Augen auf bei Fitness Trackern

Fitness Tracker sind so Apps, die Daten wie Gewicht, Herzfrequenz, Gewicht und so etwas messen. Und das kann alles sozial geteilt werden. Man darf aber schon genau aufpassen, was diese Apps alles sammeln und was sie damit tun. Bei manchen Apps ist der Umgang mit den eigenen Daten sehr fragwürdig. Und deshalb gibt es auch diverse Warnungen davor.

Wer dies, das und jenes tut, lebt gesund und kann unter Umständen einen günstigeren Tarif bei der Krankenversicherung bekommen. Weil niemand weiß, wofür die Daten dann überall eingesetzt werden können, warnen die Verbraucherzentralen vor dem allzu sorglosen Umgang mit den Daten, die solche Apps sammeln. Mehr noch: Eine Versicherung ist ja immer solidarisch. Und der Chef des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes, Klaus Müller, warnt laut „Computerwoche“ davor, dass die Fitness Apps, also Tracker wie Fitbit oder Axa Health, eine Abkehr von eben jenem solidarischen Prinzip wären.

Machen wir uns doch mal nichts vor: Bei den allerwenigsten Menschen liegt eine Fitness bis zum Lebensende vor. Jetzt stellen wir uns mal vor, dass eine Versicherung Daten von so einer App einsammelt. Sie sind Sportler und ernähren sich gesund und nutzen daher bedenkenlos einen solchen Tracker. Durch eine schwere Verletzung können Sie aber keinen Sport mehr in der Form treiben. Der Tracker meldet aber fleißig, denn Sie haben sich ja Ihrer Versicherung gegenüber zur Sammlung der Daten bereit erklärt. Was wird wohl passieren? Wahrscheinlich werden wohl die Preise für Ihre Versicherung steigen. Oder sehe ich das falsch?

Bereits im Sommer hatte der Security Dienstleister Symantec laut ZDNet den Datenschutz von Fitness Trackern scharf kritisiert. Dabei wurde vor allem angesprochen, dass solche Tracker – ob nun als App oder als Armband / SmartWatch – nicht nur Kenndaten wie die oben aufgezählten, sondern eben auch Schlafgewohnheiten, Alkoholkonsum oder sexuelle Aktivitäten, gebündelt mit Namen, Alter und Adresse einsammeln, per Location Tracking eine Ortung möglich machen und das Alles möglichst noch unverschlüsselt durch die Welt pusten.

Aber auch die Smartphone Hersteller können solche Daten gleich mal auswerten. So ist Samsung erst kürzlich einen Deal mit dem Versicherungskonzern AXA eingegangen und wertet nun die Fitness-Daten, die über SmartWatches eingesammelt werden, in Zusammenarbeit mit der Versicherung aus. Das geht alles eindeutig zu weit, wie auch Dennis Vitt einschätzt. Und dem kann ich mich eigentlich nur anschließen.

OK, man darf jetzt nicht denken, dass DIE DA alles überwachen und alles böse, böse Organisationen sind. Aber ich weiß nicht, wie gut mir das gefallen würde, wenn Daten über meine Gesundheit und meinen Lebenswandel einfach mal eingesammelt werden und prinzipiell von aller Welt ausgewertet werden können. Und wenn man sich dagegen entscheidet, wird die Versicherung teurer? Nein, das kann keine richtige Entwicklung sein. Ich meine, teilweise bekommen die Versicherungskunden nur irgendwelche netten Geschenke, damit sie rund um die Uhr ihre Gesundheitsdaten einsammeln und auswerten lassen.

Also nicht falsch verstehen: Fürsorge gut und schön. Aber das geht mir alles ein wenig zu weit. Wie es mir auch zu weit geht, dass irgendwelche Apps mich bei Facebook darüber auf dem Laufenden halten, dass ein Kontakt soundso viele Kilometer joggen war. Da habe ich den Eindruck, dass solche Informationen nach Zustimmung des Nutzers automatisiert diese Dinge zu Facebook pusten. Was machen denn die Kontakte des Nutzers, die gesundheitlich nicht zu sportlichen Glanzleistungen in der Lage sind? Soll auf diese Nutzer mit dem Finger gezeigt werden? Also ich weiß nicht, das ist eine komische Entwicklung.

4 Replies to “Augen auf bei Fitness Trackern”

  1. „So ist Samsung erst kürzlich einen Deal mit dem Versicherungskonzern AXA eingegangen und wertet nun die Fitness-Daten, die über SmartWatches eingesammelt werden, in Zusammenarbeit mit der Versicherung aus.“

    Genau das ist es, was ich an der ganzen eHealth Bewegung SEHR bedenklich finde. Irgendwann haben wir dann nämlich keine Wahl mehr, sondern sehr private Daten werden wie selbstverständlich erfasst und der Bürger wird immer mehr zum gläsernen Bürger.

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