Facebook und WhatsApp – Die zwei richtigen zusammen

Schlanke 19 Milliarden US-Dollar hat das weltgrößte soziale Netzwerk Facebook für den Konkurrenten WhatsApp auf den Tisch gelegt. Der blaue Riese schluckt den Messenger-Giganten und macht somit einen unglaublich wichtigen Schritt.

Somit ist jetzt das zusammen gekommen, was eigentlich zusammengehört. Der riesige Deal – immerhin umgerechnet 14,5 Milliarden € – muss noch von den Behörden abgesegnet werden, aber da wird wohl nichts anbrennen.

Straffe 10 Tage will Mark Zuckerberg mit WhatsApp verhandelt haben. Dann stand der Deal. Und man sieht allenthalben die 19 Milliarden als gut angelegt an. Schließlich erhält man ca. 400 Millionen Benutzer dazu. Na gut, ein paar weniger werden es sein, da es genügend Benutzer gibt, die sowohl WhatsApp als auch Facebook nutzen. Und man will in einem überschaubaren Zeitfenster noch ein paar Nutzer mehr zu WhatsApp leiten, sodass dann irgendwie 2 oder 3 Milliarden Nutzer im Gesamtnetzwerk angemeldet sind.

Ergibt der Deal Sinn? Sascha Pallenberg meint bei Mobilegeeks: Ja. Ich finde ja auch, dass dieser Schachzug sehr sinnvoll ist. Schließlich war ja die jüngere Entwicklung die, dass jüngere Nutzer Facebook den Rücken zugekehrt haben und zu WhatsApp abmarschiert sind. Die hat man jetzt alle wieder eingefangen. Und man will noch ausbauen. Schließlich will man sich als das aggressivste mobile Netzwerk präsentieren.

Aber wie will man es erreichen, dass sich dieser Kauf überhaupt rechnet? Ich meine, WhatsApp blendet nach wie vor keine Werbung ein und kostet nur ein paar Cent im App Store. Will man die Kosten reinholen, nur indem man die App verkauft, dann müssten über 35 Milliarden Nutzer sich NEU bei WhatsApp anmelden, und das ist aufgrund der begrenzten Weltbevölkerung nicht möglich. Also muss das Geldverdienen anders passieren. Wie, das weiß Facebook selbst noch nicht.

WhatsApp Gründer Jan Koum soll wohl in den Aufsichtsrat von Facebook wechseln. Der Deal wird gestückelt bezahlt: 4 Milliarden in bar und Facebook-Aktien im Wert von 12 Milliaden US-Dollar. Die restlichen 3 Milliarden sollen dann in den kommenden Jahren mit Aktien an Gründer und Mitarbeiter bezahlt werden.

Also wie soll künftig mit WhatsApp Geld verdient werden? Böse Zungen behaupten, dass Nutzerdaten auch eine ganze Stange Geld bringen könnten. So etwas wird ja sowohl WhatsApp als auch Facebook nachgesagt. Ich habe hier im Blog auch immer wieder meinen Unmut dazu geäußert. Und ich bleibe auch dabei. Ich habe auch inzwischen Wortmeldungen dazu gelesen, dass die Anzahl der Nutzer, die nun den Messenger wechseln und z.B. Threema zukünftig verwenden, enorm ansteigen wird.

Facebook stellt sich immer wieder so hin, als würden sie nur das Beste FÜR den Nutzer wollen. Man tut so, als ob man durch den Aufkauf von Instagram und Snapchat nur Mehrwert für den Benutzer schaffen wollte. So stellt man sich eben auch mit WhatsApp hin. Aber wird damit Facebook nicht allmählich zu einem unkontrollierbaren Giganten?

Die Strategie von Facebook könnte eine ganz einfache sein: Fressen, um nicht gefressen zu werden. Mirko Müller führte dazu bei Mobilenote aus:

Warum man diesen Schritt geht, hat man noch nicht bekannt gegeben, man könnte es aber ähnlich machen, wie man es auch bei Instagram gemacht hat und erst einmal ohne große Pläne einen Konkurrenten fressen und dann langsam sich selbst in der App verwirklichen.

Die Konzentration des Sektors auf einige wenige Anbieter verknappt auf jeden Fall die Auswahl. Und das kann nicht gut für den Benutzer sein. Man muss jetzt einfach mal beobachten, was passiert. Ich bleibe skeptisch.

5 Replies to “Facebook und WhatsApp – Die zwei richtigen zusammen”

  1. Da werden sich wohl viele nach einer Alternative umsehen…mir bereitet das auch ein ungutes Gefühl. Vorbei sind die Zeiten, wo ich ohne grosse Sorgen auch mal Fotos per Whatsapp verschickt habe. Hoffentlich sind schon alternative Apps am Start, die sich schnell durchsetzen werden.
    LG Tom

  2. Ich finde Facebook tut der Kauf gut da ihr eigener Messanger doch sehr selten genutzt wird. Für mich persönlich kommt jetzt die Frage ob ich nicht zu einer Whats App Konkurenz wechsel.
    Der einzige Vorteil für mich wäre durch den Kauf von FB das ich die Nachrichten die ich bei Whats App erhalte evt auch am PC sehen kann.
    Ansonsten zieht mir FB zu viele persönliche Daten.

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