Die Zeit ist so schnelllebig. Kaufst du heute ein Brot, ist es morgen schon von gestern. Man darf nichts verpassen, muss alles mitmachen. Das Leben ist zu kurz. Wir hüpfen wie aufgeschreckte Hühner durch die Gegend, pflegen unsere Profile in den sozialen Netzwerken, vergessen schnell wieder, was uns eben noch aufgeregt hat. Stop, muss das denn alles sein? Das fragt auch der Webmaster Friday in dieser Woche.
Ich habe schon einige Male über die Entschleunigung geschrieben. Hier oder hier. Zum Beispiel. Aber ehrlich, man kann es nicht oft genug sagen: Tritt mal auf die Bremse. Es ist nicht jedem gewärtig, dass die Welt morgen auch noch da ist. Es ist doch ernsthaft nichts in Sicht, das aufzeigen würde, dass wir unseren Planeten morgen nicht mehr haben werden. Oder anders gesagt: Wir werden nicht sofort alle sterben.
Klar habe ich immer Twitter auf dem Smartphone an. Ich nehme mich ja nicht aus. Irgendwie ist da ja auch der Gedanke, dass man als Blogger einfach mal nichts verpassen will. Und selbst wenn man erst ein paar Tage später darüber schreibt, weil man sich erst über ein paar Dinge klarwerden will. Mitbekommen will man es doch.
Aber ich hänge ja nun nicht ständig am Handy und glotze wie ein Blöder drauf. Ich habe ja auch noch meine Arbeit und mein Privatleben. Das ist mir heilig, und deshalb fahre ich mich auch immer mal runter. Ob das mein eigenes Tempo ist, weiß ich nicht. Aber ich habe für mich selbst festgestellt, dass Pausen, wann ich sie will, enorm wichtig, unverzichtbar und nicht verhandelbar sind. Nur so kann man doch auch seine volle Leistung abrufen. Und nur so macht der Alltag Spaß.
Auf jeden Fall ist es so, dass man nicht jedem News-Gespenst in den sozialen Netzwerken hinterher hecheln muss. Da stimme ich hiermit voll und ganz überein. Das Geheimnis ist unterm Strich, dass man sich um Himmels Willen sich sozialmedial und so nicht unter Druck setzen (lassen) sollte. Weder von Apps noch von sonstwas. Dann werden auch Verabredungen öfter eingehalten. Insofern treten wir lieber immer mal auf die Bremse. Wer Luft geholt hat, hat sein Gehirn mit Sauerstoff versorgt und kann sich wichtigen Dingen widmen.
Nebenbei bemerkt, finde ich es fatal, dass es immer wieder irgendeine Rudelbildung gibt, bei der man über das Thema debattiert. Ob es nun – wie hier – der Webmaster Friday ist. Oder ob es irgendwelche Diskussionen in den – Achtung – sozialen Netzwerken sind. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass früher mal jemand darüber nachdenken musste, wie man einfach mal wieder runterkommt. Ist das denn auch so ein neuzeitliches Ding? Brauchen wir eine Expertenkommission dafür?
Ich glaube, am einfachsten ist es, wenn man sich nicht ständig sagt, wie schnell doch das Internet ist. Jeder produziert sich mit irgendwas. Dazu noch die „Breaking News“ oder „Liveblog“-Gauklereien und sonstwas. War das vor – sagen wir mal – 20 Jahren auch so? Nein. Da ist man einfach raus gegangen und hat die Zeit genossen. Und das kann man auch heute noch. Wir werden alle staunen, wie gut das geht. Nicht wahr?
Frage: wie will „man raus gehen (können)“, wenn man ständig Artikel schreibt? ;->
Ein kluges Zeitmanagement ist dabei sehr hilfreich.
d’accord :-D
Weltuntergang (auch teilweise fast globale Katastrophe)
ist jeden Tag möglich.
Zwar alles für sich im Einzelnen mit sehr niedriger Wahrscheinlichkeit, aber es gibt mehr als ein Dutzend Möglichkeiten die NICHT vom Menschen abhängen.
Das Gute daran, es kommt wenn dann plötzlich und unerwartet.
In vielen Fällen wird gerade unsere auf Technik basierte Welt uns nicht retten können sondern hilflos machen.
Das ist vollkommen richtig. Schauen wir mal, wohin das führt. Aber deshalb muss man nicht alles immer mitmachen.
Kannst viel Zeit einsparen: http://www.der-postillon.com/2016/04/deutliche-zeitersparnis-neue-app.html