Solche sozialen Netzwerke bieten ja immer wieder alle möglichen Dinge, um mit seinen Bekannten, Verwandten und Freunden im Kontakt zu stehen. Aber gerade Platzhirsch Facebook wird mehr und mehr nur noch „notwendiges Übel“. Und es gibt inzwischen immer mehr Leute, die sich von Facebook trennen.
Was eigentlich als positiv anzusehen ist, treibt eigenartige Stilblüten in den Medien. Da ist von „virtuellem Selbstmord“ die Rede. Meine Güte! Geht’s noch? Man ist nicht tot, wenn man nicht mehr bei Facebook ist.
RTL zitierte jetzt aus einer sagenhaften Studie der Universität Wien. Angeblich würden vor allem Männer, die zu Suchtverhalten neigen, sich von Facebook trennen. Bevor es also zur Sucht wird, haut man lieber ab, oder wie?
Ich würde Facebook nicht als Sucht bezeichnen. Mein Interesse für das börsennotierte soziale Netzwerk hat stark nachgelassen. Es war sowieso nie so sonderlich hoch. Aber ich habe öfter hier ausgeführt, warum nicht mehr so wirklich viel von mir bei Facebook zu lesen ist. Nein, Sucht ist es nicht, oder bezeichnet das irgendwer tatsächlich so?
OK, wahrscheinlich tut man das. Man erzählt von Facebook als Sucht, so wie man das Abmelden von dort als Selbstmord bezeichnet. Glauben die Medien und die angeblichen Experten eigentlich selbst, was sie da zusammenschreiben?
Wenn man dann aber etwas liest, kommt tatsächlich noch etwas sinnvolles zustande. Man gibt sich nicht einverstanden mit dem Facebook-Verständnis von Datenschutz, und man schätzt Facebook-Kontakte als keine starken Freundschaften ein. Gut, dafür muss ich aber kein Experte sein, schätze ich.
Ich nutze soziale Netzwerke hauptsächlich für den Erfahrungsaustausch und – ich schrieb es des öfteren – zum Verteilen meiner Blog-Artikel. Ich würde niemals behaupten wollen, dass Facebook-Kontakte mir reelle Bekannte etc. ersetzen wollen. Und wie Facebook mit den Nutzerdaten umgeht, ist sowieso mehr als fragwürdig. Aber das habe ich alles schon ausgeführt.
Aber begeht man dann gleich „Selbstmord“, wie es RTL so dahin philosophiert? Nur weil ich nicht mehr dabei bin, bin ich doch nicht tot. Ich denke, Facebook wird viel zu sehr überschätzt. Ich kann mich wunderbar auch mit Leuten unterhalten, denen ich gegenüber sitze. Ich brauche so etwas nicht. Und ich fühle mich nicht totkrank, nur weil ich nicht jeden Magenwind auf Facebook dokumentiere.
Nein, „virtueller Selbstmord“ ist Unfug. Ich verpasse nichts, wenn ich nicht ständig dort nach dem Rechten sehe und irgendwas kommuniziere. Ich denke, so ein Begriff ist einfach nur reißerisch. Oder wie sehen Sie das?
One Reply to “Was reden die da von „virtuellem Selbstmord“?”