Vault 7 – oder: Alles, jeden, überall ausspionieren

Vault 7 ist derzeit in aller Munde. Wikileaks kam damit um die Ecke. Innerhalb der CIA gab es eine Art NSA, die da wie bekloppt spioniert haben soll. Mal eine Frage: War das so etwas ungewöhnliches? Ich habe von einem mir bekannten Nutzer bei solchen Dingen immer wieder gelesen: „Alles, jeden, überall“. Und das stimmt auch. Wie oft soll man das nun noch erzählen, dass die Geheimdienste wie die Wildgewordenen alles ausspionieren, dessen sie habhaft werden? Ehrlich, so etwas neues ist das nicht. Aber es ist etwas anders als das Bisherige.

Wir kennen alle noch die „Snowden-Enthüllungen“. Schon damals hieß es zu dem Thema „Alles, jeden, überall“. Ich habe das zu der Zeit auch auf diese Art kommentiert. So ziemlich jede Woche kam eine neue – nun ja – eine neue Schreckensnachricht darüber, was die Geheimdienste mit ihren Schnüffelprogrammen da getrieben haben, um die Menschheit auszuhorchen. Und jetzt war irgendwas mit „eine NSA innerhalb der CIA“ in den Nachrichten. Und die sind die ganz bösen Spione. Oder so.

Also: Die CIA hat nun auch noch wie bekloppt spioniert. Das ist erstmal nicht so etwas überraschendes. Schließlich handelt es sich um einen Geheimdienst. Komisch wird es, wenn man bedenkt, dass die CIA dazu eine eigene Division betrieben hat, die wie die NSA gearbeitet hatte. Und zwar auch von Frankfurt/Main aus. Klar, dort hockt der größte Internetknoten der Welt, der DE-CIX. Und von dort aus haben sie alle überwacht. Die Smartphones, Computer, Ihr Smart Home, Smart TVs und so weiter und so fort.

Ja, Fernseher. Sie haben schon richtig gelesen. Die Serie namens Samsung F8000 soll gekapert worden sein. Und das ist so etwas ungewöhnliches? Ich meine, Millionen Nutzer unterhalten sich mit Amazon Echo, befehlen mit ihrem Mund den Fernseher, fragen Siri nach dem Wetter und so weiter und so fort. Und das darf – wenn möglich – gar nichts kosten. Dazu fragen sie beim Wochenend-Einkauf per App den Kühlschrank, was alles fehlt und all das. Und die Hersteller? Die lachen sich ins Fäustchen, die sind ihr Geraffel los und kümmern sich nicht mehr darum.

Sie sehen unterhalb des Artikels in Grau einen Button mit dem Stichwort „Internet of Things“. Sie werden sehen, wenn Sie darauf klicken, dass ich immer das Handeln der Hersteller kritisiere. Die kegeln ihren Kram auf den Markt und denken, sie sind raus aus der Nummer. Updates? Gelächter, die Entwicklung ist doch viel zu teuer. Support? Geht uns nix an. Einrichtungshilfen? Lass das mal den Assistenten machen. Dafür gibt es aber auch superduper Funktionen wie Sprachsteuerung, die irgendwo in irgendeiner Cloud gespeichert wird.

Nebenher haben sich die Spione einfach mal die Frage gestellt, wie sie aus einem Fernseher eine Wanze bauen können. Das Alles ist nichts unvorhersehbares. Man hätte diese Entwicklungen absehen können. Aber bei der Ich-habe-nichts-zu-verbergen-Fraktion ist es nun einmal so, dass man denen auch nicht die Notwendigkeit erklären kann, Updates zu machen und sorgsam mit den Gerätschaften umzugehen. Die sehen halt nur die tollen Funktionen, die von überall her erreichbar sind, aber was Fremde damit veranstalten können, ist denen offenbar egal.

Nein, es bleibt bestehen, dieses „Alles. Jeder. Überall.“ in Sachen Spionage. Woher man die Dokumente erhalten hat, die über Wikileaks veröffentlicht wurden, ist natürlich wie immer anonym. Das ist aber auch gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass jeder betroffen sein kann und man sich dessen bewusst sein muss. Nicht nur die Nutzer, auch die Hersteller müssen hier sensibilisiert sein. Apple studiert wohl schon die Daten. Die anderen Hersteller machen es sicher nicht anders. Und die Ich-habe-nichts-zu-verbergen-Fraktion?

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