Webmaster Friday – In jedem Ende wohnt ein neuer Anfang

Ist der Webmaster Friday am Ende? Was sagt das über die Welt der Blogger im Allgemeinen aus? Wie kann das alles aufgehalten und neu erfunden werden? Der Webmaster Friday ist in einer Sinnkrise gelandet. Und irgendwie fragt sich Initiator Martin Mißfeldt, wie es mit der unter Bloggern beliebten Institution weitergehen kann. Wenn es denn weitergeht. Und er geht damit offen um. Und so ist das Thema des Webmaster Friday für diese Woche gefunden. Aber es ist kein neues. Vor fast vier Jahren waren wir schon mal soweit. Was wurde daraus?

Wieder die alte Leier?

Ich hatte vor fast vier Jahren auch schon am Webmaster Friday zu genau diesem Thema teilgenommen. Wenn Sie oben die beiden Links aufrufen, werden Sie feststellen, dass beide Artikel gleich heißen. Damals wie heute weiß der Martin nicht so richtig, ob er weitermachen soll. Und er kommt in diesen Tagen damit um die Ecke, dass ja kaum Besucher bei ihm auf der Seite vorbei kommen. Und er schwadroniert daher, dass seine Artikel keinen echten Inhalt böten und deshalb schlecht bei Google „ranken“ würden.

Meine Güte! Darum geht es doch nicht. Es ist doch nicht so, dass wir für irgendwelche Suchmaschinen bloggen. Der Martin ist lang genug im Internet unterwegs. Ich weiß von der einen oder anderen Aktivität. Aber er hat offenbar vollkommen ausgeblendet, dass ein Blog ein Blog ist. Und das Wort „Blog“ ist die Kurzform von „Weblog“. Und die Wikipedia lehrt jeden, dass ein Blog ein öffentlich einsehbares Tagebuch ist. Ein Selbstzeugnis, das ein Autor hauptsächlich für sich macht. Da es öffentlich einsehbar ist, schreibt ein Autor natürlich auch für die Leser. Aber nicht hauptsächlich für Suchmaschinen.

Es ist doch völlig uninteressant, ob ein Blogartikel auf Seite 2 oder 3 in den Suchergebnissen – die so genannten SEO-Experten nennen das „SERPs“ – aufkreuzt. Wer einen kontinuierlichen Blog schreibt und will, dass eine Leserschaft vorhanden ist und diese auch immer wieder vorbeikommt, dem sind am Ende des Tages die Suchmaschinen wurscht. Es sei denn, man optimiert wie bekloppt, um irgendwie der Meinung sein zu können, mit dem Blog Geld verdienen zu können. Aber ein Blog, der der Einkünfte wegen existiert, ist kein Blog.

Der Webmaster Friday ist tot, lang lebe der Webmaster Friday?

Ja, ich gebe zu, ich halte nach wie vor den Webmaster Friday für wichtig. Aber man muss irgendwie anfangen, hier umzudenken. Es ist nun einmal so, dass sich der Internetkonsum verändert hat. Es ist schon wahr, dass der Webmaster Friday nicht (mehr) so genutzt wird, wie es mal gedacht war. Es kommen nicht so viele Besucher zum Martin. Also ist es so, dass von der Seite aus noch viel weniger Besucher dann zu den teilnehmenden Blogs kommen können. Nun ja, dann ist das so. Aber der Webmaster Friday hat ein ganz wichtige Funktion.

Über ihn tauschen sich Blogger aus, erfahren zu einem bestimmten Thema die Sichtweisen anderer Blogger oder bekommen Anregungen für Blogartikel. Natürlich ist es nicht so, dass hierüber die wahnwitzigen Besucheranstürme kommen. Wer hat denn das erwartet? Der Martin etwa? Sorry, dann hat er wohl seine eigene Institution nicht verstanden. Aber ich finde es gut, dass er darüber nachdenkt, etwas grundsätzlich am Webmaster Friday zu verändern. Ja, dann mach es halt, Martin!

Ich hatte schon mal Vorschläge für einen neuen Webmaster Friday

Der Martin hat in seinem Artikel darüber geschrieben, dass er sich jeden Artikel, der am Webmaster Friday teilnimmt, genau durchlesen wird. Und darum wiederhole ich nochmal meine Vorschläge, die ich bereits vor vier Jahren hatte. Es kann ja nichts schaden, nochmal darauf hinzuweisen. Ich war damals noch viel unbedeutender als heute. Vielleicht ist es einfach nur untergegangen. Darum hier nochmal meine Ideen:

Warum nicht Videos publizieren? Warum nicht Gastartikel auf dem Webmasterfriday veröffentlichen?

Wie oft habe ich in irgendwelchen Ich-erkläre-dir-die-SEO-Welt-wie-sie-mir-gefällt-Blogs gelesen, dass man mit Videos die Weltherrschaft an sich reißen kann? Ach ja, nicht auf dem eigenen Blog, sondern – tada! – bei Youtube. Warum? Ich halte viel davon, sich nicht allzu abhängig von Google zu machen. Und WordPress bietet genügend Möglichkeiten, eigene Videos einzubinden. Aber wieso sollte man sich einschränken? Der Webmaster Friday sollte vielleicht diese Publikationsmöglichkeit einfach mit einbeziehen.

Gastartikel sind in so einem Blogparaden-Blog immer schwierig, das ist mir klar. Aber wenn der Martin sich für andere Dinge innerhalb des Webmaster Friday öffnen will, dann sollte er vielleicht wirklich über Gastartikel nachdenken. Was bricht ihm da ab? Ich habe schon oft mitbekommen, dass Person XYZ eine Idee für einen Webmaster Friday hatte. Das können doch dann Blogger selbst machen. Mir schwebt so eine Art BlogTotal vor. Vielleicht weniger werblich. Aber wieso nicht mal darüber nachdenken?

Die Grundsatzfrage zu Blogs

Es wird ja immer wieder die Grundsatzfrage gestellt, wohin sich die so genannte „Blogosphäre“ entwickeln wird. Man könnte daraus ein KIKA-eskes „Erde an Zukunft“ machen. Ach, Moment, das habe ich doch schon. Interessiert hat diesen Artikel, der mich viel Schweiß gekostet hatte, kaum jemanden. Und jetzt stellt man wieder die gleichen Fragen? Weil der Webmaster Friday in einer Krise ist, stellt man gleich die gesamte Bloggerwelt infrage? Oh, come on!

Ja, wir machen das gut: Wir verlinken aufeinander, wir arbeiten irgendwie zusammen. Aber nur irgendwie halt. Ich habe Anregungen gegeben, was man denn machen kann, um die Blogosphäre zu reformieren. Vor allem aber gilt die Anregung: Blogger, die ihre Blogs nicht schreiben, sind keine Blogger. Mit anderen Worten: Blogger dürfen gern wieder bei allem mitmachen. Oder nennt euch halt nicht Blogger, sondern Altpapier-im-Internet-Absteller. Es fehlt das allgemeine Engagement. Zum Bloggen und nebenbei auch zur Teilnahme am Webmaster Friday.

Und das ist es, was ich Webseiten-übergreifend lese: „Multimediales Mitmachen gewünscht“. Dann muss sich auch niemand fragen, ob Blogparaden – der Webmaster Friday ist ja auch eine – noch ihre Daseinsberechtigung haben. Aber wenn niemand mitmacht, macht das auch niemand mehr. Das habe ich bei meiner einzigen Blogparade selbst erlebt. Die Blogs existieren weiter, wenn es so etwas wie den Webmaster Friday nicht mehr geben sollte. Die Probleme aber bleiben. Und das ist es, was sich jeder Blogger dazu denken sollte: Ohne Teilnahme keine Parade. Oder sehen Sie das anders?

6 Replies to “Webmaster Friday – In jedem Ende wohnt ein neuer Anfang”

  1. „Und er schwadroniert daher …“ Ooooh! Charming Boy! ;-)
    Aber du hast schon Recht. Oder irgendwie auch nicht. Ich kann verstehen, wenn sich der WMF tot läuft, weil es ihn wirklich schon sehr lange gibt. Und Video-Botschaften bei YouTube als Beitrag für den Webmasterfriday? Das können von mir aus andere machen, ich schreibe.
    Ansonsten liegt es an uns.
    LG
    Sabienes
    P.S.: Danke für die Verlinkung. Ich werde dich einmal in den Socials herumverteilen, OK?

    1. Servus! Nun ja, manche Nägel gehen eben nur mit dem Vorschlaghammer rein. Will heißen: Manchmal muss man es drastischer formulieren. Ich bin doch sonst so ein lieber.

      Naja, das mit den Videos ist vielleicht nicht die ideale Lösung. Ich schreibe ja auch lieber. Aber man sollte es vielleicht nicht gänzlich außer Acht lassen. Wenn man sich nix neues einfallen lässt, läuft sich der WMF garantiert tot.

      Oh, da freue ich mich, dass du das mal in den Netzwerken herumzeigen willst. Dankeschön.

  2. Salve, Henning!

    Na… ohne den WMF wäre ich vermutlich nicht auf Deine Seite gestoßen… auch nicht auf Sabienes… Um „fresh content“ in den WMF zu bringen, der „Google aufhorchen“ lässt, könnte Martin z.B. mal von seinen Jüngern „verlangen“, wöchentlich (wechselnd) einen Artikel zum Thema XY unter „Fremdbeiträge“ direkt zu veröffentlichen, womit er Google Futter böte (wenn denn der große GooGoo die letztliche Entscheidung über ein AUS lieferte…)

    Vielleicht sozusagen als „Leitartikel“ für das jeweilige Freitagsthema oder so…
    Bei den rund 10-20 regemäßigen Nutzern wäre jeder nur alle x Wochen einmal „dran“…

    Videos fände ich auch unangemessen, dafür verbleibt ja stets die YOU-Tube Senf…

    Vielleicht könnte das nächste Thema einfach mal zum Sammeln von Ideen auffordern?

    Greetz

    Sabine

    1. Hallo Sabine,

      Ich halte ja auch die Gastartikel für sinnvoll. Wie gesagt, das hatte ich schon mal vorgeschlagen. Gut, überzeugt, die Videos müssen nicht unbedingt sein. Aber über neue Formate sollte man in jedem Fall nachdenken.

  3. Pingback: Webmasterfriday 2.0? - Becherwürfel

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