Kennt ihr das? Die breite Leere macht es sich im Kopf bequem. Und irgendwie merkt man, dass nichts mehr so ist wie immer. Das ist eine verdammt blöde Situation. Ich versuche mal, meine Gedanken in Worte zu fassen. Obwohl: Eigentlich habe ich gar keine großen Gedanken zu der derzeitigen Situation. Halt nur ziemlich breite Leere. Und darüber möchte ich einfach mal ein paar Zeilen aufschreiben. So eine Art „Liebes Tagebuch“-Blogartikel. Sowas soll ja auch nichts schaden. Also gehe ich es jetzt mal an.
Breite Leere: Was meine ich damit?
Es gibt immer mal so Zeiten, in denen man es etwas ruhiger angehen lässt, wenn man einen Blog schreibt. Kurz davor stellt sich so ein – naja, wie nenne ich das – matschig-nebliges Gefühl im Kopf ein, in dem man dann irgendwie auch keine Gedanken mehr findet. Irgendwie macht man halt weiter, aber im Prinzip ist da nicht viel, wozu man sich aufraffen könnte. Die derzeitige Corona-Situation lähmt so allmählich und sorgt für ziemlich breite Leere im Kopf.
Man macht auch weiterhin seine Arbeit, so wie es sich gehört. Und viele Menschen versuchen, die Deppen einzufangen, die eine möglichst unproblematische Zeit verhindern. Aber es ist schon so, dass man es einfach nicht mehr hören kann. Ich kann mich doch nun nicht auf die Technik-Blogger konzentrieren, die im Gleichschritt ihren Kram rausballern. Und die Influencer auf Instagram haben mich noch nie interessiert. Wie lenkt man sich also ab, wenn sich breite Leere aufgrund der momentanen Situation breit macht?
Wichtig ist doch jetzt eigentlich, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenn sich alles nur noch um die grassierende Pandemie dreht, werden wir doch alle bekloppt, oder? Und wenn man zu viel mitbekommt, kommt man sich so machtlos vor. Und das sorgt dafür, dass sich eben diese breite Leere dann im Kopf breit macht. Ich will das nicht. Die große Kunst ist, die ganze Geschichte nicht so sehr an sich heran zu lassen. Nicht nur im übertragenen Sinne, auch sonst.
Gibt es ein Mittel dagegen?
Wir Büro-Menschen müssen immer aufpassen, dass wir es nicht übertreiben. Und ich lasse mich leider schnell ablenken. Da viele unserer Kunden so vernünftig waren und eher das Geschäft auf Sparflamme zurückfahren, kommen eher wenige Hilferufe bei uns an. Das kann sich jederzeit ändern, und dann muss das Team, dem ich angehöre, sofort hellwach sein. So sind wir auf Standby. Und da ist es wichtig, die Konzentration hoch zu halten. Man macht seinen Job, soweit es geht.
Aber hier haben wir eben das Problem, dass du die Konzentration trotz Sparflamme hochhalten musst und dich nicht etwa von dem ganzen Zirkus in den sozialen Netzwerken anstecken lassen darfst. Was machst du da? Mancher liest ein Buch, andere machen sonstwas. Jedenfalls darf man sich nicht so sehr in die sozialen Netzwerke reinhängen. Gerade in diesen Zeiten ist das ein Balance-Akt. Und das Alles so hinzubekommen, das führt dann am Ende eines Tages dazu, dass die breite Leere im Kopf noch viel breiter geworden ist.
Behaltet die Ruhe!
Wir wollen alle aus dieser Lähmung heraus, die Corona angestiftet hat. Das große Kunststück ist halt, dass die Zahl der Ansteckungen mit dem Virus in einem gewissen Zeitraum sinkt. Es ist vielen klar, dass sich immernoch die gleiche Anzahl Menschen anstecken wird. Aber vielleicht nicht in drei Tagen, sondern vielleicht in drei Monaten. Wir müssen die Kurve verflachen, die ist viel zu steil. Deshalb sollen wir alle Ruhe bewahren.
Es dreht sich eh zurzeit alles um Corona. Das erklärt auch die breite Leere, was mein Bloggen betrifft. Aber deshalb kann ich doch nicht einen auf „zivilen Ungehorsam“ machen und eine „Corona-Party“ mit hunderten von Leuten veranstalten. Wer das macht, hat doch den Schuss nicht gehört. Es sind alles vorübergehende Maßnahmen. Macht doch einfach so wenig wie möglich Chaos dagegen. Könnt ihr das vielleicht einrichten?
So lang gibt es genügend Leute, die den Laden am Laufen halten. Allen voran das medizinische Personal, die Feuerwehr, die Supermärkte etc. Aber auch technischer Service. Den Krankenhäusern darf die IT eben nicht ausfallen. Und wenn, dann wären Leute wie unser Team da. Aber sonst können wir auf Kinderfeste, Gartenparties, Discos und all das gern verzichten. Bleibt zuhause und seid vernünftig. Die, die müssen, machen schon alles mögliche. Und dann wird der Spuk auch mal vorbei sein.
Aber bei diesem Theater draußen, verliere ich den Glauben an die Vernunft. Auch das spielt eine Rolle dabei, wenn ich über breite Leere im Kopf schreibe. Wir machen hier einfach mal weiter. Aber wundert euch nicht, wenn ich ein wenig wortkarg hier im Blog bin. Dann bin ich nicht krank, sondern nur erschrocken, wie sich eine hoch zivilisierte Gesellschaft verhalten kann. Nichts ist wie immer. Und das wird uns auch noch klar.