Die einen haben eine haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft, die anderen eine GmbH, und beide schließen ihre Blogs und verkünden das gleichzeitig. Bei den einen ist der Grund, dass das Unternehmen ein Minusgeschäft ist. Die anderen verkünden, dass sie nun beratend tätig sind und damit den Redaktionsbetrieb herunterfahren. Blogs als Geschäft? Ich kann die Gründe nachvollziehen. Aber ich finde es schauderhaft, einen Blog als Geschäft zu sehen und den allein am Umsatz zu messen. Darüber möchte ich gern schreiben.
Bloggen war noch nie als Geschäft für mich gedacht. Ja, ich weiß, es gibt Blogger, die von ihrem Blog gut bis sehr gut leben können. Aber es ist dann doch eher die krasse Minderheit. Der größte Teil der Blogger, die mir bekannt sind oder von denen ich gehört oder gelesen habe, machen das Bloggen mehr oder weniger aus Spaß an der Freude. Natürlich, wenn dabei der eine oder andere Groschen herausspringt, wird sicherlich niemand erbost sein. Aber es ist dann doch eher nicht die Mehrheit.
Nein, Blogs sind nach wie vor nicht zum Geldverdienen da. Es funktioniert in den allerseltensten Fällen, dass eine Geschichte, die mit „Unternehmer gründen den Blogs XYZ“ beginnt, auch dauerhaft erfolgreich ist. Gut, beide Seiten, die mir untergekommen sind, gibt es einige Jahre. Aber sie werfen eben nicht mehr genügend ab (siehe hier) oder sind nicht mehr im Interessengebiet der Betreiber (siehe dort). Es ist wichtig, dass es diese Blogs gibt (oder eben gab) und sie auch mit einer gewissen Professionalität betrieben werden (oder wurden). Aber es bleiben Blogs. Und die sind doch eigentlich nicht unternehmerisch eingeordnet, oder?
Keine Frage, die ganzen Blogger, die da mehr oder weniger mitgeschrieben haben, haben alle ihre Expertise. Ich stelle das gar nicht infrage. Meins wäre es dennoch nicht, ein Geschäftsmodell rund um meinen Blog aufzuziehen. Wenn ein paar Groschen herum kommen, ist das in Ordnung. Ich sterbe aber auch nicht, wenn das nicht so ist. Am Ende ist es so, dass sich reine Technik-Blogs irgendwann zum großen Teil erübrigt haben. Es werden nur ein paar übrig bleiben. Konsolidierung nennt man das. Ich gehöre dann ja nicht dazu, da mein Blog eben kein reines Technik-Gedöns ist.
Was mit den beiden Blogs passiert, wirft die Frage auf, wie es weitergeht mit den deutschsprachigen Technik-Blogs. Es geht so das Gerücht, als ob mal wieder ein großes Blog-Sterben am Laufen ist. Klar, ich habe von dem einen oder anderen Blog jetzt alle Links entfernen müssen, weil es den jeweiligen Blog nicht mehr gibt. Aber ich kann nicht unbedingt mitgehen, was das Thema betrifft. Es gab immer mal Wellen, denen Blogs zum Opfer fielen. Aber mit der nächsten Welle wurde ein neuer Blog angespült. So ist das nun mal. Und das ist auch gut so, oder?