Webmaster Friday – Alles Statistik oder was?

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Statistiken sind was feines. Auch für Blogger. Es muss halt im Rahmen bleiben. Ja, das Propagandaministerium von Joseph Goebbels hatte diesen Spruch in ähnlicher Form herausgeworfen, und später wurde er Winston Churchill zugesprochen.

Im Webmaster Friday geht es in dieser Woche darum, was ein Blogger mit Statistiken macht und wie er die anfertigt. Da ich da ein bisschen was seit dem Beginn des Blogs ausprobiert habe und mehr oder weniger zufrieden war, kann ich dazu auch etwas beitragen. Das bleibt ja nun mal nicht aus. Verschiedenes habe ich probiert, aber auch etwas ausgelassen. Also schauen wir mal.

Besuchertracking ist eine tolle Sache, um den Geschmack der Besucher herauszufinden. Dazu gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Mir geht es einfach darum, dass ich auch ein wenig weiß, welche Artikel hier im Blog gut ankommen und welche Themen interessieren. Datenschutz spielt für mich schon eine große Rolle. Darum tüftle ich da noch herum, wie ich das am besten anstelle, anständige Statistiken zu erhalten, den Datenschutz hochzuhalten und nicht zu viel Datenmüll zu produzieren. Das ist gar keine einfache Aufgabe. Warum das so ist, kann ich Ihnen erzählen.

Das bekannteste Statistik-Instrument für Webseiten aller Art ist Google Analytics. Es gibt wohl nichts ausführlicheres, umfassenderes und aussagekräftigeres. Seit einer ganzen Weile ist auch ein Plugin für WordPress verfügbar, das dafür geeignet ist, nicht mehr bei Google Analytics herumzusuchen, sondern die wichtigsten Statistik-Elemente wie Besucherzahl, Trend, Absprungrate und dergleichen in Echtzeit oder für einen bestimmten Zeitraum auszuwerten.

Ich brauche wohl niemandem zu erzählen, dass Google Analytics ein mächtiges und umfassendes Werkzeug ist. Das Problem dabei ist, dass die Besucherdaten in die USA gefunkt werden und dort aufbereitet werden. Damit ist es eben nicht ganz ohne, was den Datenschutz betrifft. Aber man kann ja die Möglichkeit einräumen, dass der Benutzer nicht erfasst wird oder nur anonyme Daten in die Statistik einfließen.

So ist das auch mit PIWIK. Lange Zeit mein Favorit. Ähnlich umfassend und mächtig. Ähnlich gut zu bedienen. Das Problem hierbei war, dass ständig irgendwelche Updates installiert werden mussten und diese auch manchmal das Tool nicht so laufen ließen, wie ich es gewohnt war. Zudem wurde die Datenbank gigantisch groß, denn selbst wenn ich Statistiken entleert habe oder dergleichen, in der Datenbank verschwand nichts. Damit bläht sich die ganze Installation und die Datenbank sehr auf. Ein weiteres Problem ist wohl, dass bei Webhosting-Paketen auch fälschlicherweise andere Webseiten mit gescannt wurden, was zu Problemen führen kann.

Da ist es unerheblich, dass die statistisch erhobenen Daten lokal innerhalb der Webseite bleiben. Ich hatte ziemliche Leistungsprobleme mit der Seite, meine Datenbank war nach einem Jahr etwa 1,5 mal so groß wie ohne, durch fragwürdige Updates wurde meine Datenbank beeinträchtigt. PIWIK mag gut funktionieren, aber ich hatte letztendlich wenig Freude damit. Und mein Hoster auch nicht.

Mein derzeitiger Favorit ist ein simples Plugin namens Statisfy von Sergej Müller. Von ihm stammt das Plugin. Eine simple Übersicht, wie viele Besucher am Tag kommen, wie sich die Besucherzahlen verhalten, welche Artikel am meisten aufgerufen wurden und woher die Besucher stammen, ohne irgendwas weiteres zu speichern. Damit wird der Datenschutz sehr gut eingehalten. Problematisch ist halt nur, dass die Statistiken auf maximal 90 Tage beschränkt sind und ich noch keine Möglichkeit zur Speicherung von Übersichten gefunden habe.

Mir wurde auch mal das riesige Durcheinander an Plugins namens Jetpack empfohlen. Aber ich habe dankend abgelehnt. Klar, in Sachen Statistik hat man tolle Übersichten und all den Kram. Aber vom Datenschutz her ist die gesamte Plugin-Sammlung eher kritisch zu bewerten. Daher habe ich dankend abgelehnt.

Statistik ist gut und wichtig. Selbst wenn man nicht viel auf Suchmaschinenoptimierung Wert legt. Aber wie soll man denn sonst herausfinden, was am interessantesten im Blog ist? Darum lege ich auch ziemlichen Wert auf die Statistik. Meine beiden Favoriten, die am saubersten laufen, sind Google Analytics und Statify. Wem eine einfache Statistik reicht und keinerlei Daten irgendwo ablegen will, der nutzt Statify. Wer mehr will und ein Bewusstsein für Datenschutz hat, der nimmt Google Analytics. Es ist eine Geschmackssache. Und ich bin ehrlich: Wirklich zwischen beiden entscheiden kann ich nicht. Aber wer weiß, vielleicht wird das ja noch.

12 Replies to “Webmaster Friday – Alles Statistik oder was?”

  1. Ein heikles Thema mit dem Datenschutz. Viele oder sagen wir mal einige Google Analytics Benutzer haben zwar den code korrekt eingebaut aber nicht die Zeile die mit den Anonymisierungscode. Ist mir letztens erst wieder bei einer Bloggerin aufgefallen.
    Ich selber benutze CountperDay. Hier werden auch keine IP gespeichert oder gezeigt.
    Beste Grüße

    1. Hallo Karin, du hast völlig Recht. Die IP-Anonymisierung ist immens wichtig. Die vergisst man schnell im GA-Plugin gibt es sogar extra einen Knopf dafür.

      CountperDay kenne ich gar nicht. Aber das ist ja auch nicht schwierig. Und wenn die das Plugin gut gefällt, warum nicht?

  2. Kann ich so unterschreiben, vor allem auch die Erfahrungen mit Piwik. Aber das ist schon eine Hausnummer was die Perfomance für den Server angeht. Ich habe das nach 6 Wochen wieder runter geschmissen. Ein bisschen schweren Herzens, denn von den Funktionen her war es wirklich toll.

    Nun bin ich auch wieder bei Google, und zwar Datenschutzkonform, wenn man den letzten Anleitungen und Tipps im Netz trauen darf. Ich habe sogar, wirklich und allen Ernstes, den Dienstleistungsvertrag nach Irland geschickt und artig unterschrieben zurück bekommen.

    LG Thomas

    1. Hallo Thomas,

      ich habe nicht damit gerechnet, dass PIWIK solche Probleme macht. Aber das war ja dann wirklich nicht mehr tragbar. Da kann das Ganze noch so toll sein. Wenn es derart die Webseite beeinflusst, kann man es nicht mehr nutzen.

      Das Google Analytics Plugin bietet sogar eine Schaltfläche für das Anonymisieren. Ich denke, damit ist man auf der sicheren Seite. Den Vertrag ignorieren ja viele. Man kann aber GA tatsächlich wunderbar datenschutzkonform einstellen.

      LG Henning

  3. Pingback: Blogstatistik - Wie erfasst Du Deine Besucherzahlen?
  4. Pingback: WebmasterFriday - Statistik Tools
  5. Hi Henning und der Rest,
    nun habe ich tatsächlich diese hier erwähnte Option mit dem Anonymisieren des Trackings beim WP Google Dashboard Plugin gefunden und habe es auch aktiviert. So kann mir schon mal nichts passieren. Bei Nicht-Wordpress-Blogs von mir muss ich noch ran und alles datenschutz-konform einstellen.

    Den Vertrag nach Irland werde ich die Tage auch versenden, was für mich als Betreiber vieler Blogs, Foren und Wikis doch schon sehr wichtig ist. Da habe ich noch ein bisschen Nachholebedarf, aber es wird schon gut werden. Ich nutze demnach nur die Stats aus G-Analytics und nichts anderes.

  6. Statify ist wirklich ein interessantes, kleines Tool, mit dem man vom Dashboard aus kontrollieren kann, was gerade los ist. Aber ich hätte nichts dagegen, wenn es noch ein kleines bisschen mehr anzeigen würde.
    Du könntest mich mit deinem Artikel fast – FAST – von GA überzeugen.
    LG
    Sabienes

    1. Ja, ich bin ja weder von dem einen noch von dem anderen restlos überzeugt. Das eine bietet sehr viel nützliches, bringt aber ein paar Probleme mit sich, an die man denken muss Das andere hat die Probleme nicht, bietet allerdings auch ein bisschen wenig. Aber PIWIK geht einfach mal nicht. Das hätte nämlich den guten Mittelweg bilden können. Wenn es nicht den ganzen Blog negativ beeinflusst.

  7. Pingback: Statistik-Plugins: sinnvolle Tracking-Tools oder Fuß auf der Bremse?

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