Blog schreiben: You’re the voice!

Fängt der Uhle jetzt auch damit an, drölfzig Tipps aufzuschreiben, wie man am besten einen Blog schreiben soll? Nein, eigentlich habe ich das nicht vor. Aber ich will ein paar Gedanken hier hinwerfen, wie ihr vielleicht besser klar kommt. Das ist komplett subjektiv und muss für niemanden sonst das richtige sein. Habt ihr Lust? Dann müssen wir mal eben gucken, was ich da so zu sagen habe.

Lohnt es sich noch, einen Blog schreiben zu wollen?

Ehrlich, wenn ihr euch fragt, ob sich das noch lohnt mit dem Bloggen, dann macht den Artikel schnell wieder zu. Was soll sich denn da lohnen? Meint ihr wirklich, ihr könnt mit dem Blog schreiben anfangen und möglichst viel Kohle machen? Überraschung, die Zeiten sind vorbei.

Ich will damit nicht sagen, dass es nicht möglich wäre. Es gibt Blogger, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Aber das darf doch nicht der Maßstab sein, wenn ihr anfangen wollt mit dem Blog schreiben. Das Geldverdienen sollte dabei keine große Rolle spielen.

Aber es lohnt sich tatsächlich. Glänzt mit eurem Sachverstand, tauscht euch aus, erzählt eure Geschichten. Das ist es doch, was das Bloggen ausmacht. Das macht Spaß. Aber eben auch einen ganzen Haufen Arbeit. Reich werdet ihr damit nicht. Aber das sollte nicht der Anspruch sein. Beantwortet euch die Frage am besten selbst, ob sich das Blog schreiben noch lohnen könnte.

Und wie kommen dann so viele Artikel zustande?

Es gibt Zeiten bei mir, in denen ich tagelang gar nichts schreibe. Und dann gibt’s wieder fünf Artikel in einer Woche. Es gab Zeiten, da hatte ich 3 oder 4 Artikel am Tag. Das hält niemand durch, der einen richtigen Beruf hat. Ich habe es oft genug erzählt, dass mich das einfach nur alle gemacht hat. Und das meine ich ernst.

Also „so viel“ ist immer Ansichtssache. Ich denke aber, dass es besser ist, irgendeine Regelmäßigkeit hinzubekommen. Und wenn es ein Artikel im Monat ist. Wer soll denn bestimmen, dass das zu viel oder zu wenig ist? Und genau an dieser Stelle muss ich wohl wieder ein bisschen mehr Disziplin haben. Aber vielleicht ist das ja auch gar nicht so schlimm.

Artikel entstehen, weil die Schreiberlinge von irgendeinem Thema gepackt werden. Sie recherchieren, probieren, holen sich blutige Nasen, schreiben ihre Meinung. Ich habe mal vom Blogprozess erzählt. So entstehen Blogartikel. Und das macht es eben auch aus, wenn man einen Blog schreiben will.

Und was ist der wichtigste Tipp?

Oben habe ich in der Überschrift stehen: „You’re the voice“. Und das meine ich ernst. Jeder hat seine eigene Stimme, seinen Stil, seinen Ausdruck. Das könnt ihr nutzen. Wer ist denn auf die Idee gekommen, nur noch glatt gebügelte Texte zu haben? Könnt ihr euch vorstellen, dass es wesentlich schwieriger ist, wenn man erst noch auf eine „Schreibstimme“ gedanklich umstellen muss? Und eure Leser werden es euch mit hoher Sicherheit danken. Woher ich das weiß? Sag ich euch.

Ich habe so viele Blogartikel gelesen, bei denen ich zwischendurch immer wieder nachgucken musste, wer das geschrieben hat. Wenn du bei einem Thema mehrere Artikel liest und die irgendwie gleich klingen, ist das frustrierend für die Leser. Und wisst ihr, wie geil das für das Leseerlebnis ist? Keine Chance, sowas will ich nicht mehr lesen.

Ich wage sogar die These, dass euch viele Leser nur wegen eures Stils abonniert haben. Benutzt also eure „Stimme“, sie ist am Ende euer wichtigstes Element, wenn ihr einen Blog schreiben wollt. Seid einzigartig, besonders, was auch immer. Ja, ich hab mal so einen Schwachsinn von Sternenstaub und sowas geschrieben. Das war Quatsch. Aber grundsätzlich ist es eine gute Idee, bei sich selbst zu bleiben, will man dauerhaft einen Blog schreiben. Und nun macht was draus.

2 Replies to “Blog schreiben: You’re the voice!”

  1. Hallo Henning,

    wer Geld im Internet verdienen will, sollte Influencer oder YouTuber werden. Das weiß die Zielgruppe ganz bestimmt schon und jeden Tag erblicken noch mehr nichtsnutzige Influencer das Licht der Welt. Einen Blog schreibt man heutzutage aus Hobby – habe ich auch früher schon gemacht. Viele haben natürlich überhaupt nichts mitzuteilen und sollten es folgerichtig gleich bleibenlassen und tadaa! – Influencer werden :-D

    Es ist die Lust am Schreiben und der Welt etwas mitzuteilen, denke ich. Wenn wenig Feedback kommt, dann ist das nicht so schön, aber kein Weltuntergang. Das muss man sich immer vor Augen führen.

    Ich habe noch 2 Tipps, was man machen kann, um mehr Leser zu gewinnen: 1. in anderen Blogs kommentieren (natürlich nur, wenn einen das Thema interessiert und man etwas zu sagen hat). Denn auf diese Weise beginnt der Austausch. Und 2., möglichst viele (und vor allem richtige!) Schlagworte setzen. Denn die werden bei Google & Co. in den Index aufgenommen und man wird eher gefunden.

    Was hingegen aus meiner Erfahrung heraus wenig bringt ist das Eintragen in Bloggerverzeichnisse. Das kann nichts schaden, man findet dadurch auch so manchen anderen interessanten Blog, aber die Leser finden auf diese Weise eher nur selten zum eigenen Blog.

  2. Der Martin hat nicht Unrecht..
    wenn ich 50 Jahre jünger wäre ein einigermaßen ansprechendes Gesicht und nicht diese Visage zum Eier abschrecken, würde ich auch Influencer oder YouTuber werden. Denn schon steigst Du die Erfolgsleiter hoch wirst reich und wenn alles gut läuft, dann bist Du sogar irgendwann in so tollen Trash-TV Formaten wie „Promischeiss und Ekelweiss“ – oder so ähnlich..
    Früher war ich so naiv, dass ich geglaubt habe, man müsste fleißig, intelligent, charismatisch, charakterlich integer sein um Erfolg zu haben. Da war ich mal echt sowas von auf dem Holzweg – wenn ich sehe was für trauriger Evolutionsausschuss heute Quote macht, dann bin ich der Verzweiflung nahe. Denn eines ist klar: Solche Leute sind nur deshalb im Fernsehen, weil Sie etliche tausend Holzköpfe als Follower haben. Das ist das wirklich traurige daran!
    Und das mit der Stimme – ja, da gebe ich Dir Recht. Meine Blogbeiträge – nicht alle, bei technischen Dingen schreibe ich schon neutral – aber zu anderen Themen da lass ich es schon mal krachen. Das ist sicher kontrovers – aber es gibt tatsächlich Follower, die mir GENAU DESHALB folgen. Dass ich eben bei manchen Themen kein Blatt vor den Mund nehme, nicht versuche politisch korrekt zu sein und weichgespülte Formulierungen benutze um bloss niemandes Gefühle zu verletzen oder einen Shitstorm zu bekommen.
    Das ist auch das Problem, wenn man sich beim bloggen coachen lässt: die meisten Coaches haben ein Muster, wie ein „erfolgreicher“ Blog aussieht. Sie versuchen also den Blog daraufhin zu ändern, dass der Ihr Muster abdeckt. Das fängt beim schreiben an, geht über das Design, sogar die Art, über welche Themen man schreibt. Dass sich die Blogs dann aber nicht mehr unterscheiden, wenn alle ein bestimmtes Muster erfüllen ist auch klar, oder?
    Ich war und bin immer der Meinung gewesen, dass ein Blog ein Alleinstellungsmerkmal braucht – manchmal ist es die geile Optik – manchmal die rotzige und zynische Schreibweise – und manchmal der kauzige Besitzer..
    Dir wünsche ich noch viel Spaß beim schreiben – bleib cool und lass den Kopf nicht hängen – alles wird gut!.. :-)
    CU
    Peter

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