Wenn Google einem Blogger den eigenen Blog wegnimmt

Die Blog-Plattform von Google ist eine gute Sache: Sie kostet nichts, und man kann einfach so losbloggen. Was aber, wenn es plötzlich anders kommt? Ist es dann nicht etwa so, dass ein Blog, den man gegen Betrag X bei einem Webhoster laufen lässt, beständiger ist? Ob Blogspot oder WordPress.com oder so, es gilt immer: Du bist dort immer nur Gast, es ist nicht wirklich deins.

Man hat mir schon öfter gesagt, dass das doch Unsinn ist, einem Webhoster Geld in den Rachen zu werfen. So frei nach dem Motto: Guck mal, ich blogge auf Blogspot und zahle nichts. So doof wie du bin ich nicht. Aber ich habe immer Probleme damit, dass man selbst irgendwelche Rechte hat, wenn man irgendwo einen kostenlosen Blog einrichtet. Nun habe ich gesehen, dass Google da nicht kleinlich ist und auch schon mal Blogs einfach so schließt.

Da gibt es den Künstler Dennis Cooper. Der betrieb einen Blog bei Google. Er nutzte den Blog für seine eigenen Annahmen, seine Recherche, zum Ausstellen seiner Kunst und zum Austausch mit einer festen Community. Er hatte eine Geschichte, die aus GIF-Bildern bestand, die in diesem Blog gespeichert war. 12 Jahre lief der Blog. Nun ist er weg. Google hatte diesen Blog heruntergefahren und die Email-Adresse von Cooper deaktiviert.

Dennis Cooper hat nun vor, Google deshalb zu verklagen. Die Chancen stehen schlecht. Aber er will nicht einfach klein bei geben und auf seine immense Arbeit verzichten. Niemand rechnet ja damit, dass Google das einfach so macht, egal wie man sich anstellt. Wenn denn ein Backup bestanden hätte, hätte Cooper vielleicht etwas machen können. Vielleicht hätte es ja auch Anzeichen gegeben, und Cooper hätte zum Beispiel zu WordPress umziehen können.

Nicht umsonst gibt es den Importer bei WordPress. Aber am Ende zeigt es sich doch: Wenn man selbst eine Webseite betreibt, selbst bei einem Webhoster einen Blog hostet, dann kostet das zwar Geld. Aber wenn auf einmal die ganze Arbeit weg ist, darf man gern die Frage stellen, wie wichtig einem der Blog ist. Hosting darf gern Geld kosten. Aber so teuer ist das nun auch wieder nicht (Partnerlink). Und wenn der Blog wichtig ist, dann bezahlt man das gern. Bevor der Blog weg ist.

Klar: Es ist bequem. Man hat ja sehr oft irgendeine Google-Mailadresse, also GMail.com. Damit hat man schon mal Zugang zum Google-Universum. Wie schnell hat man dann ganz einfach einen Blog eröffnet. Google verlangt dafür kein Geld. Aber dafür hat man eventuell immer mit der Sorge zu kämpfen, wann Google einem den Blog wegnimmt. So, wie es Dennis Cooper gegangen ist. Und das muss ich nicht haben. Dann zahle ich lieber einen kleinen Betrag und bin Herr über meinen Webspace und Blog. Aber das muss jeder selbst wissen.

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