Vor einiger Zeit wurde ich mal mehr oder weniger gefragt, wie das mit dem Bloggen gehen würde. Da wollte jemand halt einfach anfangen, etwas zu schreiben. Das große Problem dabei ist, dass da jemand nicht erst irgendwas lernen wollte. Man will doch nur schreiben. Und deshalb schreibe ich einfach mal, wie ich anfing. Im Abwasch der Woche geht es mal ganz einfach darum, wie die ersten Schritte zum Bloggen sein können. Es kann ja nichts schaden.
Bloggen: Was ist das eigentlich?
Als ich mit dem Bloggen anfing, war es mir zeitweise peinlich, darüber zu reden. Schnell galt man als Freak, als Labertasche, als Dummquatscher. Blogger waren anderen Menschen eher suspekt. Das ist fast 8 Jahre her. Ich werde dazu nächsten Monat wieder etwas ausführlicheres schreiben. Ich habe dann irgendwann das Alibi verwendet, für mich eine Sammlung von Anleitungen oder so etwas anzufertigen. Aber am Ende war es halt Quatsch. Denn Bloggen ist ja etwas anderes.
Das Wort „Blog“ ist die Kurzform von „Weblog“. Damit wird eigentlich eine Art Tagebuch (Log = Logbuch) im Internet (Web) geführt. Wer das macht, ist ein Blogger. Und Blogger bloggen. Eigentlich schreibt man seine Gedanken, seine Meinung, Beobachtungen und all das auf. Blogger arbeiten immer subjektiv. Denke ich zumindest. Ja, es gibt Newsblogger, Techblogger, Modeblogger und all das. Aber viele, viele Blogger schreiben halt, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.
Blogger werden aber nach wie vor als Labertaschen bezeichnet. Aber das höchst positive an der Sache ist, dass sich die allermeisten Blogger eben nicht verbiegen lassen und niemandem nach dem Maul schreiben. Das wird wohl auch so bleiben. Und wenn ich schon bemerkt habe, dass einfach mal weniger Blog-Artikel erscheinen, muss man doch mal ganz einfach aufschreiben, wie jemand nun anfängt, das Internet voll zu schreiben.
Technisch gesehen: System, Domain, Equipment
Was man nicht alles liest: Such dir erst ein Thema und analysiere den Markt! Nö, ganz sicher nicht. Wer „einfach schreiben“ will, braucht keinen Markt. Der Markt ergibt sich von selbst. Im Prinzip ist es ja so, dass jeder Blogger selbst den Markt bestimmt. Also können wir das ganze Gefasel sein lassen. Oftmals ist es ja so, dass sich ein Thema gar nicht so richtig festlegen lässt. Viel wichtiger ist doch der technische Hintergrund.
Mit welchem System bloggt man denn am besten? Ich denke, jede dritte Webseite auf der Welt läuft mit WordPress. Es spricht also nichts dagegen, dieses System zu benutzen. Und installiert ist es auch schnell. Wer sich technisch nicht um die eigene Webseite kümmern will, macht halt irgendwas bei wordpress.com. Und schon kann man loslegen. Die Domain sucht man sich aus, wie es passt. Wer Suchmaschinenoptimierung machen will, achtet auf die richtige Domain. Aber das war’s.
Womit man schreibt, ist eigentlich auch nebensächlich. Wer WordPress nutzt und das Tool JetPack im Einsatz hat, kann mit der WordPress-App auf dem Smartphone bloggen. Ansonsten halt direkt im Editor von WordPress. Das ist bei anderen Systemen ähnlich. Hauptsache ist, dass man sich anmeldet. Und insofern ist es gar keine technische Hürde, mit dem Bloggen zu beginnen. Wer die Technik nicht so im Auge haben will, der will sich eh nur aufs Schreiben konzentrieren. Und das klappt eben bestens beim Bloggen.
Ja, was ist denn dann wichtig beim Bloggen?
Es ist also nicht wichtig, womit man bloggt, obwohl da WordPress einfach mal die Nase vorn hat. Wie WordPress läuft (eigenes Hosting oder WordPress.com) ist auch nicht so enorm wichtig, wenn man nur schreiben will, obwohl ich immer eigenes Hosting bevorzugen würde. Ob man sich ein Oberthema sucht oder nicht, ist auch nicht wichtig. Aber irgendwas muss doch wichtig sein, wenn man schon mal mit dem Bloggen anfangen will.
Das Allerwichtigste beim Bloggen ist, dass man sich wohlfühlt. Die Gedanken, Emotionen, Beobachtungen sind wichtig. Es ist wichtig, dass man immer bei sich selbst ist. Wer die Lust verspürt, einfach mal zu schreiben, sollte das auch tun. Ich habe immer gesagt, dass es schade um jede Geschichte ist, die nicht erzählt wird. Und das ist es am Ende: Bloggen ist eigentlich auch das Erzählen von Geschichten. Und das kann ziemlich großen Spaß machen. Vor allem, wenn man sich selbst keinem Druck aussetzt.
Aber was habe ich dann mit dem wertvollen Bloggen?
Ich habe oftmals davon geschrieben, dass das Bloggern wertvoll ist. Wenn das Bloggen so einfach ist, wieso ist es dann wertvoll? Das ist ganz einfach. Man muss am Anfang ja nichts verkomplizieren. Wer die Lust aufs Schreiben entdeckt, sollte halt einfach mal los schreiben. Natürlich ist das am Anfang wenig professionell. Ich glaube auch bei mir nach fast 8 Jahren, dass das nicht immer eine Profi-Arbeit ist. Aber darauf kommt es doch gar nicht an. Lieber ein lesenswerter Text, der frei von der Leber kommt, als irgendwas professionell optimiertes.
Das Wertvolle kommt mit der Zeit, na klar. Aber es kommt nicht darauf an, wie weit vorn man in den Suchergebnissen auftaucht oder wie hoch die Werbeeinnahmen sind. Solche Dinge sollten nicht die oberste Priorität haben. Wer mit seinem Artikel irgendwem weitergeholfen hat, hat etwas wertvolles geschrieben. Alles andere ist halt Bonus. Wenn jemand bei mir landet, weil sich eine Frage aufdrängt, und bei mir die Antwort findet, dann habe ich weiter geholfen. Und das ist es, was den Blog wertvoll macht.
Und selbst wenn keine Lösung präsentiert werden kann: Wer sagt denn, dass nicht einfach eine spannende, interessante Geschichte nichts wertvolles sein kann? Und Blogs helfen auch, eine gewisse Nachrichtenlage einzuordnen. Nachrichten werden dem Publikum oftmals nur hingeworfen. Die eigentliche Einordnung kann dann durch Blogs mit ihren Kommentaren erfolgen. Und das macht Blogs mehr und mehr unersetzlich.
Der erste Schritt…
Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.
Das soll der chinesische Philosoph Konfuzius gesagt haben. Von dem Ausspruch existieren noch eine ganze Reihe andere Varianten. Aber es geht immer erst mal darum, mit irgendwas zu beginnen, den ersten Schritt zu machen. Wer mit dem Bloggen anfangen will, wird oftmals von Ratschlägen erschlagen, die da sonstwas behaupten. Aber gerade wer sich nicht mit den technischen Hintergründen beschäftigen will, dem reicht eine Plattform wie WordPress.com oder BlogSpot oder so.
Es geht nicht darum, den Blog technisch auf höchstem Niveau zu haben. Das kann alles mit der Zeit erfolgen. Sinnvoll ist es, dass man sich bei fehlendem technischen Verständnis Hilfe holt. Und dann darf man gern mit dem Schreiben beginnen. Frei von der Leber weg. Es ist auch uninteressant, wie viele Artikel erscheinen. Wer anfangen will, muss den ersten Schritt machen. Und das ist einfacher, als man denkt.
Da spricht mit vieles aus der Seele. Bloggen soll in erster Linie Spaß machen und ist für mich in zweiter Linie eine Art Archiv, in dem ich alles unterbringe, was mir wichtig ist oder durch den Kopf geht. Wobei ich nach mittlerweile sieben Jahren doch ein wenig den Überblick darüber verloren habe, was ich schon alles verbloggt habe. Manche Texte fallen mir eher per Zufall wieder ins Auge.
Natürlich kann man die Sache auch mit mehr Professionaltität, andere würden sagen verbissener, angehen: Alle Ratschläge befolgen, ordentlich SEO betreiben, den Markt ausleuchten, monothematisch bloggen. Aber solange es Spaß und Hobby ist, ist das mein Baby. Ich freue mich, wenn es anderen gefällt, will mich aber selbst nicht auf Themen festlegen. Ein Text wie Deiner stellt sehr erfrischend dar, wie Hobby Hobby ist und dass es nur auf den Blogger selbst ankommt.
Hallo Susanne, danke für deinen lieben Kommentar. Ich sehe, wir halten das irgendwie ähnlich. Ich hatte mal eine Phase, in der ich dachte, ich müsste auch wie zig Tech Blogger irgendwelche „Leaks“, „News“, „Gerüchte“ rülpsen. Das zehrt an der Substanz, und das wollte ich dann nicht mehr.
Am Ende bleibt es bei mir Hobby, und das ist auch gut so. Ich fummle ein bisschen mit SEO rum, aber nicht zu viel. Und mein Blog bleibt halt meine Spielwiese. Das ist es doch, worauf es ankommt.