Blog-Ende oder nicht? Wer weiß das schon?

Vor ein paar Tagen schrieb mich jemand an, der diesen persönlichen Artikel las, und fragte mich doch ernsthaft, ob der Artikel nun das Blog-Ende bedeuten würde. Ja, nun, was soll ich sagen? Ich habe ja danach schon weiter gebloggt. Ich kann halt nicht aus meiner Haut. Warum auch? Bis auf dass ich nach wie vor einigermaßen im Eimer bin, fühle ich mich in eben dieser Haut ziemlich wohl. Gleichwohl habe ich eine gewisse Taubheit an den Tag gelegt. Das führt dazu, dass ich kaum noch irgendwas zu bloggen habe. Und das will ich euch mal erzählen.

Wenn dir die Gesundheit einen Streich spielt

Ich habe ja nicht schlecht geguckt, als ich mitbekommen habe, wie schnell man gedanklich in den Wattebausch hüpft. Mich regt ja so gar nichts mehr auf. Wie viele Artikel habe ich hier in den Blog gekübelt, in denen ich mich über irgendwas ausgekotzt habe! Nein, ich habe dazu keine Lust mehr. Vielleicht war auch das einer der Gründe, die mich in diese gesundheitliche Lage gebracht haben. Wer weiß das schon so genau? Jedenfalls hatte ich mir gesagt, dass ich Abstand brauche. Und den habe ich nun. Applaus!

Allerdings frage ich mich dann schon, ob ich nicht doch besser das Blog-Ende ausrufen sollte. Denn was soll denn ein Blogger ohne Themen mit seinem Blog anfangen? Und selbst wenn: Woher nehme ich denn die Zeit? Ihr kennt die Zeiten, in denen ich 3, 4 Artikel am Tag hier hinein geballert habe. Und ihr kennt Zeiten, in denen ich manchmal über eine Woche nix geschrieben habe. Letzteres kam in letzter Zeit häufiger vor. Weil ich einfach nicht mehr die Zeit dafür habe.

Naja, und dann kommt die Gesundheit um die Ecke und zieht an deinen Seilen und brüllt dich an: „Brrrr! Stop, Brauner!“. Gut, ich könnte euch immer wieder davon erzählen, weil das eben zurzeit so die Überschrift über mein klägliches Dasein ist. Das würde euch aber irgendwann tierisch auf den Geist gehen. Meine Arbeit ist momentan nicht so wahnsinnig spannend außerhalb der Dinge, die ich nicht hier hinein schreiben werde. Und von vielem anderen halte ich mich zurzeit fern.

Das hat mich meine Hausärztin gelehrt. Bringt mich das jetzt dazu, den Blog einzustampfen? Ich bin mir tatsächlich nicht sicher. Am Ende lasse ich das Blog-Ende dann doch bleiben. Aber so lang ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob ich mich wieder ein bisschen gefangen habe, dürft ihr mir das nicht übel nehmen, dass ich zwei, drei Takte kürzer treten werde. Niemand gibt mir die Gesundheit wieder, wenn sie vollends kaputt ist.

Wie kam ich denn auf das Blog-Ende?

Ja, ich palavere viel, wenn der Tag lang ist. Aber ich muss ja irgendwie auf die Idee gekommen sein, hier das Blog-Ende theoretisch einzuläuten. Die Gründe da oben habe ich nicht ohne Grund hingeschrieben. Es ist ja nicht nur die Gesundheit. Aber du trittst dir irgendwelchen Mist ein, wenn du dich in irgendeiner Form zu manchem Thema äußerst. Deshalb fallen so viele Themen von früher (hach!) einfach derzeit unter den Tisch.

Klar, ich werfe Dinge bei Twitter ab, kommentiere hier, da und dort, verteile Dinge auf LinkedIn und so. Reicht das nicht? Muss es ein Blog sein? Ich muss sagen, ich habe darüber nachgedacht. Aber es ist so, wie ich hier bei der Sandra las: Ein Blog ist irgendwie altmodisch. Sowas wie ein handgeschriebener Brief. Und ich habe mir mal gesagt, dass ich nicht allen Kram aus irgendeinem Trend mitmachen muss. Und der Blog bleibt nun mal mein hauptsächliches Sprachrohr.

Niemand sperrt mich hier für 24 Stunden, weil ich irgendwem nicht passe. Ich muss hier nichts zurecht biegen. Mein Blog ist mir heilig. Ich mag auf das Blog-Ende gekommen sein, weil es für mich derzeit tatsächlich nicht einfach ist. Aber dann werden es halt weniger Artikel. Aber ich werde nichts halbseidenes wie einen Account auf irgendeiner x-beliebigen Plattform meinem Baby vorziehen. Mag sein, dass man hier ein Blog-Ende vermuten könnte. Aber das sehe ich irgendwie noch nicht.

Übrigens

Ich muss gerade lachen. Ich habe immernoch RankMath im Einsatz. Das begann irgendwann mal hier im Blog. Und dieses dämliche Plugin behauptet nach wie vor, ich solle die Content AI verwenden, um meinen Text zu verbessern. Ehrlich? Die wissen, wie man über ein Blog-Ende erzählt? Ach, und ein „Power Word“ und eine Zahl soll ich im Titel verwenden. OK, dann wollen wir mal basteln:

33 bockstarke Ideen für dein Blog-Ende

(Blödsinn, oder?

Das aber nur am Rande mit dem Hinweis an euch: Lasst euch nix von irgendwelchen Tools erzählen. Passt auf euch auf und macht euch nicht zu sehr von der Technologie abhängig! Ich bin nicht weg, ich mache hier weiter. Schauen wir mal, wo uns das gemeinsam hinführt.

5 Replies to “Blog-Ende oder nicht? Wer weiß das schon?”

  1. Hallo Henning,
    ich habe vor kurzen auch darüber nachgedacht wie es weiter gehen soll. Auf bei mir hat sich einiges getan. Meine Entscheidung war die, das ich meinen Blog meinen neuen Bedürfnissen anpasse. Eben einen neuen Weg gehe. Mit meinem Blog. Ich wünsche Dir viel Spaß dabei, das Du deinen Weg gehen kannst.
    Liebe Grüße
    Daira

  2. Ich habe auch schon öfters über’s Aufgeben nachgedacht. Meine Erfahrung der letzten Jahre ist: Nicht voreilig alles löschen. Einfach den Blog links liegen lassen. Meistens, so bei mir, kommt die Lust zum Bloggen irgendwann wieder.

  3. Also, Henning, ein wirkliches Blog-Ende wäre absolut schade. Denn du schreibst echt gut und machst dir zu Themen Gedanken, die interessant sind. Außerdem finde ich Blogs überhaupt nicht altmodisch. Auf den sozialen Netzwerken kann man doch nicht wirklich schreiben. Das Wort ist dort schnell weg. Hauptsache Fotos vom Essen oder so einen Mist posten. Auf einem Blog kann man sich so richtig austoben. Deshalb finde ich gut, dass du dich irgendwie weitermachst. Aber ich wünsche dir erstmal gute Besserung.

    Lorenzo

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