Social Media Experiment: Die schweigende Masse

Jetzt komme ich also mit einem Social Media Experiment um die Ecke gebogen. Bin ich denn noch zu retten? Das Ganze hat am Ende allerdings seinen tieferen Sinn. Ich weiß ja, dass die sozialen Netzwerke keinerlei tragende Rolle bei den Zugriffen hier im Blog spielen. Dennoch schaffte es jemand, dass ich das hinterfrage. Die Frage war: Kann ich denn überhaupt genau messen, ob Social Media bei mir keine Rolle spielt? Deshalb mache ich das jetzt mal konkret. Ich weiß nämlich auch schon, wie ich das mache.

Warum brauche ich so ein Social Media Experiment?

Brauchen ist vielleicht nicht das richtige Wort. Aber wenn ich schon behaupte, dass die Plattformen keinerlei Rolle spielen, weil mir das meine Statistik so sagt, muss ich für mich auch klarmachen, ob das so stimmt. Deshalb habe ich einfach mal dieses ominöse Social Media Experiment angefangen. Es ist eigentlich nur eine kleine Spielerei, aber wer weiß, vielleicht wird ja doch mehr draus. (Und ja, ich weiß, ich könnte das Alles ohne viel Beiwerk aufschreiben.)

Die meisten der derb wenigen Zugriffe aus allen Plattformen erhalte ich noch von LinkedIn. Der Teufel weiß, wieso das so ist. Jedenfalls habe ich bei LinkedIn ein paar neue Kontakte. Irgendwer hatte mit einem Hashtag #connect um sich geworfen, und ich habe mal mitgespielt. Seitdem sind ein paar neue Kontakte dabei. Und deshalb hatte ich einfach mal ein paar Blogartikel dorthin geworfen. Ich wollte sie erstmal darüber aufklären, wofür ich eigentlich Social Media nutzen wollte.

Naja, und dann habe ich über den großen Ausfall dieser Tage gebloggt, wisst ihr ja. Und den Artikel habe ich auch zu LinkedIn geworfen. Dazu habe ich kurz was über den Artikel geschrieben und im zweiten Absatz des Posts habe ich fallenlassen: „Ach, und dann würde ich gern mal wissen, ob ihr denn weiterhin meine Blogartikel hier mitbekommen wollt. Wenn – wie so häufig – auch hier wieder keinerlei Reaktion kommt, lasse ich es. Mein #Blog ist nicht auf Zugriffe von hier angewiesen.

Ich will einfach mal sehen, ob irgendwer reagiert. Das ist mein Social Media Experiment. Ich meine, ich weiß ja, dass ich auf Pinterest, wohin mein Blog nach wie vor automatisch Artikel wirft, keinerlei Reaktionen erhalte. Und auf Twitter war das auch vergleichbar. Wieso kommen denn kaum Aufrufe aus diesen Plattformen? Und deshalb will ich mal sehen, ob irgendwer mitbekommt, was ich da bei LinkedIn hingeschrieben habe.

Die schweigende Masse

Soziale Netzwerke haben seit jeher das selbstgemachte Problem der Kurzlebigkeit. Es gab immer wieder Artikel, Listen, Grafiken und sonstwas, die zeigten, wie kurz ein Eintrag auf irgendeiner der Plattformen überhaupt registriert wird. Das ist bei Blogs immer schon anders gewesen. Naja, und wenn ich aufgrund der Kurzlebigkeit den jeweiligen Post gar nicht mitbekomme, kann ich auch nichts dazu beitragen, geschweige denn den Link zum Artikel öffnen.

Wenn ich einen gut sortierten RSS-Feed habe, bekomme ich eben immer mit, wann irgendwer, dem ich im Feed Reader folge, irgendwas neues hat. Und darauf kann ich dann ja reagieren. Im Grunde genommen will ich über mein Social Media Experiment herausfinden, ob es auf den Plattformen wirklich immer nur oberflächlich zugeht. Ich habe zwar meine vorgefertigte Meinung, aber die muss ja nicht stimmen. Deshalb bin ich mal gespannt, was da passiert.

Es ist aber tatsächlich so, dass es da eine schweigende Masse gibt. Posts, die polarisieren und auf Emotionen – vor allem auf Ängste – Bezug nehmen, klicken nun mal besser. Und jeder Klick, jeder „Like“, jedes sonstwas macht so einen „Emo-Post“ für den Algorithmus interessanter. Das war noch nie so meins, deshalb wahrscheinlich spielen meine Artikel dort keinerlei Rolle. Wenn ich mich nicht täusche, dürfte die Reaktion auf die oben eingefügte Passage bei nahe 0 liegen. Und das will ich mit meinem Social Media Experiment feststellen.

Aber ausgerechnet LinkedIn?

Ja, ich hätte mir Facebook für mein Social Media Experiment raussuchen können. Aber dort mache ich schon ewig nichts mehr. Ich hätte auch bei Twitter experimentieren können. Das ist mir aber alles viel zu hektisch. Und Mastodon? Darauf habe ich noch immer keine Lust. Und weil LinkedIn mir die meisten Zugriffe der Plattformen beschert, musste der Laden daran glauben. Und bei einer Sichtbarkeit von 24 Stunden ist ein Post bei LinkedIn immernoch besser als bei Twitter oder Facebook oder so.

Aber ich mache mir da keine Illusion. Wer jetzt glaubt, dass von den Plattformen ein richtiger Run auf diesen Blog passiert, wird sich täuschen. Im Vergleich zu anderen Besucherquellen schneiden alle sozialen Netzwerke unterirdisch ab. Am wenigstens schlecht noch LinkedIn. Aber auch von dort gab es maximal eine Handvoll Zugriffe pro Monat. Und ich würde darauf tippen, dass es am Algorithmus liegt und an der Tatsache, dass keine Sau mehr Zeit hat.

All diese Behauptungen will ich mit meinem Social Media Experiment ergründen. Bis jetzt hat jedenfalls noch niemand den Passus bei LinkedIn mitbekommen. Naja, dann sollen sie mich halt gern haben. Mit Social Media dauert die Übernahme der Weltherrschaft eine Woche, ohne Social Media sieben Tage. Es ist komplett egal.

One Reply to “Social Media Experiment: Die schweigende Masse”

  1. Soziale Medien-Pausen sind gut und wichtig, wie jede sonstige Pause. Ich würde die Pausen fortsetzen – mit oder ohne Unterbrechungen. Hauptsache immer wieder eine Pause.

    Lorenzo

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