Pin up: Kann man Pinterest richtig nutzen?

Warum erzählt der Uhle einen von „Pin up“, wenn der von Pinterest schreibt? Das Netzwerk, die Pinnwand oder was auch immer ist ja gerade ganz hoch im Kurs. Immer mehr Anleitungen machen die Runde, wie man denn um Himmels Willen das Netzwerk nutzen sollte. Ja, ich nehme mich da auch nicht komplett davon aus. Und weil viel seltsames auch bei Pinterest passiert, heißt es hier einfach mal: „Pin up“.

Was bedeutet „Pin up“?

Das englische Verb „to pin up“ hat verschiedene Bedeutungen. Es muss aber nicht mal unbedingt als Verb verwendet werden. Folgendes kann für „pin up“ stehen, und ich finde, dass es Pinterest ganz gut beschreibt:

  • Etwas feststecken (den Merkzettel, die Haare, den Saum – also das Anpinnen)
  • Das Pin-up (Ein Foto einer [Halb-]nackten Frau in den Spinden dieser Welt)

Beides hat jetzt nicht unbedingt etwas miteinander zu tun. Aber dafür mit Pinterest. Denn einerseits kann ich mir wunderbar interessante Dinge anheften. Und andererseits werden dem Besucher auch gern mal mehr oder weniger bekleidete Pin-up-Girls auf die Pinnwand geworfen. Ob ich da nur irgendwas falsch gemacht, weiß ich nicht. Ich muss das mal im Auge behalten.

Missverständnisse zu Pinterest

Ich erzähle ja immer wieder davon, dass Pinterest ein soziales Netzwerk sei. Das ist aber eigentlich gar nicht richtig. Denn eigentlich ist das Ganze eine Suchmaschine. Man sagt, dass Pinterest Google und Bing näher ist als Facebook und Twitter. Mit anderen Worten: „Pin up“ bedeutet dann, einer Suchmaschine etwas zum Fraß vorzuwerfen, was diese dann den Suchenden vor die Füße wirft.

Das heißt dann aber im Umkehrschluss, dass Artikel, die ich bei Pinterest „anpinne“, dann auch gefunden werden. Gleichwohl heißt es doch aber auch, dass die Models, die dort mit (Halb-)Nacktbildern aufkreuzen, auch bloß gefunden werden sollen. Es geht offenbar darum, mit Pins sich eine Community (also eine Gemeinschaft) aufzubauen. Aber Follower und „Freunde“ sollte man dort nicht unbedingt erwarten. Ist das also ein Trugschluss, dem man aufsitzt, wenn man Facebook-geschädigt ist?

Die Frauen-Community?

8 von 10 Nutzern bei Pinterest sind offenbar Frauen. Deshalb gibt es ja dort auch so viele Klamotten-Empfehlungen, Einrichtungsideen, Rezepte und weiß der Himmel, was sonst noch. Fast alle Suchanfragen bei Pinterest werden mobil vorgenommen. Wer gerade in einer Boutique ist, sucht vielleicht via Smartphone zu irgendeiner Klamotte noch irgendwas zum Kombinieren. Aber offenbar ändert sich das gerade.

Von den Usern, die sich neu anmelden, ist die Mehrheit Männer. Und allmählich wird Pinterest international, weil drei von vier Neuanmeldungen von außerhalb der USA kommen. Und schon springen SEO-Experten auf und wollen einem erzählen, dass man doch als Webseitenbetreiber unbedingt Pinterest mit nutzen soll. Die Frauen-Community ist nicht mehr. Und deshalb muss man sich langsam fragen, wie man Pinterest am besten nutzen kann.

Pin up, my dear: Gedanken zur Pinterest-Nutzung

Ich glaube inzwischen, dass man Pinterest nicht mit Facebook, Instagram oder Twitter vergleichen kann. Mit Google+ und den Business-Netzwerken LinkedIn und Xing sowieso nicht. Ich schrieb ja oben, dass Pinterest eben nicht wirklich ein soziales Netzwerk ist. Und so denke ich, dass man Pinterest auch völlig anders nutzen sollte.

Nutzer suchen auf Pinterest etwas bestimmtes. Es geht nicht darum, dass man sich über irgendetwas austauscht. Das ist nur ein Nebeneffekt, der ganz nett ist. Wir können Pinterest daher als Ergänzung zu den Suchmaschinen ansehen. Da Pinterest sehr schnell ist, ist das für Nutzer ziemlich interessant, weil neue Entwicklungen eben sehr schnell den Weg zu ihnen finden.

Für Webseitenbetreiber ist Pinterest ein sehr spannendes Werkzeug. Machen die nämlich ein „Pin up“ (pinnen also etwas an / klicken auf „Merken“), werden die Pins sofort angezeigt. Pinterest reagiert um ein Vielfaches schneller als der Google-Algorithmus. Aber der wiederum bezieht auch die Pins bei Pinterest mit ein. Also ein Gewinn für die Webseite. So profitieren Webseitenbetreiber und Leser gleichermaßen von Pinterest.

Was macht Pinterest aus meinen Pins?

Am 17. Juli schrieb ich das erste Mal davon, die Plattform als Blogger zu nutzen. „Pin up, my dear“, muss ich mir da aus einer Laune heraus gesagt haben. Nun ist ein reichlicher Monat vergangen, und meine Blogpause ist auch rum. Jetzt muss ich doch mal schauen, was aus meinen Pins geworden ist. Und das ist schon erstaunlich:

  • 100 Betrachter wurden zu 1874
  • 1 Interaktion wurde zu 49
  • Die meisten Nutzer kommen aus Deutschland, gefolgt von de USA
  • 900 männliche Nutzer, 800 weibliche Nutzer und ca. 50 „unspecified“

Irgendwelche SEO-Menschen würden nun sagen, dass ich einen „Boost“ erlebt habe. Aber es ist ja vielmehr so, dass ich zwar schon länger einen Account bei Pinterest hatte, ihn aber für meinen Blog nicht genutzt habe. Da nun von „Alles richtig gemacht“ zu erzählen, wäre vermessen. Aber es ist schon spannend, wie ich finde.

Suchen bei Pinterest

Wie suchen Sie im Internet? Und mit Internet meine ich nicht nur Facebook. Die Suche läuft ja so ab, dass man einen Begriff in eine Suchmaske eintippt oder hinein kopiert und dann die „besten“ Suchergebnisse durchsieht. Stimmt’s? Bei Pinterest geht da noch mehr.

Denn irgendwo habe ich mal gelesen, dass man auch hier beim „Pin up“ (also anheften) Hashtags verwenden sollte. Und wie mir scheint, spielen die Hashtags bei der Suche eine herausragende Rolle. Wer also irgendwas bei Pinterest anheftet, darf gern mit #-Begriffen arbeiten. Und die Hashtag-Suche bringt dann den Suchenden zum Teil völlig unterschiedliche Ergebnisse.

Hört auf keine angeblichen Experten

Ich schrieb ja einige Male hier im Artikel davon, dass in Sachen Pinterest immer mehr (vermeintliche) Experten aus ihren Löchern kommen. Die wollen uns dann (gegen Geld für ein E-Book oder ein Like bei Facebook oder so) erklären, was man unbedingt machen sollte und dass nur sie wissen, wie Pinterest funktioniert. Nur die Experten haben eine Strategie. Na klar, wie die ganzen Facebook-Experten mit ihren Ratschlägen.

Vergessen Sie es! Es ist zwar gut und richtig, dass man Pinterest als Suchmaschine ansieht und nicht als soziales Netzwerk. Soweit, so gut. Aber darüber hinaus gibt es keine Strategien und Geheimtipps. Jeder, der irgendwas anderes erzählt, will nur Geld mit Ratschlägen verdienen. Bei Pinterest gilt in meinen Augen, Geduld zu haben, es nicht über zu bewerten und ehrlich zu sein. Und ansonsten darf man dort gern Spaß haben.

Dafür müssen aber keine Experten engagiert werden. Das sagt einem im Normalfall der gesunde Menschenverstand. Und irgendwann ist auch die virtuelle Pinnwand so eingestellt, dass diese blank ziehenden Pin Up Girls keine Rolle mehr spielen.

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