Es kommen doch immer wieder ziemlich eindeutig als Spam zu deklarierende Emails in Umlauf. Und immer wieder gibt es Leute, die auf eine solche Masche hereinfallen. Ich habe wieder ein neues Beispiel, mit dem ich darauf hinweisen möchte, dass Spam keine Allerweltsgeschichte ist.
Im Folgenden werde ich die neue Dreistigkeit veröffentlichen, über die ich gestolpert bin. Sollten auch Sie eine derartige Email erhalten, informieren Sie doch einfach die Behörden.
Das ist die Email, auf die ich gestoßen bin:
Guten Tag Online Kunde,
Sie haben eine nicht überwiesene Rechnung bei der Firma Sanicare AG vorliegen. Der Betrag konnte nicht von Ihrem Bankkonto abgebucht werden. Es wurden alle Buchungen bis zum 21.08.2013 berücksichtigt.
Der Betrag der Bestellung inklusive der Versandkosten entspricht 285,83 Euro. Unsere Kanzlei wurde gebeten das Geld für Ihre Bestellung einzufordern. Dabei wird Ihnen eine Mahngebühr von 14,00 Euro berechnet und die Kosten unserer Tätigkeit von 49,65 Euro.
Falls Sie die Zahlung verweigern müssen Sie mit sehr hohen Kosten rechnen. Wir geben Ihnen bis zum 26.08.2013 die letzte Möglichkeit die Summe zu zahlen. Die Lieferdaten der Bestellung und die Bankdaten sehen Sie im Anhang.
Mit verbindlichen Grüßen
Adrian Scwartz Anwalt
Der Email ist ein Anhang angeheftet, der eine ZIP-Datei ist. Ich werde aber einen Teufel tun und diesen Anhang öffnen. Jetzt mal eben zu dem, was ich auf die Schnelle herausfand.
Diesen Anwalt Adrian Scwartz könnte es geben. Aber soweit ich so gesehen habe, befasst der sich mit etwas anderem. Aber es ist auch möglich, dass es sich um einen reinen Fantasienamen handelt.
Klar ist auf jeden Fall, dass diese Masche nicht neu ist. Solche Emails kursieren mit verschiedensten angeblichen Auftraggebern. In meinem Fall handelt es sich um die Versandapotheke Sanicare. Ich wusste bis eben nicht, dass es eine Apotheke dieses Namens gibt, aber das heißt ja nichts.
Jedenfalls wurde auch schon im Namen von Fressnapf genau die gleiche Masche abgezogen. Fressnapf wurde via Facebook über den Vorfall informiert. Natürlich handelt der Absender keinesfalls im Namen des großen Tiernahrungs- und -zubehörhändlers. Dieser hat auf jeden Fall gleich die Staatsanwaltschaft informiert.
Kleiner Hinweis noch: Der Absender heißt angeblich „Anwalt Adrian Scwartz“. Aber die Email-Adresse lautet flinteau@videotron.ca. Die Domain videotron.ca ist ein französischsprachiger Anbieter von Telefonie, Internet und Mobiltelefonie aus Kanada. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die so etwas machen.
Also können wir zusammenfassen: Sollten Sie eine solche Email erhalten, öffnen Sie bitte nicht den Anhang und informieren ggf. die Behörden oder den angeblichen Auftraggeber.
Man muss aber auch wirklich sagen, dass Spam immer raffinierter wird. Klar gibt es immer noch diese E-Mails, die man sofort enttarnen kann. Aber in vielen Fällen erkenne ich mittlerweile wirklich nur noch auf den zweiten Blick, ob eine E-Mail denn nun echt ist oder Abzocke.
Das stimmt, dass der Spam immer mehr verfeinert wird. Bei jeder 2., 3. Email von unbekannten Absendern muss man erstmal recherchieren, wie viel dran ist. So schnell können die Antispam-Filter gar nicht lernen.