Cookie-Hölle: Am liebsten verzichten

Wer neuerdings durch die Webseiten klickt, die einem so angeboten werden, kommt sich vor wie in der Cookie-Hölle. Dass es so kommen würde, ahnte damals wohl niemand. Ja, ich habe hier auch so ein Cookie-Banner. Das muss ich. Aber eigentlich will ich darauf verzichten. Denn eigentlich will ich nur diesen Blog hier betreiben. Ich will, dass Leser gern hierher kommen. OK, ich mache es ihnen einfacher als andere Webseiten-Betreiber. Aber ich will mit dem ganzen Kram nichts zu tun haben.

Das Internet: Die Cookie-Hölle vor dem Herrn

Habt ihr es schon mitbekommen? Überall müsst ihr Cookies akzeptieren. Ab und an könnt ihr sie auch ablehnen oder eine Auswahl treffen. Aber im Großen und Ganzen seid ihr schon genötigt, die Cookies anzunehmen. Wenn ihr meine Seite besucht, werdet ihr auch gefragt, ob ihr Cookies akzeptiert. Ihr könnt sie annehmen und ablehnen. Bei der Auswahl gibt es die Möglichkeit, „Marketing“ an- oder abzuwählen. Da ich keins mache, zumindest nicht bewusst, ist es mir egal, was ihr da macht.

Ich will so wenige Daten wie möglich erheben. Aber wenn ich auf anderen Seiten herum suche, dann bin ich echt in der Cookie-Hölle. Das „Alles akzeptieren“ oder so ist fett und deutlich, das „Ablehnen“ und die Auswahl einzelner Cookies hingegen sind kaum zu erkennen. Aber damit eben noch lange nicht genug. Guckt mal, was hier los ist:

Die Cookie-Hölle einer großen Zeitung
Die Cookie-Hölle einer großen Zeitung

Jaja, die Seite will mir irgendwelche Benachrichtigungen schicken. Nein, kommt nicht in die Tüte. Aber es gibt noch etwas viel schlimmeres. Wo kann ich es ablehnen, dass Cookies gespeichert werden? Das geht über „Einstellungen“. Und dort wartet dann die wahre Cookie-Hölle auf euch. 7 Abschnitte mit Erklärungen und Unterpunkten und all dem Zeug. Und das Allerschlimmste daran ist, dass manches gar nicht lesbar und an- bzw. abwählbar ist.

Hier ist diese Zeitung nicht die einzige Webseite, die das so macht. Unzählige andere Seiten machen es immer schwerer, die Cookies abzulehnen. Und das meine ich dann mit der Cookie-Hölle. Ich will eigentlich nur lesen. Nicht erst durch Berge von Einstellungen und externen Diensten waten. Ist das eigentlich so schwer? Sollte das Alles nicht mal so einfach wie möglich ablaufen?

Warum mache ich mir einen Kopf um mein Cookie-Banner?

Wenn ich nun wieder auf meinen Blog schaue, dann habe ich ein Cookie-Banner, das eigentlich einfach gehalten ist. Mobil zeigt es das gleiche an wie auf dem Computer. Ich zeige euch mal, was ich hier gemacht habe. Ich nutze hier das WordPress-Plugin „Complianz“. Und damit habe ich das fabriziert:

Zählt das etwa auch zur Cookie-Hölle?
Zählt das etwa auch zur Cookie-Hölle?

Wenn das auch eine Cookie-Hölle ist, weiß ich echt nicht weiter. OK, mir ist nicht klar, ob das wirklich alles so einwandfrei ist. Aber ich mache keine Datensammelei. Ich erfasse Statistiken mit Matomo, das wisst ihr. Das ist hier lokal installiert, und nichts funkt nach außen. Und ich habe den Zählpixel der VG-Wort im Einsatz, weil ich ein bisschen meine Autoren-Tätigkeit vergütet haben will. Ach, und hier und da baue ich mal ein Youtube-Video ein. Das ist alles. Dafür mache ich dieses Banner.

Ich weiß ja selbst, wie das ist. Man besucht irgendeine Webseite und muss sich erst mühsam durch allerlei Popups und Cookie-Banner und Newsletter-Aufforderungen und all das klicken. Das will ich selbst nicht. Deshalb ist das hier bei mir möglichst einfach gehalten. Und ich will euch niemals zu viele Daten abknöpfen. Was habe ich denn auch davon? Können das andere Webseiten denn nicht auch so machen? Wozu diese Cookie-Hölle?

Muss ich denn überhaupt?

Wisst ihr, was ich mich frage? Muss ich denn überhaupt diesen ganzen Quatsch machen? Ich meine, es gibt Funktionen für WordPress, soweit ich weiß, die die Sammelwut von Google über Youtube-Videos eindämmen. Im schlimmsten Fall ist es ein Tool namens „Youtube Lite“ oder so. Und da Matomo nicht nach außen funkt und die Daten darin anonymisiert werden, spielt es beim Cookie-Kram auch keine Rolle. Aber was ist mit dem Zählpixel der VG-Wort?

Ich meine, wenn ich sicher sein könnte, dass ich dann dennoch mit Privacy und Kram und all dem gut dabei bin, kann ich ja eigentlich auf dieses Cookie-Banner, das tatsächlich schon mal jemand per Email „Cookie-Hölle“ genannt hat, verzichten. Aber mir ist das ehrlich gesagt zu heiß. Nachdem ich all die Videos nicht mehr rauskriege, muss ich Youtube auf die Füße treten, was die Sammelei betrifft, bevor ihr zugestimmt habt. Das ist das einzige Problem, denke ich. Aber weiß man es so genau?

Wie machen das andere? Es gibt Webseiten-Betreiber, die sperren Besucher aus, wenn die nicht die Cookies akzeptieren – also alle, nicht nur einen Teil. Und es gibt Webseiten-Betreiber, denen es schlichtweg egal ist, was mit den Cookies passiert. Beides ist nicht so schlau. Ich will möglichst auf all das verzichten, was nicht notwendig ist. Aber was macht man denn da mit den Videos, die nun einmal eingebaut sind? Diese Cookie-Hölle macht mich noch fertig. Wer weiß, was da noch passiert.

7 Replies to “Cookie-Hölle: Am liebsten verzichten”

  1. Ich halte das Cookie-Gewese auch für übertrieben und unkomfortabel. Bei Dir ist das okay, aber wenn ich schon den Screenshot der Süddeutschen sehe, den Du abgebildet hast, wird mir übel. Ich kenne sogar Seiten, wo ein mehrseitiger Assistent den Nutzer zur Festlegung der Cookie-Präferenzen (!!!) führt. Das ist natürlich der Overkill, wenn man nur mal schnell eine Seite überfliegen will.

    Da hat die DSGVO in meinen Augen klar versagt. Alles wurde komplizierter und nutzerunfreundlicher.

  2. Man hat damit genau das Gegenteil des Gewollten erreicht Die überwiegende Mehrheit der Nutzer wird immer auf das fette ALLES AKZEPTIEREN klicken. Dafür habe ich sogar volles Verständnis, weil es einfach nur nervt.

  3. Ich klicke grundsätzlich auf „Alles akzeptieren“ und habe mir angewöhnt, alle paar Tage per Strg+Shift+Entf alle Cookies und Caches zu leeren.
    Ich selbst hab nur den Hinweis, dass ich Cookies setze, drauf. Technisch brauche ich eigentlich nur ein Cookie (Administration oder nicht), aber gelegentlich binde ich halt YT oder Soundcloud ein.

    Datenschutz schön und gut, aber das ist mega albern :)

  4. Einzige sinnvolle Lösung:
    In den Einstellungen des Browsers
    > Cookies und Websitedaten nach beenden löschen.
    Klar muss dann einiges immer wieder neu eingeben und das surfen wird etwas
    auffwändiger.

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