Blogger-Support: Ist es denn so schwer?

Ach, kommt, das ist doch nun wirklich nicht so schwer, dieser Blogger-Support. Ach, ihr wisst gar nicht, wovon der Uhle hier erzählt? Dann müsst ihr weiterlesen. Es ist ja nun nichts neues, dass man immer wieder darauf aufmerksam machen muss. Und ich hielt es einfach mal für angebracht, dass ich mal ein paar Worte dazu aufschreibe. Ich meine, es ist ja nicht das erste Mal, dass ich das Verhalten der Blogger mir so ein bisschen zu Gemüte führe. Und dann kommt eben so ein Artikel dabei heraus. Ihr könnt ja mal schauen, ob ihr damit gemeint sein könntet, wenn ihr denn bloggt.

Was meine ich denn mit Blogger-Support?

Blogger sind ein ganz komisches Völkchen. Wir bloggen so vor uns hin und tun so, als ob wir die einzigen und sowieso die besten auf der Welt sind, die man so mit dem Begriff „Bloggen“ verbinden könnte. Blogger-Support brauchen wir doch nicht, stimmt’s? Aber dann ist es eben auch so, dass uns vielleicht doch Unterstützung fehlt. Wir werden aber bestimmt nicht fragen. Denn das könnte ja Schwäche bedeuten. Und am Ende will vielleicht noch jemand Geld von uns. Das darf auf keinen Fall passieren.

Na, habt ihr euch zumindest zum Teil erkannt? Ich hatte mal eine Problematik mit dem Blog hier. Es ist schon ewig her. Und so richtig weiß ich gar nicht mehr, worum es damals ging. Jedenfalls hatte ich zu dem Fehlerbild mal herum gefragt, ob das schon mal jemand erlebt hatte. Es gab drei Arten von Reaktionen: 1. „Ich schick dir ein Angebot, dann mache ich das.“ – 2. „LOL, Anfänger!“ – 3. „Hast du schon mal gegoogelt?“

Das ist das eine blöde Verhalten. Das andere blöde Verhalten ist, dass ja niemand auf die Idee kommen soll, Artikel aus anderen Blogs auf den Social Media Plattformen zu teilen. Noch bekloppter wird das eigentlich nur, wenn Blogger auf niemanden verlinken, „weil ja Linkjuice verloren gehen könnte“. Nämlich! Wer nicht bloggt, hat das ja alles noch nie erlebt. Alle anderen mit Blogs können da sicherlich so ihre Lieder singen.

Was habe ich mich darüber in der Vergangenheit aufgeregt! Ich meine: Klar, ich könnte da auch engagierter sein. Aber diese fehlende Hilfsbereitschaft ist schon enorm. Haben diejenigen sich schon mal gefragt, was sie selbst von mehr Blogger-Support hätten? Nein? Dann wird es aber Zeit. Wir können alle voneinander profitieren: Bei Fragen und Problemen vom so genannten Schwarmwissen, beim Teilen und Verlinken von der Magie des Internet. Ist das denn wirklich so schwierig?

Geht es denn auch anders?

Mit Blogger-Support meine ich gewiss nicht, dass man den Klugscheißer machen muss. Das geht bestimmt alles viel besser. Nein, ich will mich da nicht rühmen, da ich selbst genügend Nachholbedarf habe. Ich äußere meistens nicht meine Sicht, wenn ich einen Blogartikel lese. Dabei sind doch Kommentare so enorm wichtig und unser Applaus. Auch versäume ich viel, Artikel in den sozialen Netzwerken zu verteilen oder so. Und meistens habe ich zu wenig Gelegenheit, um bei Fragen weiter zu helfen.

Aber wenigstens ab und zu komme ich dazu. Mir sind viele Menschen bekannt, die zwar bloggen, aber eben die Nase gar nicht aus der eigenen Blase heraus bekommen. Aber sagt man denn nicht ständig, dass Luftveränderung gut tut? Ich kenne einige Blogs, die quasi im Gleichschritt die gleichen Themen „beackern“. Dass die ihre Kräfte aber bündeln, fällt den Machern allerdings gar nicht ein. Wann hat das denn angefangen? Das gibt es doch nicht schon immer, oder täusche ich mich?

Ich meine, wenn wir Artikel schreiben, wurden wir ja meistens von irgendwas inspiriert. Warum teilen dann immer weniger Blogger ihre Inspirationsquelle mit? Und nachdem wir selbst schreiben, lesen wir vielleicht auch. Das Gelesene wollen vielleicht andere auch lesen. Spricht denn irgendwas dagegen? Wir können hier sicherlich alle etwas nachholen. Denn es gibt ja Gründe, warum wir bloggen. Die kommen doch nicht von ungefähr.

Mach mehr aus der Community

Die Blogger-Bubble ist groß. Es gibt keine zwei gleichen Blogs. Die Inhalte können ähnlich sein, so wie ich es oben schrieb. Aber die Macher sind doch eigentlich immer andere. Warum nutzt man denn nicht diese riesige Diversität? Blogger-Support kann so vieles bedeuten. Unter anderem eben auch, dass man unterschiedliche Stärken einfach mal richtig nutzt. Nicht jeder muss alles machen. Aber echt, wir müssen da wirklich aufpassen, dass wir ernst genommen werden.

Und dabei meine ich nicht die so genannten Influencer mit ihren „Blogs bei Instagram“. Wir müssen wirklich wahr genommen werden. Machen wir doch insgesamt mehr aus unseren Blogs. Blogger-Support können wir uns doch gut und gern so vorstellen, dass wir auch mal unseren Lesern erzählen, wo es noch was großartiges zu lesen gibt. Ja, ich weiß, da erzähle ich meinen Stammlesern jetzt nichts neues. Aber man muss immer wieder darauf hinweisen. Wie soll es denn sonst gehen?

Machen wir mehr aus der Community. Unterstützen wir uns gegenseitig, dann unterstützen uns auch andere. Es kann doch nicht so schwer sein. Das verstehe ich grob unter dem Blogger-Support. Aber darüber soll ja nicht hinweg täuschen, dass das auch wieder jeder anders sieht. Wie seht ihr denn das? Es gibt da ja ein paar sehr gute Ansätze. Aber ist da irgendwas dabei, das was taugt?

14 Replies to “Blogger-Support: Ist es denn so schwer?”

  1. Aber dann muss ich mich ja mit der Meinung von jemand Anderen beschäftigen. Es gibt sie noch, die goldenen Oasen wo die Gemeinschaft gepflegt und geschätzt wird. Daneben bildet die Bloggerwelt, für mich, die reale Welt ab. Da geht es nicht ums zuhören, sondern um das gehört werden.

    Ich verlinke die Beiträge von hier gern, aber ich bin ja auch, historisch gesehen, ein Kommunist der sich noch an die neue blaue Welt gewöhnen muss.

    1. Exakt. Wo kämen wir denn hin, wenn man sich auch noch mit anderen Meinungen beschäftigen würde? Ich denke, unabhängig, ob Blogger oder nicht, sollten wir alle in dieser Gesellschaft wieder mehr einander zuhören.

      Ja, ich wollte mich immer schon mal dafür bedanken, dass ich da in deinen Listen erscheine. Deshalb ist man ja noch lange kein Kommunist. Ich denke, das weißt du auch.

      1. Lieber Henning,

        aber natürlich weiß ich das. Das war mein Rüffler an das gesellschaftliche Verhalten zur Bundestagswahl.
        Mit dem Schwung der „Corona Frage“, die keine zwei Meinungen in einem Raum zulässt, ging es, subjektiv von mir Empfunden, in die Bundestagswahl. Und dort gab es Aussagen wie „die kann man nicht wählen, das sind alles alte PDS-ler die uns alles nehmen wollen“ über „die wollen, dass keiner mehr Autofahren kann“ und so weiter und so weiter.

        Das Resultat davon war, dass es schwer war über seine eigenen Gedanken, Sorgen und Ideen zu reden. Und bis heute ist es schwer, dass mir andere ihre gewählte Partei nennen.

        1. Ja, das ist wahr. Die Gesellschaft ist leider auch ein Stück weit verkommen. Das Sprichwort „Man muss auch gönnen können“ spielt keine Rolle mehr. Und die Sache, zum Wohl anderer auch mal einen Schritt zurückzutreten, ist für so viele in diesem Land komplett undenkbar. Aber vielleicht schaffen wir es ja doch, ein bisschen mehr Vernunft walten zu lassen.

          1. Davon gehe ich ganz fest aus.

            Seine Meinung von „das Gute“ vorleben und im engen Freundeskreis eine Atmosphäre der Offenheit schaffen.
            Es ist ok, ja sogar gut, wenn wir nicht einer Meinung sind, tollerieren sollte man diese Meinung, sofern möglich.

            Das wird schon.

          2. Ich habe ja die Hoffnung auch nicht ganz aufgegeben. Schauen wir einfach mal, wie das Alles weitergeht. Man denkt sich ja, dass jedem über kurz oder lang die Energie fehlen wird, anderen den Käse madig zu machen. Insofern spielt uns hoffentlich die Zeit in die Hände.

  2. Ach Henning,

    da sprichst du was Wahres an. Als ich vor knapp fünf Jahren mit dem Bloggen angefangen habe, hab ich mich eingelesen, wie das denn so funktioniert. Ich habe Blogger:innen kennengelernt, von der alten Schule, die mir gesagt haben, das Blogger-Support was ganz Normales ist und die Blogosphäre aus der Zeit kommt, in der es noch kein Social Media gab bzw. das nicht so weit verbreitet war. Ich habe Blogs verlinkt, Artikel auf Facebook & Co. geteilt, Beiträge in meinem Newsletter weiterempfohlen und den Autor:innen darüber auch Bescheid gegeben. Als ich noch klein und unbekannt war (jetzt bin ich gewachsen an Wissen und der Anzahl der Artikel, unbekannt bin ich immer noch) hat darauf niemand reagiert. Ein Danke kam mal, das war es auch schon. Doch klar, dachte ich, ich muss mir die Sporen erst verdienen. Ich hab trotzdem weitergeteilt, kommentiert, geliked und empfohlen. Hin und wieder kam auch was zurück, nach zwei, drei Jahren hat mich auch meine Zielgruppe geliked und geteilt. Erste Schreibaufträge (nebenher, leben kann ich davon nicht) kamen. Ich hab andere Blogger zu mir in den Podcast eingeladen. Dafür schreib ich immer ein „Über den Gesprächspartner“ und verlinke auf die Website, Blog oder Podcast. Ich pflege eine Blogroll. Ich würde sagen, ich mache ziemlich viel, „was man so tun sollte“ – Doch was passiert? Es kommt nichts zurück. Ich teile und like weiter, aber mit Bedacht. Ich erwarte nichts. Es wundert mich aber schon sehr, dass die die von der Blogosphäre erzählen und die „wahren Blogger“ (also jene ohne Gewinnerzielungsabsichten) sind, Wasser predigen und Wein trinken. Ich will kein Follow4Follow, aber irgendeine Art von Wertschätzung wäre gut. Vermutlich haben diejenigen die nicht mehr supporten zum Teil einfach ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht. Was im realen Leben gilt, gilt wohl auch im Netz: Jeder ist sich selbst der nächste.

    Liebe Grüße
    Valerie

    1. Hallo Valerie,

      es ist traurig aber wahr. Man kämpft halt für sich allein. Aber wir wollen doch alle die Welt etwas lebenswerter machen. Da wir keine riesigen CO2-Absaug-Anlagen konstruieren können, können wir für etwas mehr Anstand und Unterstützung im Internet etwas tun. Deshalb bin ich dafür, dass man genau so weitermacht. Also bzw. dass jemand wie ich wieder mehr mit einsteigt.

      Ich kenne ebenfalls die Ernüchterung, die du erlebt hast. Vielleicht hat das ein wenig dazu beigetragen, dass ich es da auch habe schleifen lassen. Aber am Ende muss doch irgendwer mal zeigen, dass nicht alle im Internet die Ellenbogen ausgefahren haben, sondern auch mal die Hand ausgestreckt haben.

  3. Mein erster Gedanke, schon nach dem Lesen der Überschrift, war: „Es könnte alles so einfach sein. Isses aber nicht.“ Und mit diesem Ohrwurm ist viel gesagt. Sind halt schlaue Köpfe, diese Fanta4… :-)

  4. Hi Henning,
    tatsächlich habe ich das Thema verlinken bisher kaum auf dem Schirm gehabt. Mein „Netzwerken“ war bisher Kommentare bei Blogger-„Kollegen“ dazulassen. Auch auf Blogs, die thematisch gar nichts mit meinen Inhalten zu tun haben (einfach, weil ich die Person als Mensch schätze). Das lag aber auch zum Teil daran, dass ich zum Einen ja selber beklagt habe, dass Blogger schlechte Netzwerker sind und ich nicht selber ein schlechtes Beispiel sein wollte, aber auch daran, dass die Inspirationen meiner Beiträge selten von Blogs kommen, die ich in meiner „Blase“ habe.
    Beispiel – mein letzter Beitrag zu Windows 11: Gib bei google mal „Windows 11 Installation klappt nicht“ ein. Da gibt es 1.960.000.000 Treffer!
    Natürlich habe ich die Informationen zu meinem Beitrag aus dem Netz und von zahlreichen Blogs zusammen getragen.
    Aber diese Tipps gibt es quasi Buchstabenidentisch auf tausenden deutschspragiger Blogs. Welche soll man da verlinken – und noch interessanter, wer hat bei wem geklaut? Informationen, wo die Blogs ihre Infos ihrerseits herhaben sind selten.
    Um es mal mit ähnlichen Worten eines Herrn Lindner zu sagen: „Bevor ich schlecht regiere, regiere ich lieber gar nicht“ – sage ich: „bevor ich die falschen unterstütze, unterstütze ich lieber gar keinen“..
    Das ist so natürlich etwas hart formuliert, aber ich denke, grade die reine Tech-Blogger Blase, die ja quasi im Minutentakt Beiträge in die Blogosphäre knallen, brauchen den Support nicht so nötig, wie andere Themen-Bereiche.
    Dazu kommt – ich beziehe mich da auf deinen Tweet zum Thema „Wegducken, wegsehen, wegleugnen? Zur Kritik an Blogger/innen im vorgerückten Alter“ von Claudia Klinger – dass Netzwerken für viele Blogger (die monetäre Interessen verfolgen) bedeutet, in möglichst vielen Netzwerken Mitglied zu sein, um von der Schwarm-Solidarität zu profitieren. Wahrscheinlich ohne selbst etwas zurück zu geben. Vielleicht kommt deshalb in diesem genannten ü50 Netzwerk der Verdacht auf, dass es dort nur „Tante Friedas Produkt-Testblogs“ gibt?
    Und um das Thema abzurunden: ich habe in letzter Zeit tatsächlich mit dem Gedanken gespielt ein richtiges Blog-Magazin zu machen – durchaus auf Gewinnerzielung ausgerichtet. Multithemenbehaftet: Sport, Kochen, Reisen, Technik, Politik. (Fast wie damals die Sendung „Sport, Spiel, Spannung“ ;-) )
    Ich selber kann nicht alle Themen beackern – ich habe einfach keine Zeit dafür. Da könnte jeder Blogger einen eigenen Bereich haben, dafür schreiben und eine monetäre Vergütung würde durch alle Mitwirkende gleichmäßig verteilt.
    CU
    P.

    1. Hi,

      wie bereits über Twitter angedroht, werde ich tatsächlich mal antworten.

      Ich denke, es ist eine gute Mischung aus allem möglichen: Kommentar, Verlinkung, Teilen in sozialen Netzwerken und, und, und. Da haben wir alle Nachholbedarf. Und das ist ja auch nicht schlimm. Wir können uns ja alle weiterentwickeln.

      Ja, das mit den Tipps, was du da beschreibst, ist sehr typisch. Ich weiß gar nicht, wann das angefangen hat. Wir können doch nicht alle die gleiche Meinung haben. Beispiel zu Windows 11: Der eine mag das Startmenü in der Mitte, der andere lacht Microsoft dafür aus, und wieder andere basteln Anleitungen zum Verschieben an die bisherige Stelle links unten.

      Ich habe mich ja ein Stück weit aus der Techblogger-Welt verabschiedet. Warum, siehst du hier im Blog. Ich kapiere nicht, wie man so zufrieden sein kann. Aber es scheint ja zu klappen. Sollen sie mal. Aber stimmt schon, die anderen Blogger, die einfach ihr Ding machen, brauchen da schon mehr Unterstützung.

      Auch mit dem Networking hast du vollkommen Recht. Ich stehe mit etlichen Bloggern in Kontakt. Aber wenn ich ehrlich bin, kommt nicht wirklich irgendwas von Schwarm zustande. Man haut sich gegenseitig die Taschen voll, dass nur man selbst es am besten kann. Und damit hat es sich. Es sind da auch namhafte Blogs mit großer Reichweite dabei.

      So ein Magazin wäre natürlich eine Sache, die ziemlich knorke ist. Allerdings siehst du ja, wie das bei dir ist: Du hast auch zu wenig Zeit. Ich komme ja nicht mal dazu, meinen Blog zu pflegen. Deshalb bin ich da der falsche Ansprechpartner.

  5. Ja ja, die Sache mit dem angeblich verschwendeten Linkjuice :-D Ich mache regelmäßig Blog-Challenges und ich thematisiere das jedes Mal: Verlinkt euch gegenseitig großzügig, denn Links sind der Klebstoff des Internets. Wer nicht verlinkt, hat meiner Meinung nach nicht den Spirit der Blogosphäre, der sieht seinen Blog lediglich als Akquise-Maschine. Das ist okay, das akzeptiere ich, aber meistens finde ich diese Blog sehr langweilig, weil man ihnen genau das anliest: Diese Blogs gibt es nur, um Keywords abzugrasen und um Kunden zu bekommen Da ist keine Leidenschaft, kein Drive dahinter. Dieses eifersüchtige Hüten des eigenen Link-Juice nützt niemandem.
    Jetzt bringe ich das Thema Verlinken auf ein neues Level: Ich wiederbelebe das etwas aus der Mode geratene Format der Blogparaden. Es gibt so viele gute Möglichkeiten, sich gegenseitig sinnvoll zu verlinken!

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