Postausgangsgröße für Exchange anzeigen lassen

Kennen Sie das, wenn Sie einen Exchange Server administrieren, der mindestens Exchange 2007 (so lang funktioniert das Ganze schon) ist? Man möchte Statistiken über die Postausgangsgröße führen. Und wie es der Zufall so will: Das geht gut per PowerShell. Und nun? Soll man sich nun während der täglichen, teils stressigen Arbeit einen Code zusammenzimmern? Nicht nötig, es gibt da schon etwas. Klar, im Internet gibt es alles, sagt man doch.

Ermitteln der Postausgangsgröße auf einem Exchange Server

Ich habe bestimmt nicht das Rad neu erfunden. Es ist das tägliche Brot-und-Butter-Geschäft in der Administration einer Exchange-Umgebung: das Ermitteln der Postausgangsgröße. Denn schließlich will man ja ermitteln, wo die großen Bremsen auf dem System liegen. Gerade, was auch die Dimensionierung betrifft, kann man mit kleinen Hilfsmitteln arbeiten. Und die kann man mittels Exchange Management Shell nutzen. Wie dieser kleine Befehl, den Sie bestimmt schon gesehen haben:

Get-Mailbox -server <Ihr_Server> | 
Get-MailboxFolderStatistics -FolderScope Outbox | 
where {$_.FolderType -ne "User Created"} | 
Sort-Object FolderAndSubfolderSize -Descending | 
Select-Object Identity, FolderAndSubfolderSize | 
ConvertTo-Html -Title "Outbox statistics" >c:\logs\outbox.htm

Was bewirkt das Ganze?

Nehmen wir einmal kurz den Codeschnipsel auseinander. Kann ich damit wirklich die von jedem Anwender belegte Postausgangsgröße ermitteln? Schauen wir mal:

  • Zunächst wird jede Mailbox, die der Server verwaltet, eingelesen.
  • Dann wird die Statistik, den Postausgang betreffend, ausgelesen. Der Ordner darf nicht vom Benutzer angelegt worden sein.
  • Als nächstes wird nach Größe des Postausgangs sortiert. Anzeigen wollen wir uns nur das Postfach und die Ordnergröße.
  • Die Ausgabe soll dann als HTML formatiert in eine Datei namens „outbox.htm“ geschrieben werden

Nun kann ich in jedem Browser der Welt diese Datei öffnen und mir anschauen, welche Anwender den meisten Speicherplatz belegen. Vor allem, was den Postausgang betrifft, können wir so auch längerfristige Statistiken anfertigen. Einen Anfang macht der oben dargestellt Befehl. Und das sieht dann so aus:

Die Ausgabe des Befehls sieht dann so aus; in einer Testumgebung ist natürlich das Datenvolumen sehr gering

Diese einfache Statistik kann rasch helfen, wenn man „mal eben“ Speicherfresser finden will. Einmal als lauffähige Vorlage gebaut, kann das Skript sehr variabel eingesetzt werden.

Und wofür ist das gut?

Jetzt nehmen wir mal an, dass ein Postfach von einem Angreifer gekapert wurde. Das versendet dann wie verrückt Mails in die Welt hinaus. Damit kann eine ganze Organisation schon mal auf einer schwarzen Liste stehen und in den Verdacht des Spammens fallen. Und dann ist es ja auch so, dass große Dateien immer einen großen Postausgang hervorrufen. Und hier könnte Industriespionage dahinter stecken.

Wenn ich nun den Befehl weiter denke, dann lande ich automatisch dabei, dass ich die Daten ja auch in eine CSV-Datei schreiben kann und neue Daten anhängen kann. Damit ist es ja möglich, auch exakte Verläufe anzufertigen, wie der Versand von Emails gehandhabt wird. Da hier keine Inhalte aufgezeichnet werden, glaube ich nicht, dass es hier Probleme mit dem Persönlichkeitsrecht gibt.

Aber neben den Statistiken über den Gebrauch von Emails durch die Anwender gibt es noch weitere praktische Anwendungsbeispiele. Dann aber nur, wenn ich die gesammelten Werke mit Alarmen ausstatte. Denn stellen wir uns mal vor, Exchange ist überlastet und verursacht einen Back Pressure, dann bekommt man eben auch mit, wenn die Emails auflaufen.

Fazit

Die Administration einer Exchange Umgebung bringt immer wieder neue Aspekte mit sich. Da Administratoren meistens nicht vor dem Monitor beim Däumchen-Drehen einnicken. Meistens haben sie einen ganzen Sack voll Arbeit. Warum sollen sie es sich nicht einfacher machen, wenn sie sich solche einfachen Dinge zusammenstellen?

Ja, mir ist klar, dass das Ding mit der Postausgangsgröße jetzt keine Hexenwerk ist. Aber man muss solche Befehle – oder eben auch Scripte – einfach vorliegen haben. Und wer hat solche Dinge denn immer gleich parat? Genau: Niemand. Deshalb muss man immer wieder über solche Dinge sprechen. Auch was Aspekte wie die Postausgangsgröße betrifft. Es gibt übrigens eine ganze Reihe weiterer Befehle, die man sich einfach mal irgendwo ablegen könnte.

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