Passage-Ranking und warum es mir egal ist

Neulich soll Google das so genannte Passage-Ranking auf die Webseiten dieser Welt und allen angeschlossenen Funkhäusern losgelassen haben. Aha, und sonst so? Es heißt doch dann unterm Strich eigentlich nichts anderes, als dass irgendwer an irgendeinem Algorithmus herum gebastelt hat. Wahrscheinlich mal wieder nach außen hin zum Wohle der Benutzer. Aber eigentlich doch nur zum Wohle der eigenen Werbeeinnahmen. Darüber unterhalten wir uns mal eben, ja?

Was soll das Passage-Ranking sein?

Google kommt mit Bert um die Ecke. Sorry, das heißt natürlich BERT. Also nicht vergleichbar mit dem putzigen Typen aus der Sesamstraße. Das ist eine Sprachtechnologie, mit der Google versucht, Suchanfragen aller Art besser zu verstehen. Damit haben sie wohl nun den nächsten Schritt gemacht und haben das wohl in das Passage-Ranking einfließen lassen. Schließlich erkennt BERT Rechtschreibfehler besser. Und es geht um sehr spezielle Suchanfragen.

Nein, keine Schmuddelinformationen, die gibt es hier im Blog nicht. Das Passage-Ranking will wohl auch damit umgehen können, dass manche Anfragen eben nicht durch das Scannen der Überschriften beantwortet werden können. Dann muss sich der Bot die Arbeit machen und den Text scannen. Man kann es die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen sagen. Und darauf will Google mehr Rücksicht nehmen. Und deshalb die Veränderung des Algorithmus.

Liebling, ich habe die Zugriffszahlen geschrumpft

Wie soll ich das jetzt verstehen? Da will also eine Suchmaschine den Benutzern bessere Suchergebnisse präsentieren. Und es gibt Webseiten, die dann um die Ecke kommen und jammern? Es soll Webseiten geben, bei denen etwa 70% weniger Zugriffe passieren, seitdem Google mit dem Passage-Ranking herum hampelt. Auch werfen irgendwelche Analyse-Tools mit Alarmen um sich, weil Google „volatil“ geworden ist. Wow, dolle Sache. Aber was mache ich denn damit?

Ich gucke erstmal in meine Statistiken. Wie ihr wisst, pople ich mit Matomo herum. Das Passage-Ranking hat Google angeblich am 11.02. eingeführt. Ich habe oben im Bild mal die Zugriffe seit Neujahr heraus geholt. Der 11.02. hatte 478 Zugriffe. Am 17.02. hatte ich allerdings 546 Zugriffe. Also kein Rückgang um 70%. Biete ich etwas gute Inhalte für das Passage-Ranking? Und fragt man so überhaupt? Ihr seht schon, ich habe keinerlei Ahnung, was mir das bringen soll.

Aber dass bei mir Zugriffszahlen schrumpfen, kann ich nicht behaupten. Das mag woanders anders sein. Und vielleicht kommen die Auswirkungen des Passage-Ranking auch noch mal bei mir raus. Aber hey, das hier ist ein privater Blog. Ich habe hier keinen Budenzauber drumherum, mit dem ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Ich tausche mich nur gern aus und will meine Gedanken umher werfen. Passage-Ranking hin oder her: Es spielt für mich einfach keine Rolle.

Was machen wir nun daraus?

Google liest nun also Inhalte von Webseiten. Na, eine großartige Erkenntnis. Denn sie haben festgestellt, dass man mit „So lernst du Chinesisch während deiner Yoga-Stunde“ manchmal nicht weiterkommt. So ist das Passage-Ranking vermutlich zustande gekommen. Warum da jetzt bei einigen Webseiten die Zugriffe in den Keller rutschen, ist mir nicht so richtig klar. Allerdings muss ich zugeben, dass ich da so eine ganz wilde Theorie habe.

Vielleicht hat ja der Google-Bot mitbekommen, dass in einem Artikel namens „So lernst du Chinesisch während deiner Yoga-Stunde“ gar nicht erklärt wird, wie man diese beiden Dinge unter einen Hut bekommt. Stattdessen wird dort aber vielleicht ein Workshop angepriesen, in dem man lernt, wie man anderen einen Workshop verpasst, wie sie Chinesisch… Naja, ihr erkennt das Prinzip. Oder etwa nicht?

Was ich damit sagen will: Vielleicht heißt das Passage-Ranking auch so, dass Google die Benutzer eben nicht mehr so ohne weiteres zu Nutzlos-Inhalten passieren lässt. Und vielleicht liest der Bot deshalb auch Inhalte. Wer weiß, haben die das nicht früher auch schon gemacht? Und schreibt man nicht etwa für die Leser und sich selbst und nicht etwa für Suchmaschinen? Da mir Tricksereien immer zuwider sind, ist es mir vielleicht deshalb auch komplett egal, was das mit dem Passage-Ranking so bedeutet.

6 Replies to “Passage-Ranking und warum es mir egal ist”

  1. „Betroffen sind demnach zuerst englische Suchanfragen in den USA. „In naher Zukunft werden weitere englischsprachige Länder folgen. Erst danach kommen andere Länder und andere Sprachen.“
    https://www.basicthinking.de/blog/2021/02/18/google-passage-ranking-seo-einbruch/
    Das ist bei uns also noch nicht angekommen.

    Denke mal, wer viel Text schreibt, hat potenziell mehr Chancen, von diesem Update zu profitieren, da im Text evtl. noch mehr Antworten auf Fragen ´“versteckt“ sind, die nun Berücksichtigung finden.

    1. Naja, aber es ist doch so, dass das Internet nicht wirklich Grenzen kennt. Wenn es also Auswirkungen hat, dann eben auch in Timbuktu oder wo auch immer.

      Aber stimmt schon, zu mir kommen Besucher mit Suchanfragen, die ich nie und nimmer mit manchem Artikel in Zusammenhang gebracht hätte.

    1. Das wäre ja geradezu paradiesisch. Dann werde ich ja doch noch stinkreich mit meinem Blog. Denn wenn Google besser lesen und verstehen kann, wird der Blog auch besser gelistet, was zu mehr Aufrufen führt, was zu mehr Strichen auf dem Bierdeckel der VG-Wort führt. Alle haben gewonnen. Oder so.

  2. Naja, der google Algo wurde ja in unserer Blogger-Zeit schon häufig verändert. Hat sich aber nie wirklich negativ auf meine Zahlen ausgewirkt. Wenn google aber tatsächlich versucht, den Text meiner Beiträge zu verstehen, dann gut Nacht Johannah..
    Bei meinen Bandwurmsätzen fällt ja sogar mancher gestandene Germanist wegen Buffer Overflow ins Wachkoma… :-)
    Aber egal – warten wir’s ab. Oder wie der Kölner sagen würde: „Et hätt noch emmer joot jejange…“
    CU
    Peter

    1. In Sachsen-Anhalt sagt mal wohl „Isjanommajudejang“, bedeutet aber das Gleiche. :-) Ich weiß jetzt gar nicht, was man bei mir in Sachsen so sagt, da man hier meistens pessimistischer ist als anderswo.

      Nun ja, Bandwurmsätze hin oder her. Wenn dabei herauskommt, dass Menschen mit einer Vorliebe für Bandwurmsätze deine Artikel mehr angezeigt bekommen, kannst du ja eigentlich auch nur gewinnen.

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