Ping: Der UhleBlog in der BloggerRolle

Stellt euch mal vor, ein Blog würde andere Dienste über Neuigkeiten informieren. Das funktioniert seit Jahr und Tag mit einem simplen „Ping“. Viele, die heutzutage anfangen, das Internet zu benutzen, können sich unter so etwas gar nichts vorstellen. Das ist nicht weiter schlimm. Wichtig ist halt, dass es da einen Update Service von Thomas Gigold gibt, der sich BloggerRolle nennt. Und mit dem läuft das dann.

Die Sache mit dem Ping

WordPress ist eine fantastische Sache, wenn es um gegenseitige Vernetzung geht. Grundsätzlich ist es – ganz vereinfacht gesagt – so, dass jeder Blog auf Basis von WordPress bei Veröffentlichung eines neuen Artikels herum krakeelt: „Hier, ich hab da was neues! EXTRABLATT! EXTRABLATT!“. Das macht ein Blog über einen Ping. Das ist wie beim U-Boot. Die Älteren unter uns kennen „Jagd auf ‚Roter Oktober'“, wo mit einem Ping ein anderes U-Boot „gegrüßt“ wurde.

Nein, ich gehe jetzt nicht auf den Film ein, guckt ihn euch halt an. Jedenfalls ist es so, dass mit diesem Dienst andere Webseiten, Dienste, Suchmaschinen über neue Inhalte informiert werden. Das kann zwar ein paar Stunden dauern, aber es funktioniert. Der Suchmaschinen-Crawler muss nicht kommen und fragen, was es neue gibt. Der Blog schmeißt der Suchmaschine einfach das Neue über den Zaun.

Wie gesagt: Sehr vereinfacht. Einer der wichtigsten Services, um einen Ping abzusetzen, ist http://rpc.pingomatic.com. Der steht seit Ewigkeiten in WordPress-Installationen unter Dashboard -> Einstellungen -> Schreiben -> Update-Dienste. Und dort kommen jetzt neue Player dazu. Denn der Thomas war fleißig und hat einen Ping-Dienst gebaut. Wir Blogger können alle echt dankbar sein, dass er neben dem UberBlogr nun so etwas gebaut hat. Und damit lebt die Blogger-Szene noch weiter auf.

Die BloggerRolle – Was’n das nun wieder?

Ich habe es so oft schon geschrieben: Unzählige Male wurde ich mit der Frage konfrontiert, was man denn so in diese so genannten Blogs schreiben würde. Vor noch nicht allzu langer Zeit galten Blogs als „nerdig“, wobei die, die diesen Befund ausstellten, nicht mal wussten, was das bedeutet. Nun heißt es, dass man ja Social Media habe und dieses Blog-Dingens nicht mehr brauchen würde. Öhm, bis der nächste US-Multimilliardär durchdreht oder so?

Bis heute ist es so, dass du von den kommerziellen Plattformen kaum jemanden dazu bekommst, deinen Blogartikel zu lesen. Wie sollen die also andere Blogs kennenlernen? Dafür sind der UberBlogr und neuerdings auch die BloggerRolle gedacht. Gut, die TikTok-Glotzer bekommst du wahrscheinlich darüber auch nicht in deinen Blog, weil die gar nicht wissen, wie sie einen Link benutzen sollen. Aber grundsätzlich kann man darüber die echten Blogs kennenlernen, wenn man das noch nicht hat.

Während UberBlogr einen Überblick über Inhalte liefert, kommt die BloggerRolle mit einer Liste von aktualisierten Blogs um die Kurve. Ich mache ja nun seit 16 Jahren in Sachen Blog. Und dennoch kommen mir immer wieder Blogs unter die Linsen, von denen ich noch nie irgendwas gehört habe. Und mit einem schlichten Ping werden dann Dienste wie eben diese BloggerRolle über Neuigkeiten informiert. Das ist eine echt starke Sache, wie ich finde.

Ein Hoch auf die Kleinen

Ich habe pro Monat irgendwas unterhalb von 10.000 Besuchen. Ob das viel oder wenig ist? Keine Ahnung, es ist auch egal. Ich bin aus dem Alter des ewigen Schwanzvergleiches raus. Blogs sind immer Medien gewesen, und sie waren immer relevant. Aber die großen Medienhäuser haben die immer ausgelacht und auch mal als Klowände im Internet bezeichnet. Spiegel, Focus, Stern und so hatten für sich in Anspruch genommen, den Ton angeben zu wollen.

Aber die Welt hat sich ja weiter gedreht. Klar, es gibt „Live-Blogs“ bei der Tagesschau und irgendwelche anderen Blogs bei jedem Medienhaus. Aber die „normalen Geschichten“, die kleinen Beobachtungen, die Gefühlswiedergeber, diejenigen mit ihren Berichten zum Straßenkleinsteinzerschmettern, die sind es, die eine Gesellschaft ausmachen. Sprich: Es sind die kleinen Blogs, die erzählen, wie es wirklich ist. Es sind immer die, die wenig Getöse machen, so wie auf Social Media.

Und die können per Ping auf sich aufmerksam machen: Dass sie was neues haben, über die BloggerRolle. Was sie neues haben, über UberBlogr. Und wie der Kontext zu anderen Meinungen zum gleichen Inhalt ist, über Rivva, dem ewigen Nachrichtenfluss. Die Blogger, die das machen, werden allesamt nicht reich damit. Das wollen sie aber vielleicht gar nicht, und deshalb sind sie vielleicht ja auch so echt. Wenn ihr also wirklich echte Themen wollt, kommt ihr eh nicht um die kleinen Blogs herum.

Und dank des Dienstes Ping können sich alle untereinander vernetzen und haben ihr Sprachrohr über solche Services, wie ich sie hier schon die ganze Zeit im Artikel nenne. Das ist zumindest alles viel greifbarer und wesentlich sinnvoller als die ganze Luftschlossbaustelle namens Fediverse. Und am Ende ist es für mich halt Fakt: Bei all dem Herumschubsen auf irgendeiner Plattform ziehe ich meinen eigenen Blog halt vor. Und von dem erfahrt ihr über einen simplen Ping.

Einfach mal weitersagen

Schreibe einen Kommentar