Wenn Firmen gekaufte Blogs versteigern

Vor 6 Jahren versteigerte Robert Basic den Blog BASICthinking. Nun gibt es eine neue Versteigerung. Weil sich der Besitzer neu strukturiert. Leute, es ist ein Blog. Und es bleibt ein Blog und wird ein Blog bleiben. Warum besitzt eine Firma sämtliche Inhalte an einem Blog und den Namen sowie die Domains? Sind Blogs nur noch zum Geld machen da? Ich habe BASICthinking geschätzt. Aber die Aktion hinterlässt doch einen sehr faden Geschmack.

Nein, die Blogger, die dort über Technik-Gedöns bloggen, wollen eigentlich nicht aufhören mit dem Bloggen. Sie machen das ja eigentlich auch richtig gut. Ich schätze das, was Tobias Gillen, Michael Müller und Co. da über die Jahre zusammen geschrieben haben. Nicht umsonst habe ich bisher zehn Mal auf Artikel in dem Blog verwiesen. Ich denke, der Blog ist nicht umsonst einer der reichweitenstärksten Online-Publikationen im deutschsprachigen Raum.

Aber ehrlich: Einen Blog verkauft man nicht so ohne weiteres. Wenn ich das dann aber so weiter denke, dann komme ich zu dem Schluss, dass Gillen und Co. darüber wahrscheinlich gar nicht zu entscheiden haben. Denn sie sind ja nicht die Besitzer von BASICthinking. Es ist das Internet-Magazin OnlineKosten.de. Und die haben die Arbeit von Robert Basic damals für knapp 47000 € ersteigert.

Nun will sich das Magazin „neu strukturieren“, wie es heißt. Das klingt irgendwie so, als wäre dem Magazin der eingekaufte Blog im Weg. Und das ist es, was den faden Beigeschmack verursacht. Nein, ich unterstelle keinem der Autoren, dass sie käuflich wären. Sie hatten sich einen starken Partner gesucht, der eben auch finanziell einiges leisten kann. Und deshalb unterstelle ich einfach mal, dass sie selbst wenig Einfluss auf die Zukunft haben.

Der neue Eigentümer wird dann vermutlich eigene Vorstellungen von BASICthinking haben. Ob sich dann etwas an der Arbeit der Autoren ändert, wissen nicht mal die Autoren selbst. Aus dem Artikel klingt ein wenig heraus, dass erst einmal niemand weiß, ob und wie es mit ihnen weitergeht. Und das ist schade. Was immer den jetzigen Eigentümer dazu bewogen hat, es klingt alles sehr nach „Wir machen hier erstmal das Licht aus. Wenn uns jemand braucht, wir sind unten an der Bar“.

Ich mag auch komplett daneben liegen. Ich bin ja nicht mit involviert. Ich meine halt nur, dass das etwas seltsam anmutet. Und irgendwie klingt das ein wenig wie ein allgemeines Sterben in der Tech-Blog-Szene. BASICthinking ist nicht der einzige Blog, der entweder neue Eigentümer bekommen soll / hat oder gar eingestellt wurde, weil die Eigentümer den Blog nicht mehr wollten. Ich hoffe, dass uns dieser Blog aber erhalten bleibt, denn er ist in der Tech-Szene eine richtige Bereicherung.

Wie gesagt, mir kommt es so vor, als ob dem Magazin der Blog im Weg ist. Das ist eben das Problem, wenn man sich mit einer Firma zusammen tut. Ein Partner, der für die Vermarktung sorgt, mag vielleicht gut funktionieren. Aber ein Blog, der von einer Firma gekauft wurde, kann schnell mal ein solches Schicksal ereilen. Ich hoffe, dass Tobias Gillen und seine Leute einen guten, neuen Partner finden. Denn es wäre schade, wenn dieser Blog verschwinden würde. Aber sie sollten sich vielleicht über die Eigentümerschaft Gedanken machen. Das ist nur so eine Idee.

4 Replies to “Wenn Firmen gekaufte Blogs versteigern”

  1. Pingback: Basicthinking.de ist wieder zu haben | Blogs optimieren
  2. Verschwinden wird der Blog sicher nicht. Ich denk mal die habenja damal mit dem Kauf einen ziemlichen Medleinrummel erreicht, und damit war das Geld ja schon wieder eingespielt.
    Diese Medienpräsenz möchten Sie nun nochmal erreichen, nebenbei noch ein paar Euro einstreichen, und sich von dem an sich lästigen Blog trennen. Den Einkaufspreis werden sie mE nicht erreichen. Ich schätz mal so 25k.

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