Smarte Kondome – Sonst geht’s euch noch gut, oder?

Kondome, die Statistiken zum Sexverhalten und zu den Vitalwerten anfertigen: Das ist das, was die Welt braucht. Ernsthaft, geht’s euch noch ganz gut? Das Ganze kommt mit einer App für’s iPhone. Und dann? Wohin gehen die Daten dann? Mal abgesehen davon, dass ich vor solchen Dingen verschont sein möchte, denn was geht das irgendwen an? Aber es ist nun einmal auch ein riesiges Sicherheitsrisiko, was da umher getragen wird. Irgendwie können wir diese smarten Kondome ins Internet of Things packen. Aber dann ist es schon das Internet of Shit.

Ich dachte, ich lese nicht richtig: British Condoms kommt mit einem smarten Kondom um die Ecke. Das heißt dann „i.Con“ und soll der neueste Schrei im Internet of Dings sein. Das Ding ist aber eigentlich kein Kondom, sondern „nur“ ein Ring. Mir wird speiübel, wenn ich so lese, was das Ding alles während des Liebesaktes alles aufzeichnet:

  • Kalorienverbrauch
  • Länge des Geschlechtsverkehrs
  • Geschwindigkeit der Stöße
  • Temperatur des Penis
  • Größe desselben
  • Zahl der verschiedenen Positionen (erst nach einem Update)

Ich denke mir so: What the fuck? Wobei das letzte Wort eben nicht mit dem Geschlechtsakt in Verbindung steht. Wer will so einen Dreck? Und dann ist dieser Blödsinn nicht mal ein Kondom, sondern nur ein Ring, der seine gesammelten Werke fröhlich an eine iOS App überträgt. Und wer weiß, wohin sonst noch. Wer will, kann zusätzlich einen Gummi darüber stülpen. Und als besonders tolle Eigenschaft kommt, dass man seine sexuellen Aktivitäten und Statistiken und so im Internet mitteilen kann. Klasse, oder?

Nun ja, was ist das für eine Welt? Im Internet of Shit gibt es ja nicht nur diesen intelligenten Kondom-Ring. Ich erinnere nur noch mal an den intelligenten Vibrator. Geht’s euch noch gut? Das ist das Einzige, was mir dazu einfällt. Mal abgesehen von der Sinnhaftigkeit solcher Dinge. Aber denkt denn niemand an den Datenschutz? Mir fällt in Sachen Internet of Things immer wieder ein, dass diese Dinger, die darunter fallen, allesamt ein reines Datenschutz-Desaster sind. Also halten wir am Ende fest: Sex ist nichts für Statistiken oder gar für’s Internet. Dieser Mist kann also weg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert