Ziele: Wo will ich mit dem Blog hin?

Wer heutzutage irgendwelche Artikel über das Bloggen liest, bekommt relativ schnell mit, dass die Autoren empfehlen, sich klare Ziele beim Bloggen zu setzen. Als ich vor 75 Jahren nach Leipzig zog, also als ich 2009 mit dem Bloggen anfing, war das Alles noch ziemlich egal. Ich habe halt drauflos getippt. Das mache ich nach wie vor so. Aber leider nicht mehr mit der Leidenschaft wie vor einiger Zeit. Aber genau die will ich wieder haben. Denn mir ist so, als hätte ich noch einiges zu erzählen. Darum wäre so der Gedanke, dass ich mir mal Gedanken mache, wo ich mit dem Blog hin will.

Schon wieder Neuausrichtung?

„Mit Siebzehn hat man noch Träume. Da wachsen noch alle Bäume in den Himmel der Liebe“ – 1965 hatte Peggy March damit einen ziemlich großen Hit. Als ich mit dem Bloggen anfing, war das ungefähr genau so. Was habe ich mir damals alles ausgemalt! Dass man mich gern liest, meine „Expertise“ schätzt, ich bekannt wie ein bunter Hund werde und einen Haufen Geld mit dem Blog verdiene. Überraschung: Davon ist nicht viel übrig.

Ich habe mir immer gesagt: Wozu brauche ich denn eine Nische? Die bin ich doch selbst. Alter, war das vermessen! Aber so habe ich das tatsächlich über 14 Jahre lang durchgezogen. Mir war doch dabei vollkommen egal, dass ich mir immer wieder irgendwas von Neuausrichtung erzählt habe. Das war das erste Mal 2015 der Fall. Aber es blieb halt nicht dabei. Vor 4 Jahren war das auch mal Thema. Habe ich aber grundsätzliches verändert? Nein.

Ich habe mir letztlich immer eingeredet, dass ich sonst Publikum verlöre oder sonstwas. Selbst als ich nur noch ein Häufchen Elend war, habe ich daran nichts verändert. Und in den letzten Tagen habe ich mich gefragt, woran das liegt. Ehrlich: Ich habe keinen blassen Schimmer. Es ist leider so, dass man ja nur an einer Situation irgendwas ändern kann, wenn man weiß, wie man da hinein geraten ist. Oder habe ich irgendwas falsch verstanden?

Was sind denn so meine Ziele?

Wie soll ich denn am besten davon erzählen, welche Ziele ich so verfolge? Ich glaube, es ist so, dass mir klar geworden ist, dass tatsächlich niemand auf so einen Sammelsurium-Unfug wie meinen Blog wartet. Ich habe ja oben geschrieben, dass ich mir mal vorgenommen hatte, dass man meine Expertise schätzt. Das ist in meinem beruflichen Alltag tatsächlich der Fall. Aber bei meinem Blog weiß man eben nicht, was man bekommt. Es sei denn, man mag, wie ich schreibe.

Und dann guckst du, wieso die Menschen überhaupt zu dir finden. Du willst ja irgendwie in den Suchmaschinen damit gefunden werden, was du am besten kannst. Womit werde ich aber gefunden? Mit meinen Artikeln über „The Sound of Silence“ oder „Child in Time“ oder der Frage, ob der „Cotton-Eye Joe“ rassistisch ist. Meine IT-Themen, die es ja durchaus gibt, spielen gar keine Rolle. Meine Ziele waren aber mal, genau diese Themen untrennbar mit mir zu verbinden. Hat wohl nicht geklappt.

Es ist dabei ja vollkommen egal, ob ich mir das von der Google Search Console, von UberSuggest oder von meiner noch existierenden Matomo-Installation anzeigen lasse. Die Ergebnisse sind alle irgendwie vergleichbar. Und das ärgert mich. Denn damit habe ich meine wichtigsten Ziele aber sowas von verfehlt. Ob ich das jedoch ändern kann und will, weiß ich gar nicht. Ich habe nämlich gesehen, dass so eine Neuausrichtung gar nicht so einfach ist. Das haben andere auch schon versucht.

Und was soll das dann jetzt?

Ich werde mich von ein paar Dingen verabschieden, die mich einfach viel zu sehr aufhalten. Ich habe ja neulich davon erzählt, dass Matomo hier einfach zu fett ist. Solche Dinge meine ich. Und ich habe mir gedacht, dass ich wieder mehr reine IT-Themen behandeln werde. Ich will mich ja davor schützen, über den ganzen Irrsinn da draußen zu sehr nachzudenken. Nennt es von mir aus Eskapismus. Aber ich denke, dass mir das gut tun wird.

Nein, ich werde nach wie vor mit dem Blog nicht reich werden. Aber ich will einfach wieder mehr davon erzählen, worin ich mich auskenne. Ja, ich weiß, das habe ich schon ein paar Mal vorgehabt. Aber vielleicht schaffe ich es ja jetzt, meine Ziele zu erreichen. Das kann doch unterm Strich nicht so schwer sein. Vielleicht wollt ihr ja mal irgendwas erfahren. Wenn dem so ist, dann lasst es mich gern wissen.

Kann man damit Ziele erreichen?
Kann man damit Ziele erreichen?

10 Replies to “Ziele: Wo will ich mit dem Blog hin?”

    1. Danke sehr hilfreicher Kommentar

      (Solche Kommentare gehen mir immer auf die Nerven! Irgendwelchen belanglosen, halbherzigen Mist schreiben um so einen Backlink zu erzeugen. Hat der Bot den Kommentar überhaupt gelesen?)

  1. Braucht ein Blog überhaupt ein Ziel? Okay, die meisten Blogs beackern irgendein Thema. Ich denke, das bildet das Interesse des Blogbesitzers ab. Dass sich das Interesse in den vielen Blogjahren ändert, ist normal. Das muss man im Blog auch lesen können. Natürlich sind Besucher super wichtig. Ohne könnte man die Website schließen. Aber nach den Statistiken gucken und nur solche Artikel veröffentlichen, die in der Statistik ganz oben stehen finde, ich nicht richtig.

    1. Hallo Horst,

      ja, ich denke auch, dass das Ganze damit zu tun hat, dass ich insgesamt derzeit nicht so sonderlich zufrieden bin. Mit den Statistiken hat das eher weniger zu tun, obwohl ich das mit angeführt hatte. Ich glaube, ich wollte damit sagen, dass ich nicht so sonderlich damit einverstanden bin, dass es so einen großen Unterschied zwischen meinen Interessen und den Statistiken gibt.
      Ich denke schon, dass ich weiterhin meine Interessen hier abbilden werde. Aber ich habe einfach vor, wieder mehr Technik zu behandeln. Mal schauen.

    2. Ja, ich denke auch nicht, dass ein Blog überhaupt ein Ziel braucht. Blogger sollten schreiben, wozu sie Lust haben. Das ist es doch das Interessante daran. Und davon leben die Blogs schließlich auch. Für mich zumindest. Nur nach der Statistik zu gucken, finde ich ebenfalls nicht richtig. Außerdem ist es wirklich völlig normal, wenn die Interessen von einem Blogger sich mal verändern und sie zum Thema werden. Gerade das ist echt spannend, obgleich ich die alten Interessen auch gerne lese. Ich mag beides.

      Ich persönlich schreibe ja über alles bzw. viele Dinge der Welt. Und wenn ein Thema die Besucher interessiert, freue ich mich darüber und wenn nicht, ist es halt so. Ich schreibe nicht nur für die Besucher, sondern auch für mich. Das Schreiben tut mir gut. Manche Blogbeiträge sind mir nichtsdestotrotz schon sehr wichtig, weil sie bestimmte Dinge aufzeigen, wie zum Beispiel: Inklusion ist sinnvoll und wichtig. Oder Behinderte sind doch nicht so dumm und sind auch Menschen wie jeder. Ich möchte mit meinem Blog unter anderem auch aufklären. Aber auch meine Meinung zu einem Thema sagen.

      Ich bleibe dir auf jeden Fall treu, Henning.

      Lorenzo

  2. Mich interessiert, ob und wenn ja wie du weiter mit ChatGPT experimentiert hast. Das Ganze nur als „KI-Unsinn“ abzutun, finde ich deutlich unterschätzend! Auf jeden Fall werden alle Arbeiten, die textlich, aber komplett regelbasiert sind (viel in der Verwaltung, auch Juristisches) perspektivisch von solchen Tools erledigt werden – eigentlich ein Segen, wenn Menschen solche Idiotenarbeit nicht mehr machen müssen.
    Ansonsten interessieren mich Themen rund um WordPress – die kann ich aber an vielen Stellen abholen, wo ganze Teams zu Gange sind. Dass du letztendlich doch ein „Mischthemenblog“ führst, ist für mich jedenfalls der Hauptgrund, hier ab und an reinzulesen!

    1. Hallo Claudia,

      ich weiß, ich müsste mich mit dem „KI-Unsinn“ mehr beschäftigen. Derzeit ist es allerdings so, dass ich außer Hashtag-Effekthascherei nicht viel finde. Allerdings gebe ich auch zu, dass ich mir mehr Zeit für das Thema nehmen muss. Ich sehe durchaus Potential. Und vielleicht ergibt sich für mich da noch mehr die Möglichkeit dafür.
      Ja, gewissermaßen wird der Gemischtwaren-Blog auch so bestehen bleiben. Aber die technischen Themen werden wohl etwas mehr die Rolle spielen als bisher. Aber ich finde es schön, dass du ab und zu mal vorbei schaust.

    2. Naja, das KI-Zeug halte ich sehr kritisch und problematisch. Vor allem wegen dem Datenschutz. Außerdem möchte ich authentische Texte lesen und schreiben. Mein Blog bleibt ChatGPT und KI frei, obwohl viele Blogger und YouTuber davon mega gehypt sind und weiterempfehlen.

      Aber die Themen um WordPress würden mich auch interessieren.

      Lorenzo

  3. Die Hymne ist vermutlich die Extrabreit Version
    Für mich soll’s rote Rosen regnen https://www.youtube.com/watch?v=nE0ceeBMkQ4

    Meine Hymne ist sicherlich
    T.Rex – Children Of The Revolution – Official Promo Video
    https://www.youtube.com/watch?v=PP2FyYSUJ54

    Unter Covid musste ich mich neu ausrichten. Meine Kundinnen und Kunden waren von ein auf dem anderen Tag weg. Da ich nicht nur ein Standbein hatte, kann ich hier heute einen Kommentar veröffentlichen. Im Krisenmanagement habe ich mich auch mit Zielen beschäftigt. Das Blog spielte dabei schon keine große Rolle mehr.

    Vom letzten August habe ich bis Mai 2023 gebloggt. Die Zeit hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Meine gesteckten Ziele habe ich nicht erreicht. Bei mir sind auch Blogbeiträge in der Sichtbarkeit, die mit meinem Blog relativ wenig zu tun haben. Blogbeiträge, die mit viel Herzblut, viel Zeitaufwand und per se die besten Blogbeiträge ever sind, haben schlicht keine Sichtbarkeit. Die kann man ruhig in den Social Media teilen. Die kann ich ruhig SEO optimiert veröffentlichen.

    Wenn man Ziele hat, kann man diese augenscheinlich leichter mit einem VBlog auch YouTube, oder mit TikTok-Videos erreichen.

    Ich habe in den letzten Monaten, wenn ich etwas Vorzeigbares im Blog veröffentliche (in meiner Branche ist es wichtig, dass man Feedback von seiner Zielgruppe bekommt) auch Facebook Werbung geschaltet. Wenn ich das Ergebnis betrachte, ist die Frage sicherlich, warum hat man so einen Blog noch? Hoheit über Content? Den sich keiner ansieht?

    Anfang Januar habe ich die Seitenstruktur von meinem Blog geändert. (bei keiner Sichtbarkeit kann man dies machen) Ich habe auch „alten“ Content gelöscht. Hey, dabei habe ich zwei Blogbeiträge erfolgreich gelöscht, die Links aus Wikipedia hatten. Den Super-GAU kann man dank auf Verzicht von Tools schaffen!

    Viel Erfolg bei der Neuausrichtung und vor allem Spaß.

    Ralf

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