Gesichtspalme #24 – Samsung: Negative Berichte unerwünscht

Ja, Samsung macht das völlig richtig: Man darf über Produkte der Koreaner nicht negativ berichten. Man darf sich nicht negativ über den Hersteller äußern. Alle anderen darf man kritisieren, nur eben nicht den Smartphone-Giganten. Wenn etwas nicht die Qualität bringt, die erwartet wird, dann hat man eben seine Erwartungen zu hoch geschraubt. Dafür kann Samsung ja nichts. Oder?

Der koreanische Konzern hat ja vor kurzem das neue Flaggschiff Samsung Galaxy S5 vorgestellt. Es sollte alles vom feinsten bieten. Es sollte keine Wünsche offen lassen. Und, und, und. So auch die 16 Megapixel-Kamera, die in dem teuren Boliden verbaut ist. Und alle Welt hat das Telefon getestet, so auch die „Electronic Times“.

Nun wurde die Zeitung vom Handyschrauber verklagt, erzählt man sich im Internet. Die Webseite hat wohl negativ über die Kamera geschrieben. Die Informationen seien falsch. Und zwar so falsch, dass das angeblich potentielle Kunden vom Kauf abhalten könnte. Und deshalb haben die Koreaner laut TabTech die Zeitung auf 208000 € verklagt. Die Leute bei der „Elektronic Times“ berufen sich aber auf Tatsachen, die sie festgestellt haben wollen.

Der Tech Blog erzählt uns dann, dass die Kamera wohl tatsächlich sehr gute Fotos machen soll. Das mag ja sein, jeder sieht das anders. Der Eine findet, dass mein Handy für miese Fotos gut ist, der Andere findet, dass die Fotos gut sind. So ist das nun einmal. Aber Samsung lässt sich so etwas nicht gefallen.

Der Medien-Blog Meedia erzählt uns, dass Samsung wohl gegen jede negative Berichterstattung vorgehen könnte. Denn Samsung würde im „Krisenmodus“ fahren, weil das vergangene Jahr nicht allzu berauschend war. Und einige Experten behaupten, dass das Galaxy S5 nun doch nicht so der Brüller sei, der von Samsung angekündigt wurde. Tja, und dann noch negative Berichterstattung über die Kamera. Da muss ja Schluss sein.

Nein, Samsung, muss es nicht. Wenn das Galaxy S5 als besser angekündigt wurde, als es dann tatsächlich geworden ist, dann ist das zu kritisieren. So wie auch zu kritisieren ist, dass Samsung das Smartphone Wave 3 weiterhin im Shop verkauft, obwohl das darauf befindliche Bada-Betriebssystem seit 2 Jahren keine Updates mehr erhält und seit über einem Jahr abgekündigt ist.

Solche Kritik sollte sich Samsung lieber zu Herzen nehmen, statt die Kritiker zu verklagen. Denn sonst könnte irgendwas ungeahntes passieren, nämlich dass niemand mehr über Samsung berichtet. Vielleicht wollen das die Koreaner auch? Was meinen Sie?

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