sozialen Netzwerke. Da ist nun auch Patreon dabei. Wer will, kann also zukünftig bei Gefallen gleich über Patreon seine Dinge machen.

Und was will ich nun dort?

Ich könnte ja jetzt läppisch von mir geben, dass ich dort Geld verdienen will. Klar, ich würde lügen, wenn es anders wäre. Denn mit Patreon soll es möglich sein, Einnahmen zu haben. Aber ich will auch ganz klar kund tun, was ich vorhabe. Jetzt ist das nicht so wie bei dieser Bloggerin, die eine Auszeit finanzieren will. Und ich weiß auch nicht, ob das irgendwie klappt. Aber ich will unbedingt zu 100% Datenschutz anbieten. Dafür muss ich auf die VG-Wort verzichten, meine einzige Einnahmequelle.

Ich hatte im Jahr 2017 für 2016 über die VG-Wort 120 Euro Einnahmen. Nehmen wir mal an, Sie wären bereit, pro Monat 1 Euro für diese Webseite bereit zu stellen, dann brauchen wir nur noch 9, die das Gleiche machen würden. Dann wären das 12 Monate á 10 Euro und damit auch 120 Euro. Wenn mehr zusammenkommt, umso besser. Dann kommt vielleicht auch mal mehr Equipment oder so.

Es ist ein Experiment, ob so etwas angenommen wird. Wie ich skizziert habe, müssen es keine Wahnsinnsbeträge sein. Meine Brötchen verdiene ich immernoch mit meinem Job im echten Leben. Mir geht es darum, was hier mit dieser Webseite passiert. Ich glaube ja nicht daran, dass überhaupt Einnahmen zustande kommen. Aber wer es nicht probiert, wird es nie erfahren. Ich muss auch mal schauen, wie ich es hin bekomme, spezielle Inhalte für Patreon zu entwickeln.

Bis Jahresende

Es kann ja nun niemand erwarten, dass so etwas wie Patreon direkt funktioniert. Ich muss einfach mal schauen, wie es sich entwickelt, ob es sich überhaupt entwickelt. Ich habe mir bis zum Jahresende gegeben. Bis dahin sollte ich schon wissen, ob Patreon irgendwas für mich ist. Noch einmal: Nicht zum Reichwerden, sondern zur Unterhaltung der ganzen Geschichte hier im Blog. Und es geht darum, auch für andere herauszufinden, ob die Lobhudelei für Patreon gerechtfertigt ist oder nicht.

Bis Jahresende weiß ich also hoffentlich mehr. Ich werde dazu weiterhin komplett auf Werbung verzichten, da es keine Werbebanner mehr hier gibt. Und wenn Patreon einschlägt und etwas einbringt, kann ich bedenkenlos auf VG-Wort und den Zählpixel verzichten. Am Ende ist mit Patreon die Finanzierung unabhängiger Publizisten möglich. Und wenn wir von „Lügenpresse“ oder „Systemmedien“ erzählen, würde jedem Medienkritiker so etwas wie Patreon gut gefallen, hab ich Recht?

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