Yahoo macht mit Tumblr rum

1,1 Milliarden US-Dollar werden auf den Tisch gelegt. So viel ist Tumblr dem ehemaligen Internet-Star Yahoo wert. Die Blogging-Plattform ist somit aus dem Stand heraus in aller Munde, und man muss da einfach mal kurz darüber reden.

Der amerikanische Internet-Konzern hat sich von seinem Aufsichtsrat genehmigen lassen, den Anbieter Tumblr inklusive seiner Blogging-Plattform für 1,1 Milliarden US-Dollar zu kaufen. Das Gremium hat dem Plan dann auch zugestimmt. Bezahlt wird das Ganze mit fast allem, was Yahoo derzeit flüssig hat. Aber Schulden werden nicht gemacht. Alles wird bar beglichen.

Ich habe selbst einmal Tumblr getestet. Ich wollte einfach mal sehen, was mit der Plattform so möglich ist. Mir hatte es aber nicht sonderlich zugesagt. Tumblr ist eine Art Twitter in groß. Es wird genau wie das bekannte Netzwerk als Microblogging-Plattform eingestuft. Verwendet wird es wohl hauptsächlich zum Verbreiten von kurzen Stellungnahmen zu irgendeinem Thema und von Bildern.

Man kann sich recht gut über Tumblr vernetzen. Aber man hat eben bei weitem nicht den Komfort wie bei WordPress, der mit Abstand bekanntesten Blog-Plattform, ob selbst gehostet oder bei wordpress.com. Tumblr ist für den Benutzer völlig kostenlos. Und da stellt sich mir die ernsthafte Frage, was wohl den Dienst so attraktiv macht, dass Yahoo dafür so viel Geld hinblättert.

Sind es die 109 Millionen Mini-Blogs mit 51 Milliarden Postings? Sind es die 117 Millionen Benutzer weltweit, von denen der größte Teil jung und besonders internetaffin ist? Sind es die Werbeeinnahmen? Die Werbeeinblendungen sind nur im Verwaltungsbereich des Benutzers zu sehen, und nicht im Blog selbst.

Kann es das sein? Laut Heise soll der Erlös von Tumblr mit der sparsamen Werbung letztes Jahr bei rund 13 Millionen US-Dollar gelegen haben. Das dürfte bei weitem nicht ausreichen, damit die Kosten für die Übernahme irgendwie recht schnell wieder rein sind. Es dürfte pro Jahr der 7 – 8-fache Betrag notwendig sein. Und das ist nicht möglich, ohne dass die Werbelast steigt oder die Benutzerkonten kostenpflichtig werden.

Angeblich soll sich an Tumblr selbst nichts ändern. Auch sein Chef soll im Amt bleiben. Schön und gut, aber es fehlt den Benutzern der Glaube daran. Es machen Ankündigungen die Runde, dass man sich von Tumblr verabschieden könnte. Und schon werden wir an die Instagram-Übernahme durch Facebook erinnert, die dazu führte, dass sich unzählige Benutzer davon verabschiedeten.

Jetzt müsste man die Geschichte einfach mal weiter verfolgen. Wie gesagt, aufgrund seines Komforts werde ich WordPress immer Tumblr vorziehen. Es gibt aber genügend Nutzer, die den einfachen Charme von Tumblr bevorzugen. Und ob die dabei bleiben, möchte ich erst einmal beobachten.

Nutzen Sie eigentlich Tumblr, bzw. haben Sie es mal getestet? Wenn ja, was halten Sie von der Übernahme durch den Internet-Riesen Yahoo, durch die sich angeblich nichts ändern soll?

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