Wozu denn noch ein Newsletter?

„Newsletter sind so 2007“ habe ich mal gehört. Stimmt das denn? Ich habe seit langer, langer Zeit einen Newsletter im Angebot, der mir eigentlich auch ziemlich wichtig ist. Aber das Publikum ist sehr überschaubar. Dazu habe ich schon mal gehört, dass ich doch dann lieber den Newsletter abschaffen soll. Aber warum denn? Ich biete den Newsletter an, weil nicht jeder mit RSS Feed oder sozialen Netzwerken umgehen will. Damit diese auch meinem Blog folgen können, können sie den Newsletter abonnieren und werden über Artikel informiert. Meine Gedanken zu dem Thema stellen den Abwasch der Woche dar.

Sind Newsletter zeitgemäß?

Diese Frage ist nicht neu. Auch ich habe zu Nikolaus 2016 diese Frage gestellt. Ich habe seit ewigen Zeiten um die 30 Abonnenten. Von denen erreicht kaum jemand dann die in der Email aufgeführten Artikel. Irgendwas von einem bis sieben Klicks auf die eigentlichen Artikel kommen zustande. Das ist irgendwie ein bisschen wenig. Stimmen da die Inhalte nicht? Mag sein. Aber von den 30 Abonnenten öffnen vielleicht im Schnitt fünf bis neun überhaupt den Newsletter. Das hat sich sogar verschlechtert, seitdem ich den Versand auf einmal pro Woche umgestellt habe.

Seit etwa Jahren stellen Marketing-Leute und Blogger immer wieder die Frage, ob Newsletter noch zeitgemäß sind. Wieso aber blenden so viele Webseiten pausenlos irgendwelche Fenster über den Inhalten ein, die darum betteln, den Newsletter zu abonnieren? Liegt es vielleicht an irgendwas anderem? Erreicht die Email nicht mehr die Nutzer? Woran kann das liegen? Dem will ich doch ernsthaft mal auf den Grund gehen. Es muss ja an etwas liegen. Hier bin ich aber auch mal auf meine Leser angewiesen. Helfen Sie mir eventuell dabei?

So sieht mein Newsletter jetzt aus

Ich fummle ja immer wieder an meinem Newsletter herum. Ja, prinzipiell könnte es mir egal sein, da es genügend Möglichkeiten gibt, meinem Blog zu folgen. Aber es gibt eben auch Leser, die mit diesen Möglichkeiten nichts am Hut haben wollen. Und für sie mache ich das Alles. Ich habe meinen Newsletter beim Dienst Mailchimp. Und ich glaube, das ist schon mal Teil des Problems. Natürlich neben der Möglichkeit, dass meine Themen einfach nicht ankommen. Denn Mailchimp steht immer wieder im Verdacht, eine Spamschleuder zu sein.

Schauen Sie mal: So sieht mein Newsletter jetzt aus. In eigener Sache: Über „Subscribe“ können Sie abonnieren. „Past Issues“ zeigt frühere Ausgaben. Über „Translate“ können Sie das Ganze übersetzen lassen. Und schließlich mit „RSS“ können Sie diesen Newsletter im RSS Reader einbinden.

Wie dem auch sei, Sie haben ja den Newsletter gesehen. Statt eine reine Artikelliste zu verschicken, erzähle ich noch eine Kleinigkeit dazu. Zuvor hatte ich die Änderung des Newsletters auf wöchentlichen Versand angekündigt. Und ich frage mich dazu, ob dabei irgendwas schief ging. Themen passen nicht, Email wird als Spam eingestuft, was auch immer. Erzählen Sie mir doch einfach mal, was Sie von all dem halten.

Was machen andere?

Also es gibt Blogger, die Benachrichtigungen rausknallen, wann immer ein neuer Artikel erscheint. Das kann man bei WordPress mit verschiedenen Mechanismen machen. Unter anderem gibt es da JetPack. Das ist aber zu überdimensioniert, hat für mich zu viele Fragezeichen, als dass ich das wieder einsetzen würde. Es gibt auch Erweiterungen für WordPress, mit denen man lokal irgendwas machen kann. Und es gibt diverse Dienstleister wie eben Mailchimp.

Andere Blogger machen das so, dass sie in ihren Newslettern nur mal eben darauf hinweisen, welche Themen sie im Blog besprechen, seitdem der letzte Newsletter raus ging. Ansonsten sammeln sie Themen anderer Blogs und Medien ein. Wieder andere machen da so wie ich: Eine kleine Anekdote und eine Liste von Artikeln. Was ist denn da am Ende besser? Und es gibt Blogger, die auf Newsletter verzichten. Soll ich das etwa auch machen? Das wäre schade. Aber es gäbe theoretisch die Möglichkeit.

Für Newsletter-Abonnenten

Am Ende ist es so, dass man wohl einen Mehrwert in dieser Email bieten muss. Denn unzählige Nutzer werden immer wieder von viel zu vielen Emails genervt. Aus diesen muss man sich irgendwie positiv abheben. Also muss man Mehrwert bieten. Sozusagen: „Diese Woche speziell für Newsletter-Abonnenten“. Da gibt es immer wieder Empfehlungen, ein kostenloses E-Book anzubieten. Aber soll ich wirklich jede Woche noch ein zusätzliches Ding schreiben, nur um irgendwas zusätzlich anzubieten?

Was macht man da also? Vielleicht lasse ich mir in den nächsten Wochen etwas einfallen, was ich als zusätzlichen Service anbiete. Wer weiß, vielleicht geht das so in die Richtung, dass ich Woche für Woche als Lesetipp den „Blog der Woche“ oder so etwas bringe. Wie ich oben schrieb: Hier würde ich mich freuen, wenn meine Leser des Newsletters mal etwas dazu beitragen. Es geht explizit darum, diese Email attraktiver zu machen.

Aber genau hier sehe ich schwarz. Ich weiß ja, wie ich Newsletter konsumiere. Ich schaue mal kurz drüber, aber intensiv die Inhalte lesen? Dazu komme ich meistens nicht. Wie stellt man es also an, dass ein Newsletter wieder mehr Beachtung findet? Hier würde ich mich echt freuen, wenn meine Abonnenten mitmachen würden, hier eine Weiterentwicklung zu bauen. Was glauben Sie? Wird da etwas dabei heraus kommen?

Wozu denn noch ein Newsletter?

Das ist ja die zentrale Frage. Wenn ich keinen Newsletter mehr anbiete, verlieren einige Leser komplett die Möglichkeit, meinem Blog zu folgen. Unabhängig davon, dass kaum jemand einen Link in der Email aufruft. Der Anteil der Aufrufe aus dem Newsletter zur Gesamtzahl der Aufrufe ist verschwindend gering. Aber irgendwie gehört zu einer Webseite der Newsletter dazu. Oder ist das dann doch eher so 2007? Erzählen Sie es mir. Wollen Sie überhaupt noch einen Newsletter?

In der oben verlinkten Ankündigung, dass der Versand auf wöchentlich umgestellt wird, habe ich auch davon erzählt, wie man meinen Blog über RSS abonniert. Finden Sie einfach mal raus, ob das irgendwie etwas für Sie wäre. Wenn das für Sie in Ordnung ist, dann ist der Newsletter ja auch überflüssig. Finden Sie nicht auch? Es kommt mir hier in dem Artikel darauf an, dass ich mal erfahre, was Sie so gern hätten.

Allerdings muss ich auch ganz ehrlich sagen: Erhalte ich überhaupt keine Reaktion, dann muss ich mir ernsthaft überlegen, den Newsletter komplett einzustellen. Wenn mir niemand erzählt, was denn so interessant wäre und was ich anders machen könnte, dann kann ich auch nichts ändern, um das Ganze attraktiver zu machen. Und dann ist der Zeitpunkt gekommen, dass ich das ganze Thema beende. Dann werde ich meinen Newsletter einstellen.

Fazit

Über die Jahre habe ich meinen Newsletter immer wieder neu gestaltet, umgebaut, neu gestartet und so weiter und so fort. Er war immer fester Bestandteil dieses Blogs. Aber er hat gewaltig an Relevanz verloren. Das ist mein letzter Versuch, das Angebot sinnvoller zu gestalten. Dazu bin ich auf die Mithilfe meiner Leser angewiesen. Geschieht hier nichts, ist das Ganze auch egal. Dann ist kein Newsletter mehr vonnöten.

11 Replies to “Wozu denn noch ein Newsletter?”

  1. Hi Henning,

    also ich schätze deinen Newsletter, welchen ich auch konsumiere. Nicht alle deine Themen konsumiere ich, aber das, was für mich interessant ist, wird sich angesehen und heute bin ich gezielt hierher gekommen, um mir deine letzten Blogposts anzuschauen. Direkte Zugriffe haben auch etwas :)

    Ich wüsste jetzt auch nicht, was du am Newsletter noch machen kannst. Für mich ist dieser in Ordnung und deine Newsletter-Veränderungen habe ich ja auch nach und nach mitbekommen, sodass ich mitgegangen war. Musst du schauen, was andere dazu sagen. Für mich alles OK soweit!!

    1. Hallo Alex,

      ich schätze deine Meinung sehr. Deshalb beruhigt es mich, wenn du nicht unbedingt große Probleme feststellst. Es ist wahrscheinlich wirklich so, dass Email-Empfänger einfach zu viele Emails bekommen, weshalb durchaus ein Newsletter durchrutschen kann. Ich nehme einfach mal an, dass es so ein Mechanismus ist.

  2. Hi Henning,
    das denke ich mal auch, dass einfach sehr viele Mails eintrudeln im Mail-Postfach, sodass manches nicht mehr wahrgenommen wird. Ich habe ja meine Mail-Adresse geändert und müsste deinen Newsletter neu abonnieren. An der neuen Mail-Adresse schon mal wesentlich weniger Spam als bei GMX. Warten wir noch ab, bis hier noch jemand etwas dazu sagt.

    1. Ich denke, das ist auch eins der Dinge, die man beachten sollte: Email-Adressen ändern sich, und die Abonnenten haben das nicht geändert. Das kann ich mir vorstellen. Ansonsten muss ich tatsächlich mal abwarten.

  3. Ich persönlich verfolge Blogs nur via RSS (in meinem Fall Inoreader). So werden ALLE Artikel schön chronologisch in der Leseliste angezeigt. Kurze Artikel lese ich zwischendurch direkt, längere (oder auch einfach nur interessante) Artikel werden markiert, um sie später in Ruhe lesen oder kommentieren zu können.

    Somit benötige ich also keinen Newsletter, kann mir aber durchaus vorstellen, dass dieser für einige Leute interessant ist. Schließlich hat ja jeder seine eigenen Vorlieben, wie Blogs und News „konsumiert“ werden.

    1. Ja eben, und das muss ich mal rausfinden. Zumal ich den Newsletter grundlegend verändert habe. Ich mache auch viel mit einem RSS Reader. Hier bieten sich ja einige an. Die Vorlieben sollte man da schon in Betracht ziehen. Ich bin wirklich gespant, was dabei herauskommt.

  4. Hallo Henning,
    die Mails lese ich immer. Aber nicht jedes Thema interessiert mich, manchmal fehlt auch oft die Zeit zum intensiven Nachlesen.
    Ja, man bekommt schon recht viele Mails. Von so etlichen hab ich mich ausgetragen weil es einfach überhand nahm. Hier jedoch schau ich immer wieder gern mal rein, und manchmal, so wie gestern, kommentiere ich auch.

    Ich finde den Newsletter ok so. Wöchentlich ist auch ok. Da kommen Sie nicht unter Druck nur um des Newsletter willen täglich was schreiben zu müssen.

    In diesem Sinne ein schönes WE
    Kathrin

    1. Hallo Kathrin,

      das war auch genau die Intention. Ich schreibe doch nicht, um de Newsletter voll zu bekommen. Insofern war es schon wichtig für den Versand auf einmal in der Woche umzustellen. Man muss ja auch nicht alles lesen. Aber der Gedanke war: Wenn ich den zum Freitag Nachmittag schicke, dann haben die Abonnenten in Ruhe Zeit, darin zu lesen.

      Danke aber für das Feedback. Wie ich schon schrieb, mir ist das immens wichtig.

  5. Hi Henning,

    Dein Newsletter ist einer der wenigen, die ich im Abo habe. So verpasse ich keinen Deiner meist sehr guten Beiträge. Zugegeben, oft fehlt die Zeit zum lesen, noch öfter zum kommentieren. Missen möchte ich den aber nicht.

    Ich selber erreiche bei meinem Blog auch zunehmen Leser über den Newsletter. Die Abonnenten zahl hat sich im letzten Jahr vervierfacht. Ich habe jetzt über 400. Von denen öffnen aber auch nur rund 20% den Newsletter, dacon klicken dann immerhin rund 50% auch einen Artikel am. Also rund 40 gelesene Artikel pro Woche, da ich nur einmal die Woche einen Newsletter mit den Beiträgen der Woche versende. Das sind, auf meine Gesamtleserzahl gerechnet, nur Promille – aber ich sehe Newsletter-Abonnenten als Stammleser, daher sind mir die wichtig.

    LG Thomas

    1. Hi Thomas,

      schön, mal wieder von dir zu lesen. Es scheint so, dass ich mehr „stille Mitkrieger“ habe als gedacht. Vielleicht ist es doch einfach nur die Auswahl der Themen. Aber wenn ich das so richtig sehe, scheint mein Newsletter beliebter zu sein, als es sich für mich darstellt.

      Mein Blog hatte ja nie die Reichweite wie deiner. Das spielt ja auch eine Rolle bei der Reichweite des Newsletters. Das ist also gar nicht so sehr anders als bei dir. Und natürlich: Newsletter-Leser sind in jedem Fall Stammleser.

      Ich habe ja auch nicht wirklich viele Abmeldungen. Aber es kommt halt recht wenig Reaktion. Deshalb musste ich einfach mal nachfragen. Dein Kommentar rückt den Newsletter in ein anderes Licht. Danke dir dafür.

  6. Hallo, wie ich schon ials Kommentar zu einem anderen Posting ausführte, auch hier der Hinweis: Wenn von 30 Abonnementen 15% bis 30% den Newsletter öffnen, sehe ich hier kein Problem. Das ist eine Quote, die bekommen Firmen im B2B-Bereich gerade mal so hin. Die Zielgruppe erreichen Sie offenbar.

    Das ausbleibende Öffnen könnte zwei Gründe haben: Den einen nennen Sie ja schon, das sind die Massen an Mails, die inzwischen jeden jeden Tag erreichen. Der zweite ist eventuell ein schlechter Betreff.

    Wenn Sie die Zahl der lesende Abonnementen erhöhen wollen, sollten Sie sich mal Ihrer Betreffzeilen und vielleicht ersten Absätze ansehen und überarbeiten. Die Betreffzeile sieht jeder, wenn Sie nicht zum Lesen der Mail animiert, landet sie ungeöffnet im Papierkorb. Aber Achtung, nicht zu reißerisch und einige Wort nicht verwenden, damit sie nicht als SPAM gekillt wird.

    Auch der erste Absatz kann, je Einstellung des Mailprogramms dem Nutzer angezeigt werden. Also ein Teaser! Daher mal über diesen Nachdenken. Also eine Zusammenfassung wie es bei WordPress üblich oder bei den paar Zeichen hinsichtlich der Google-Suche erstellen, die den Empfänger anreizt, die Mail zu lesen.

    Ansonsten: Ich halte Newsletter nicht für 2007. Wie schon richtig gesagt ist es ein weiterer Weg neben den sozialen Netzwerken (Twitter, Facebook etc), den Messangern (WhatsApp, Telegram etc) oder den auch für tot erklärten RSS-Feeds mögliche Leser zu erreichen und sich eine treue Leserschaft aufzubauen. Nur auf die Suchportale (Google, Bing etc) zu verlassen ist doch zu viel Zufall, wenn es darum geht, treue und wiederkehrende Leserschaft zu gewinnen.

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