Wenn jemand gläubig ist, dann soll sie oder er den Glauben ausüben dürfen und können, wann immer man will. So ist es nun einmal geregelt. Unser wunderbares Grundgesetz regelt ja eben die Glaubensfreiheit. Aber gibt es uns dann auch gleichzeitig das Recht oder gar die Pflicht, über den Glauben (den eigenen oder den von irgendwem) im Blog zu schreiben? Was meinen Sie, wie ich das sehe? An diesem verlängerten Wochenende feiert die Welt Ostern, und deshalb ist genau das das Thema im Webmaster Friday in dieser Woche.
Ja, das ist ein Thema, über das man trefflich streiten kann. Zumal, wenn man nicht so die Ahnung hat. Ich glänze ja immer mal wieder mit Halbwissen, weil ich einfach oft genug meine Meinung zu irgendwas schreibe. Ich oute mich dabei nicht als Experte, sondern als Beobachter. Und so sehe ich das auch mit dem Glauben. Nur dass ich da eben auch niemandem seinen Glauben ausreden will.
Wenn wir ehrlich sind, ist doch jeder irgendwie gläubig. Auch wenn man keiner Konfession angehört. Man gehört weder einer christlichen, der jüdischen, der muslimischen oder buddhistischen Glaubensrichtung an, noch ist man dem Naturglauben verbunden. Trotzdem glaubt jeder an irgendwas. Würde jemand an nichts glauben, wäre sie oder er ein wahnsinnig armer Mensch. Ich denke, Glaube hat irgendwas mit einem inneren Licht zu tun. Das heißt aber nicht, dass gleichzeitig irgendwelche Rituale dazu gehören.
Aber muss man denn gleich als Blogger über Glauben schreiben? Wenn ich so etwas wie den Glauben wie ein inneres Licht betrachte, dann halte ich das für etwas sehr intimes. Das gehört nicht in den Blog. Nicht mal zu Ostern, dem höchsten christlichen Feiertag. Religion hat bei mir im Blog eh so gut wie nichts zu suchen. Bestenfalls, um irgendwelche Dinge einordnen zu können. Aber religiöse Themen greife ich gar nicht auf. Es gibt Blogs, die religiöser Natur sind. Und da ich keiner Konfession angehöre und stattdessen lieber mein inneres Licht mit mir umher trage, behalte ich das lieber für mich.
Religion ist aber nichts unwichtiges. Es werden Werte vermittelt und versucht, das Leben in eine Bahn, die durch Grundsätze abgesteckt ist, zu lenken. Wer gläubig ist, ist nicht zwingend jemand, der das Leben sonst nicht im Griff hat. Insofern sehe ich es weder als mutig noch als schwach ein, wenn jemand sich öffentlich zu seinem Glauben bekennt. Wie gesagt, die Glaubensrichtung ist egal. Mit dem eigenen Glauben geht man aber in meinen Augen nicht hausieren.
Der Hans sieht es bei Tages-Gedanken übrigens ähnlich wie ich. Er meint in seinem lesenswerten Artikel folgendes zu der Thematik:
Das Leben und das Miteinander mit Menschen wird fast zwangsläufig durch Glauben mitbestimmt.
Natürlich. Das meine ich ja mit dem inneren Licht. Und dabei ist es in meinen Augen wirklich herzlich egal, ob und welcher Religion man angehört. Oder denken Sie etwas grundsätzlich anderes? Ich werde weiterhin religiöse Themen so weit wie möglich außen vor lassen. Aber das innere Licht bestimmt nun mal das Leben, die Haltung und die Einstellung. Insofern werden auch hier Artikel davon beeinflusst. Auch ohne Konfession.
2 Replies to “Webmaster Friday – Über Glaubensdinge bloggen”