Persönlich bloggen: Was Blogger lernen müssen

Jetzt kommt der Uhle auf die Idee und erzählt einen davon, dass man doch bitte persönlich bloggen soll. Ja, ist es denn so wahnsinnig verwunderlich? Oder nicht? Überlegen wir mal gemeinsam, was ich damit meine. Ich meine damit nämlich nicht, dass Blogger nun unbedingt denken sollen, dass sie das Zentrum des Universums sind. Aber warum hauen viele ihre Leser übers Ohr, wenn sie von irgendwas erzählen und das Alles so klingt wie eine Gebrauchsanweisung für Fensterkitt? Also unterhalten wir uns mal darüber.

Warum wir persönlich bloggen sollten

Mir fiel es immer schon schwer, einfach trocken irgendeinen Inhalt hier in den Blog zu kritzeln. Ich hatte immer eine gewisse persönliche Note in meinen Artikeln. Aber ich glaube, das wurde mit der Zeit immer mehr. Deshalb war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ich hier im Blog aufs „Du“ gewechselt habe. Damit bin ich dann irgendwie immer mehr an meine Leser heran gerobbt. Es ist doch auch normal, weil ein Blog unter den Internet-Publikationen immernoch so etwas wie Lagerfeuer-Romantik versprüht.

Aber das ist doch nicht alles, was ich damit meine, wenn ich erzähle, dass wir persönlich bloggen sollten. Es geht ja auch um die Persönlichkeit an sich. Irgendwer hatte mal den klugen Gedanken geschrieben, dass schon alles erzählt wurde, nur eben nicht von jedem. Das heißt nun aber nicht, dass ich nun alles nachplappern muss, was andere schon erzählt haben, nur mit eigenen Worten. Ich meine das viel mehr so, dass ich Themen aus meiner Sicht behandeln sollte. Und ich glaube, das gelingt mir ganz gut. Und euch?

Holt mal eure Persönlichkeit aus dem Schrank und lasst sie auf eure Blogs los. Das tut euren Seiten bestimmt ganz gut. Nichts ist schlimmer als eine Agenturmeldung, die sich als Blogartikel verkleidet hat. Es kann doch nicht so schwer sein, dass man als Leser einem Blogartikel abnimmt, dass der von wund getippten Fingern geboren wurde. Ja, nicht alles muss ein Blut-, Schweiß- und Tränen-Artikel sein. Aber man darf euch doch hinter den Buchstaben vermuten, oder?

Nicht aus der Hüfte schießen

Ich habe es mir ja verkniffen, irgendwas zwischen Tür und Angel zu schreiben. Deshalb kommt auch nicht mehr jeden Tag ein Artikel. Oftmals nehme ich mir auch einfach mal Zeit für mich und mein Privatleben und klinke mich übers Wochenende aus, wo ich doch dann eh nichts schreibe. Ich könnte natürlich wieder dahin zurückgehen, vier-, fünfmal am Tag einen 250-Worte-Artikel raus zu knallen. Aber wollt ihr das wirklich lesen? Diese Maschinengewehr-Salven bin ich zum Glück los.

Ich könnte auch wieder dahin zurückkehren, mit der Schrotflinte alle möglichen Themengebiete zu bedienen. Aber ich bin eigentlich ganz froh darüber, dass ich das auch ein bisschen los bin. Und solche Dinge wie „Wenn Artikel X gute Zugriffszahlen bringt, baue ich gleich 10 mal Artikel X, das wird dann schon klappen“ haben eh noch nie funktioniert. Ich habe immer davon erzählt, dass man beim Bloggen nie aus der Hüfte schießen sollte. Und genau die beschriebenen Sachen meine ich damit.

Den Blog fühlbar machen

Das muss doch das Ziel sein: Die Leser sollen den Blog fühlen. In ihren Köpfen sollen die Geschichten aus den Artikel weiter erzählt werden. Und wir als Erzähler führen dabei durch das virtuelle Kinoprogramm. Es geht doch nicht darum, die Leser mit einem breit streuenden Wasserstrahl mit Blogartikeln zu übergießen. Denn solche Artikel sind dann irgendwie alle austauschbar. Wie bei den Technik-Blogs, von denen viele im Gleichschritt die gleichen Themen beackern.

Da müssen wir alle noch viel mehr Persönlichkeit und Profil hinein stecken, wie es der Mael Roth neulich formuliert hatte. Gut, er meinte Corporate Blogs damit. Aber wer sagt denn, dass das bei allen anderen anders sein muss? Ich meine, wir sind immer enttäuscht über zu wenige Aufrufe und dass unsere Artikel zu wenig geteilt werden. Wenn es eben einzigartige Inhalte sind, bei denen man förmlich den Schweiß schmecken kann, wird da wieder mehr passieren. Dazu muss man aber persönlich bloggen und nicht wie die DPA.

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