Verrutschte Bloggerwelt

Mir sind etwa 70% der Nachrichten weggebrochen, nachdem ich mich dazu entschieden habe, nur noch sporadisch über die Rechten zu schreiben. Aber ich hoffe, dass man meine Entscheidung nachvollzieht. Es wird ja nichts besser, wenn man es immer wieder durchkaut. Also habe ich mich mal umgeschaut, was derzeit so in der Bloggerwelt so los ist. Und ich bin da schon ein wenig erschrocken.

Ich habe das Gefühl, dass es kaum noch Blogartikel geben würde, wenn jeder aufhören würde, den rechtsdrehenden Spinnern eine Bühne zu geben, und nicht mehr über den Flüchtlingshass erzählen würde, wenn niemand mehr irgendwelche – nun ja – Produktvorstellungen durchziehen würde und so etwas.

Was ist denn nur mit der deutschen Bloggerwelt los? Es gibt doch sicherlich noch jede Menge weitere Themen. Ja, ich gebe zu, mir fällt das auch relativ schwer, so radikal umzuschwenken. Die Nachrichten sind nun einmal größtenteils voll mit Flüchtlingsthemen, die ich aus bekannten Gründen auf ein Minimum zurückfahre (hierzu lese man hier im Blog nach, bevor Fragen gestellt werden). Da fällt es schwer, eine ausgewogene Mischung hinzubekommen. Und nachdem mir bezahlte Artikel seit längerem gegen den Strich gehen, fallen auch viele Artikel in der Bloggerwelt weg, in denen irgendwelche Dinge vorgestellt werden.

In der Bloggerwelt ist einiges ins Rutschen gekommen. Die linken und rechten Blogger bekriegen sich mit ellenlangen Artikeln. Ein Großteil der Techblogger labert immernoch im Gleichschritt über die gleichen Produkte. Irgendwelche Bloggermädchen rennen nach wie vor zum Discounter oder Drogeriemarkt um die Ecke und präsentieren dann ihren Einkauf in einem Blogartikel. Da ist man schon froh, dass hier und da mal ein interessantes Kochrezept irgendwo zu lesen ist.

Und in diesem Umfeld versucht sich der Matthias Knoth zu positionieren. Mit einem Blog rund um die kleine Großstadt bei Leipzig. Bei ihm geht es um Halle. Er will einfach nicht mehr nur Tech machen wie noch bei Mobilenote. Das ist mutig. Mal schauen, wie sich sein neuer Blog entwickelt. Gerade in einem solchen Umfeld. Und als Leipziger ist es für mich noch etwas befremdlich, etwas näheres über Halle zu erfahren. Das ist wie München und Nürnberg. Schauen wir mal.

Jedenfalls werde ich einfach mal beobachten, wie sich die deutschsprachige Bloggerwelt entwickelt. Da ist einiges so ins Rutschen gekommen, dass ich das nicht gutheiße. Es ist vielleicht nur ein temporärer Zustand. Und ich werde mir wohl genau überlegen, worüber ich zukünftig schreibe. Tech, Flüchtlinge und Co. sind sicherlich auch Themen, aber ich werde da einiges anderes in Worte fassen. Ich will komischen Gestalten so wenig Bühne wie möglich geben. Vielleicht denken andere auch so, und dann kommt die Bloggerwelt wieder in Ordnung.

4 Replies to “Verrutschte Bloggerwelt”

  1. Ich hatte bisher Themen genug und brauche dieses nicht, um meinen Blog zu füllen. Dennoch schreibe ich darüber, weil ich es wichtig finde und weil es für mich auch ein Ventil ist. Ich würde sonst platzen. Ich konnte auch noch nicht wirklich feststellen, dass nur noch über Rechts geschrieben wird. Für meinen Geschmack ist es noch viel zu wenig.

    1. Hallo, Themen gibt es immer. Aber das Ganze einfach mal etwas entspannter zu sehen, das ist gar nicht so einfach. Klar muss man immer wieder den Finger in die Wunde legen, was die Rechten betrifft. Es bleibt ja nach wie vor wichtig. Auch hier. Aber ich will nicht nur darüber schreiben.

      1. Das finde ich auch völlig legitim. Das will ich übrigens auch nicht. Mein eigentliches Thema ist Leipzig, so als Neue hier. Nur entspannen kann ich mich leider gar nicht, wenn den ganze Tag bei fb die Nachrichten über den Äther gehen. Das geht mir mehr an die Nieren, als mir gut tut. Deshalb ist es auch wichtig, andere Themen auch mal wieder zu bedienen.

  2. Moin Henning,
    ich kann das nur begrüßen, dass du weniger über die Rechten schreiben willst. Denn wir geben diesen damit nur mehr Energie. Ich schreibe auch nur über die Dinge, die ich will und nicht die, die ich nicht will.
    Im Buddhismus wird gesagt, das unsere Gedanken die Taten von Morgen sind. und dem stimme ich zu, also, ist es gut, wenn wir für ein gutes Miteinander plädieren als gegen den Hass wettern.
    Schon Mutter Theresa hatte das erkannt, denn Sie sagte einmal sinngemäß:“Ich werde zu keiner Antikriegs-Demonstration kommen. Ladet mich zu einer Friedensdemo ein, und ich bin dabei..“

    HG
    Frank

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