Blog oder Schrott: Relikte im Neuland

Blog oder Schrott? Das ist hier die alles entscheidende Frage. Neulich hat Meike Leopold gerufen, und alle machen mit. Jeder will etwas zum Thema Bloggen sagen. Eigentlich mache ich ja nicht wirklich mehr bei Blogparaden mit, weil mir das oftmals zu sehr in die Richtung Selbsthilfegruppe geht. Aber wenn es hier den schmissigen Hashtag #liveloveblog gibt, muss ich mal ein paar Worte dazu sagen. Und ich verrate euch was: Die Katrin Hilger hat mich mit ihrem Artikel dazu gebracht.

Blog oder Schrott: Von der Klowand zu Pillar Pages

Was mussten sich Blogs schon alles gefallen lassen! Es ist inzwischen eine halbe Ewigkeit her, als die renommierte Werbebude Jung von Matt um die Ecke bog und Blogs als die „Klowände im Internet“ bezeichnete. War es in diesem so genannten Damals eine Abwehrhaltung einer sterbenden Industrie? Ich meine, der verlinkte Artikel ist von 2006, fast auf den Tag genau 15 Jahre alt. Und damals muss es begonnen haben, dass Werbebuden und Medienkonzerne ihre Felle haben wegschwimmen sehen.

Und es gibt nun einmal großartige Blogs. Na klar, jeder muss für sich selbst einschätzen, was man als Blog oder Schrott einstuft. Aber es gab diese wunderbaren Erklär-Blogs, die streitenden Politik-Blogs, die Satire- und Karikatur-Blogs und so weiter und so fort. Vieles davon ist geblieben, ursprünglich und unangepasst. Dafür aber immer ehrlich. Und dann kamen die unfassbar vielen Technews-Nachplapper-Blogs, von denen immernoch einige überlebt haben. Und es kam Social Media und viel, viel Unfug.

Der Stellenwert von Blogs ist sicherlich ein komplett anderer als ein Hochglanz-Foto auf Instagram – oder gerade aktuell der ganze Bumms mit #Clubhouse. In Blogartikeln hat man Platz. Keine Sau schert sich darum, ob da irgendwas geschniegelt und gebügelt im richtigen Winkel zum Sonnenlicht sitzt. Also es sei denn, es ist irgendein Fashion Blog. Aber die haben ja ihre Blogs jetzt auf Instagram oder so.

Und es hat sich einiges in Sachen Professionalisierung getan. So hat man sich irgendwann zum Pillar Content hinreißen lassen. Also ganze Themenkomplexe, die jeweils eine gemeinsame Hauptseite haben. Das ist hier beschrieben. Es ist von Content Marketing und SEO die Rede. Wer diesen Blog kennt, weiß, dass ich da gerade die Nase rümpfe. Jedenfalls hat sich da viel getan beim Bloggen. Denn man hat eben erkannt: Das Bloggen passiert eben nicht einfach so.

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Blogs sind altmodisch, aber…

Die Katrin, die ich oben verlinkt habe, erzählt davon, dass Blogs altmodisch sind. Ja, irgendwie sind sie sowas wie der gute, alte Wartburg 311, den ihr weiter unten seht. Und wenn ich mir so vorstelle, dass selbst die Tagesschau sich auf TikTok herum drückt, weiß ich einfach, dass das Lesen aus der Mode gekommen ist. Aber sind unsere Laber-Seiten dennoch nur Relikte im Merkelschen Neuland? Blog oder Schrott, was denkt ihr?

Nein, Blogs mögen altmodisch sein, deshalb gehören sie noch lange nicht zum alten Eisen. Ich werde euch mal aufschreiben, was Menschen mit einem Blog so umtreibt. Ihr könnt dann immernoch sagen, dass ihr auf Instagram besser informiert werdet, wobei ich mir das schwer vorstellen kann. Ich akzeptiere das aber. Versprochen.

Warum gibt es eigentlich Blogs?

Wenn man der Frage „Blog oder Schrott“ nachgeht, muss man auch immer nebenbei gestellte Fragen beantworten. Ich werde ja manchmal gefragt, warum ich blogge. Das ist einfach zu beantworten. Ich tausche mich gern aus, teile mich gern mit, will erklären. Zu dem ganzen Clubhouse-Bumms hat mir jemand erklärt, dass das besser sei als der Monolog wie bei einem Blogartikel. Aber genau das muss ja nicht sein. Ihr könnt alle unter den Artikeln kommentieren.

Und jetzt muss man sich fragen, ob das denn erfolgreich ist. Es sind eben nicht mehr die Influencer, die auf Blogs ihren Kram verklingeln wollen. Das machen sie auf Instagram, TikTok und bestimmt auch bald auf Clubhouse. Erfolg ist ja immer so eine Sache. Wie bestimmt man Erfolg? Ich denke, wenn ich mit einem Artikel vollkommen zufrieden bin und der gelesen und vielleicht geteilt und kommentiert wird, ist das doch schon ein Erfolg, oder?

Nein, die Leute lesen heute deutlich weniger als noch vor – sagen wir – 5 Jahren. Das ist der Schnelllebigkeit der Welt geschuldet. Für einen Blogartikel wie diesen müsst ihr euch halt einige Minuten Zeit nehmen. Ein Foto oder ein 30-Sekunden-Video ist da einfacher zu konsumieren. Blogs sind deshalb in meinen Augen mehr oder weniger die Bücher von früher. Es sei denn, es sind 100-Worte-Artikel wie „Neues Smartphone von XYZ geleakt“.

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Das gab es doch alles schon zig mal!

Wie oft wurde jetzt eigentlich darüber gefachsimpelt, ob die Blogs am Ende sind oder gerade wieder geil und hip werden? Also praktisch: Blog oder Schrott. Ich kam ja auch immer mal wieder über so etwas erzählt, ich habe gar Hip Hop angeführt. Also so richtig neu ist es dann nicht, wenn ich über das gesamte Themengebiet „Blogs sind doch nicht so schlecht“ schreibe. Schaut einfach mal nach, über welche Themengebiete Blogger alles irgendwas wissen.

Ich glaube, man diskutiert über solche Dinge wie „Blog oder Schrott“ immer wieder, weil Blogs deshalb gewaltig an Reichweite verloren haben, weil viele Menschen denken, sie könnten sich durch eine Überschrift ein Urteil erlauben. Bei einem Instagram Post gibt es in den seltensten Fällen irgendwelche Texte, die länger als 30 Sekunden aufhalten. Und darauf schauen eben auch die Marketing-Hanseln. Deshalb haben ja viele Blogger auch kaum Einnahmen.

Dabei ist das ja mit der Reichweite auch so ein Ding. Es gibt Experten, die sie für unnötig halten. Das sehe ich grundsätzlich auch so, weshalb wir wieder oben beim Thema Erfolg sind. Alles wiederholt sich immer mal. Auch die Grabesreden auf die Bloggerszene. Immer wieder werden die Blogs beerdigt. (Und wir konnten uns nicht mal richtig verabschieden!)

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Es geht immer weiter

Meinen Blog gibt’s seit 2009 als Blog. Ihr seht unten zwei Screenshots aus verschiedenen Zeiten dieser „Ära“. Die habe ich aus der Wayback Machine gezogen, um einfach mal zu zeigen, dass alles immer weitergeht. Mich würde aber am Ende interessieren, wie ihr das seht. Blog oder Schrott? Relikt oder zeitgemäß? Wohin werden sich denn Blogs entwickeln? Ich denke ja, dass sie sich immernoch weiter professionalisieren werden.

Blog oder Schrott? Meine Seite 2012
Blog oder Schrott? Meine Seite 2012
Blog oder Schrott? Meine Seite 2016
Blog oder Schrott? Meine Seite 2016

Auch Unternehmensblogs werden sich immer weiter entwickeln. Die Firmen müssen halt zeigen, dass sie mehr drauf haben, als ihren Kram zu verklingeln. Mein Arbeitgeber ist ein großer IT-Dienstleister. Im globalen Blog hatte ich aber nicht etwa über Support, Lizenzhandel, IT Service oder was auch immer erzählt, sondern über autonomes Fahren. Blog oder Schrott kann man halt immer so oder so sehen. Für Firmen gilt halt, dass sie auch mal über den Tellerrand schauen.

Und wenn uns das gelingt, dann können sich Blogs tatsächlich immer weiter entwickeln. Warum denn auch nicht? The Sky is the limit. Wir müssen halt zu dem stehen, was wir machen. Man darf sich auch gern immer mal neu erfinden oder sein Tun reflektieren. Das muss jeder Mensch hin und wieder. Wo ist also das Problem? Und dann wird es Blogs – egal, in welcher Form – noch ganz schön lang geben.

20 Replies to “Blog oder Schrott: Relikte im Neuland”

  1. Hallo Henning, schöner Beitrag! An die Sache mit den Klowänden kann ich mich noch gut erinnern. Man hat schon immer versucht, den Blogs ein Schmuddelimage zu verpassen oder sie als Babykram abzutun. Vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass sich hier nicht das große Marketingrad drehen lässt, sondern dass es tatsächlich um Inhalte geht. Liebe Grüße, Meike

    1. Hallo Meike,

      danke dir für den Kommentar und für’s „Weitertratschen“. Ja, diese Klowand-Debatte war schon irgendwie sehr „spooky“. Irgendwann gab es auch noch die Blogwart-Debatte. Das war auch sehr befremdlich. Es kann sich vermutlich niemand in der Profi-Schreiberling-Welt vorstellen, dass die popeligen Blogger in der Tat Inhalte zu bieten haben. Dass man dann etwas gereizt reagiert, darf dann auch nicht verwundern.

  2. Hallo Henning,
    auch ich schreibe in einem Blog. Ganz oldfashioned. Liest (fast) keiner. Ist mir aber egal, weil er mir Spaß macht. Eben Inhalt. Da ist kein Bild drin, was ich nicht selber fotografiert habe – ohne auf die Möglichkeit der Vermarktung zu achten oder ob es sich auf Instagram gut macht. Dort bin ich nicht vertreten, auch nicht auf Facebook. Lebe also friedlich (?) in meinem Nähkaffee.
    LG
    Eva

  3. Hallo Henning,
    Der Beitrag ist sehr fein. Auch wir schreiben als Übersetzungsagentur noch immer Blogartikel zum Thema Sprache und Übersetzung. Wir wollen unseren bestehenden Kunden und auch unseren potentiellen Kunden damit einen Einblick geben, was gute Übersetzungsarbeit ausmacht. Denn heute weit verbreitet ist die Ansicht, man gibt den Text einfach in Google Translate ein und geht schon. Viele wissen nicht, wieviel Können hinter einer guten Übersetzung steckt. Ist ein bisschen so, als würde man erklären, wodurch der Burger sich von einem Gault Millau Menü unterscheidet.
    Dennoch finde ich, dass es wichtig ist. Vieles braucht (noch immer) Worte um in seiner Wertigkeit erkannt und geschätzt zu werden, und mit einem Foto auf Instagram geht das leider für Übersetzungen nicht.

    1. Ja, Worte sind für alles mögliche wichtig. Natürlich kann ich auf ein Bild schauen und mir davon ableiten, was ich machen muss. Aber eine Anleitung hilft da oftmals viel weiter. Vielen Dank für das Lob. Sehr fein – das habe ich noch nie als Feedback gehabt. Vielen Dank.

  4. Ich blogge seit 2004, das jetzige Blog ist seit 2014 online. Mir war es immer egal, ob andere turnusmäßig Blogs totgesagt oder für irrelevant erklärt haben. Meist waren es diese Leute selbst, die tot oder irrelevant geworden waren. Auch an den armselig-peinlichen Jung-von-Matt-Pups erinnere ich mich. Die waren ja so erschlagen von ihrer eigenen Großartigkeit, der die Blogger bloß nicht auf Knien huldigen wollten.

    Diese Grabenkämpfe sind wohl tatsächlich vorbei. „Soziale“ Netzwerke interessieren sich nicht für Blogs, ich interessiere mich nicht für diese kommerziellen Netzwerke, die ihre Nutzer gewinnbringendst verwursten, ohne, dass die es merken (oder vielleicht merken sie es und es ist ihnen egal).

    Einige der alten Blogs, die ich regelmäßig las, gibt es nicht mehr. Schade drum. Und ich merke in den letzten Tagen. in denen es bei Horst Schulte interessanten Kommentaraustausch zum Thema gab, dass ich einige Defizite habe, was neue oder aktuelle Blogs in der Landschaft angeht.

    Ich muss mehr auf die Suche gehen. Heute bin ich mal hier gelandet… :-)

    1. Ob die Grabenkämpfe wirklich vorbei sind, weiß ich nicht. Ab und an flammen sie mal wieder auf. Aber ja, Blogs wurden immer mal totgesagt. Und irgendwie gibt es sie nach wie vor. Und sie sind oftmals nicht mal Zombies. Verrückt, oder?

      Der Horst kommentiert hier auch regelmäßig. Ein kleiner Tipp: Es gibt hier auf der Seite den Lesezirkel, über den man auch auf andere Blogs stößt. Vielleicht ist ja was dabei.

  5. Es gibt so viele Blogs. Da ist es wichtig, den Kopf oben zu halten und sich nicht kirre machen zu lassen. Natürlich erreichen wir keine großen Reichweiten mehr. Vielleicht war das auch nie anders. In meinem Fall würde ich das jedenfalls behaupten. Solange das Schreiben Spaß macht und einen nicht andere Dinge daran hindern, ist alles gut. Interessant finde ich, dass die Kommentatoren in Blogs (an vielen Stellen sehe ich das) oft selbst BloggerInnen sind. Was darauf hindeutet, dass „normale Leute“ mit Blogs nicht viel am Hut haben. Aber auch da gibts Ausnahmen. Wenn ich richtig liege, sind wir also unter uns. Das hat was. Blogger haben sich immer als Community verstanden, oder? Dass wir gegenseitig auf unser „Schicksal“ achten, hat etwas Beruhigendes.

    1. Ja, Horst, die Blogger untereinander sehen sich schon als Community. Das liegt aber auch daran, weil sie immer als wunderlich hingestellt wurden. Sie wurden ja lange Zeit nicht ernst genommen. Wie oft habe zu hören bekommen: „Was schreibt man denn so in diese so genannten Blogs?“

      Ich habe bei mir erlebt, dass ich auch von allen möglichen anderen Menschen Kommentare bekomme. Das liegt immer am Thema. Also so ganz strikt kann man das nicht sehen. Aber die Mehrheit der Kommentare kommen schon von Menschen, die selbst bloggen.

  6. Hallo Henning,

    es gibt sie noch, die persönlichen Charakterblogs, doch sie sind immer schwerer zu finden. Suche ich nach Reiseblogs, stoße ich oft auf Seiten, die mehr Werbeträger für verschiedenes zu sein scheinen.
    Insta, TikTok und Co. sehe ich eher als Zerstreuung. Sie sind schnell durchgescrollt, doch keiner hält sich da allzu lange auf bzw. geht in die Tiefe. Dass Influencer zu den Social Media Plattformen abwandern, kann uns Bloggern nur recht sein, denn die Unterscheidung zwischen Blogger und Influencern ist in der öffentlichen Wahrnehmung zur Zeit kaum noch gegeben.

    Grundsätzlich kann man sagen: nein, Blogs sind nicht tot, sonst würden nicht so viele Blogger dasitzen und sich in gemeinschaftlichen Diskussionen den Kopf darüber zerbrechen, ob Blogs denn tot sind. Und Blogs sind auch nicht Schrott, sie sind retro ;-)

    Liebe Grüße
    Kasia

    1. Hallo Kerstin,

      genau das mache ich seit fast 12 Jahren. Ich packe das in meinen Blog, was mir so passt. Das ist meine Spielwiese, und hier wackle ich rum. Ich bin der Diktator.

      Davon aber abgesehen: Ja, das mit Multimedia-Inhalten im Blog habe ich jetzt öfter mitbekommen. Vielleicht muss man da tatsächlich mit der Zeit gehen.

      Aber sicher gebe ich Plädoyers für Blogs Raum. Immer wieder. Und das darf auch gern so bleiben.

      Ja, stimmt, Newsletter sind sowas von letzte Saison. Und warum hält sich sowas? Ich denke auch, dass das stimmt. Mit Blogs ist das genau das Gleiche.

  7. Hi Henning,
    ich habe mir jetzt mal – erst diesen Beitrag zur Blogparade – vorgenommen. Ich werde später bei Dir mehr querlesen, bin ja selber ITler. Da gibt’s sicher Berührungspunkte.
    Ich denke die Blogs sind eher so die Arbeitstiere des Internet, Systemrelevant aber unterbezahlt (oder unterbewertet, was ja fast auf’s gleiche rauskommt).
    Ohne Blogs würden Kunden nicht wissen ob das Produkt was Sie zu kaufen beabsichtigen Top oder Schrott ist. Seien wir ehrlich: Mittlerweile gehen alle Hersteller dazu über es Apple gleichzutun – tolle Fotos, die das Produkt so richtig geil aussehen lassen, ein paar Überschriften oder Sätze, die dem Käufer suggerieren dass sich Ihr Leben grundlegend ändert, wenn Sie es kaufen. Das war’s. Ausführliche Technische Daten? Da findet man eher Wasser in der Wüste. Auch wie sich das Teil im richtigen Alltag bedienen lässt. Ich glaube kein Hersteller wirbt damit, dass eine Waschmaschine beim schleudern so rumbockt, dass man darauf für’s nächste Büffelreiten trainieren kann und nur die Länge des Stromkabels den Fluchtreflex der Maschine bremst..
    Glücklicherweise findet man kaum noch die „Tante Friedas Produkttestblogs“, von denen ich 2013 oder 2014 schon mal was geschrieben habe. Die nennen sich jetzt Influencer und sind auf Instagram – Gut, dann können Sie hier keinen Schaden anrichten.
    Trotzdem müssen wir Blogger uns verbessern – manche haben glaube ich etwas Betriebsblindheit. Der Vorteil der sozialen Netzwerken ist die – im idealfall in Echtzeit ablaufende – 1:1 Interaktion. Da sind wir Blogger noch weit von weg – Kommentare sind für mich da nicht der Weisheit letzter Schluss.
    OK, jetzt habe ich dich genug vollgesülzt..
    CU
    Peter

    1. Hallo Peter,

      na, die Waschmaschine will ich sehen. :) Stimmt aber, davon erzählt kein Hersteller irgendwas. Oder hast du schon mal Microsoft irgendwas erzählen gesehen, dass es bei dem einen oder anderen Produkt eben doch Schwachstellen gibt? Ich denke, Blogs haben auch hier einen ganz klaren Auftrag. Zuerst kommt ein „Erstes Foto zum XYZ geleakt“ (Wie ich diesen Kram hasse!), dann folgt ein „Das sind die technischen Daten – Mit Unboxing!!1!elf!“, dann ein „Die ersten Tage mit XYZ“ und dann ein „Mein Jahr mit XYZ“.

      Aber es gibt halt auch genügend Blogs wie den meinigen, in den ich eben auch Dinge rein kegle, dass ich was erkläre, was eben vielleicht nicht ganz eindeutig ist oder nicht jeder auf der Pfanne hat. Ich glaube, das muss auch mal sein. Also so wie „Tante Friedas Produkttestblog“, die dann eben erzählt hat, dass sich der Noname-USB-Stick verbogen hat, als er ins Notebook gesteckt wurde.

      Ja doch, wir müssen alle ein wenig umdenken. Das hat nichts mit Sülzen zu tun. Mich freut es, mal neue Sichtweisen zu haben. Wenngleich es aber auch schwierig werden könnte, all diese wilden Ideen umzusetzen. Aber darüber nachdenken darf man schon.

  8. Hallo Henning,
    es tut gut und beruhigt, von einem erfahrenen Blogger diesen Beitrag zu lesen.
    „Blog oder Schrott?“ Meine Meinung: Schrott ist der interessante Rest des Gewesenen. Blogger, vor allem Open Blogger bzw. Misch- oder Freiblogger bringen Leben in den Weltraum der Worte und Gedanken.
    Ich blogge erst seit kurzer Zeit. Bin sozusagen Lehrling. Ja, es gibt Blogger, deren Blogs sehr gute Informationen für Marketing liefern.
    ABER, wer braucht dieses Permanent-Marketing, welches vielleicht sogar süchtig nach Klicks macht?
    Du sagst es, Content, Adsense, Werbeflächen usw., alles gut und schön.
    Leider bleibt dabei der Sinn des Bloggens auf der Strecke.
    Thema anpacken, bearbeiten, Meinung dazu geben, in Geschichten und Gedichten die Phantasie mit der Realität in Einklang bringen, um am Ende zu wissen, „das wollte ich so sagen.“
    Auf alle Fälle werde ich Deine Seiten oft besuchen.
    Als Anfänger habe ich noch keine eigene http://www.xxxx. Ich teste mich erst einmal auf der Plattform von Google. Im Lauf des Jahres werde ich weiter sehen.

    Grüße Oskar

    1. Hallo Oskar,

      es ist ja egal, womit man anfängt. Und wenn du herausfindest, dass das Bloggen was für dich ist, dann kannst du immernoch umziehen.

      Aber du hast ja schon den Sinn des Bloggens erkannt. Der liegt halt nicht in der Vermarktung von Werbeflächen. Mich regt es kolossal auf, wenn jemand einen Drei-Sätze-Artikel mit 10 Werbebannern „verziert“. Irgendwie bin ich der wirren Idee aufgesessen, hier dagegen zu halten.

      Das freut mich, dass du hier und da mal vorbei schauen möchtest. Wichtig beim Bloggen ist auf jeden Fall: Probier dich aus, experimentiere, lauf gegen Wände und setze ganz bestimmt nicht zu 100% um, was dir irgendwer erzählt.

  9. Lieber Henning,

    für mich kein Schrott, sondern ROCKT!

    Blogs sind vielleicht die ehrlichste Plattform, wenn es um das Teilen von Erfahrungen geht. Außerdem zeigt Dein Artikel schön, dass sie dabei sogar unterhaltsam und humorvoll sein können.

    Also ab in die Geschichtsbücher und weiterbloggen ;-)

    Herzliche Grüße
    Rebecca

    1. Hallo Rebecca,

      danke für deinen Kommentar. Ja, ohne Humor wird es nicht gehen. Vor allem, wenn es um eigene Erfahrungen geht. Denn wie oft schon hat man irgendwas erzählt, bei dem irgendwas schief gegangen ist! Das ist es doch, was wir uns unbedingt erhalten müssen.

  10. Hallo Henning,

    du fragst „Blog oder Schrott? Relikt oder zeitgemäß? Wohin werden sich denn Blogs entwickeln? Ich denke ja, dass sie sich immernoch weiter professionalisieren werden.“ und ich sage: Blogs sind hot!

    Und ich bin ganz deiner Meinung, dass sie sich noch weiter professionalisieren werden. Gerade weil sie so schön flexibel sind und als „Content Hub“ dienen können. Ich kann Videos und Podcasts einbinden, Bilder und Zitate, selbst Tweets oder Instagram-Bildchen als iFrame (wenn die DSGVO nicht wäre). Für mich ist mein Blog, mein Wohnzimmer im Netz. Persönliche Blogs gefallen mir am besten. Die, die das Blogger-Mindset haben und nach dem Motto „sharing is caring“ handeln. Sobald Geld eingenommen werden soll, wird’s schwierig. Dann liegt der Fokus nicht auf Wissen weitergeben, Gedanken austauschen und in den Dialog zu kommen, sondern nur auf den eigenen Inhalten. Deshalb freue ich mich, Blogger wie dich gefunden zu haben, die das Blogger-Mindset leben.

    Grüße
    Valerie

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