Samsung und der Highend-Plastikbomber – Das Galaxy S5 vorgestellt

Oh, wie überraschend, es ist ein Telefon geworden! Gestern wurde auf dem Mobile World Congress in Barcelona das Samsung Galaxy S5 vorgestellt. Alle, wirklich alle, die auch nur im Entferntesten mit mobiler Technologie zu tun haben, haben wie wild darüber berichtet.

Aber ist das Gerät denn wirklich so viel wert, dass man so viel Gewese darum macht? Ich habe gestern mal ein wenig gelesen und schildere mal meine Eindrücke.

Der neueste Bolide aus Südkorea wurde gestern in einem etwas kleineren Rahmen als der Vorgänger S4 präsentiert. Was aber geblieben ist, sind die unzähligen Augen, die auf das Gerät gerichtet waren. Medien aller Coleur und Techblogger wie der Caschy berichteten mitsamt jeder Menge Fotos über die Veröffentlichung.

Man liest von Licht und Schatten. Scheinbar ist mit dem neuen Gerät doch nicht der große Wurf gelungen, den viele erwartet haben. Aber irgendwie ist das auch nicht ganz richtig. Die Neuerungen liegen im Detail. Und da muss man sagen, dass da einiges umgesetzt wurde, aber eben auch nicht konsequent genug ausgearbeitet wurde.

Da wird es zukünftig einen Kinder-Modus geben. Gerade für Eltern ist das nicht unsinnig. Kids lieben ja die Smartphones der Eltern, weil man da so schön Angry Birds und dergleichen spielen kann. Und im „Kids Mode“ kann man den Kindern eine eigene Oberfläche mit ausgesuchten Apps zur Verfügung stellen. So können die lieben Kleinen wenigstens nicht mit Gott und der Welt via Whatsapp und Co. Kontakt aufnehmen.

Für Sportler soll das Telefon auch Vorteile bringen. So ist ein Herzschlagsensor integriert. Den benutzt man dann, indem man sich die Rückseite des Gerätes ans Handgelenk, habe ich gelesen, hält. Mit einer erweiterten Version von „S-Health“ sollen dann die Daten ausgewertet werden können.

Eine weitere Neuerung ist der Fingerabdruck-Scanner. Drückt man mit der Fingerkuppe auf den Home-Button, kann man damit das Telefon entsperren. Solche Innovationen sind ja eigentlich keine wirklichen Innovationen, den hatte schon vor Jahren Compaq (die älteren werden sich erinnern) in seine iPAQs gebaut. Und auch Apple verbaut die in seinen iPhones.

Die Kamera ist bei 16 Megapixel angesiedelt. Das ist ordentlich, aber nicht der Weisheit letzter Schluss, nachdem es Geräte mit wesentlich höheren Werten gibt. Aber die Kamera soll den schnellsten automatischen Fokus der Welt haben. Das müssen aber wahrscheinlich erst Feldversuche zeigen.

Eine wirklich sinnvolle Neuerung ist der Umgang mit der Akkuleistung. Ist der Akku nämlich bis auf 10% entleert, werden alle Zusatzfunktionen abgeschaltet, der Bildschirm dunkler und die Anzeige von bunt auf Schwarzweiß umgestellt. Damit soll man dann bis zu 24 Stunden weitermachen können, bevor das Gerät den Geist aufgibt. Auch hier möchte ich gern Feldversuche abwarten.

Was geblieben ist, ist das charmante Gehäuse aus Plastik. Auf Bildern sieht das Ganze dann sogar etwas sehr billig aus. Auf der Rückseite befinden sich – nun ja, wie nennt man das? – Noppen, die wohl das Gerät dazu bringen sollen, besser in der Hand zu liegen und auf einem Tisch kein rutschendes Eigenleben zu entwickeln. Aber die Rückseite sieht eben ein wenig wie der Deckel einer Plastikdose aus. Da hätten sich sehr viele wesentlich mehr erwartet.

Jetzt stellt sich die spannende Frage: Braucht man ein solches Gerät? Soweit ich gelesen habe, lautet die Antwort: Nein. Samsung hat ein Gerät vorgestellt, das ein paar nette Dinge mitbringt. Aber nichts, wofür es sich lohnen würde, eine ganze Stange Geld auszugeben, wenn man – beispielsweise – das Galaxy S4 oder das Sony Xperia Z1 oder das HTC One besitzt. Wer von einem viel älteren und technisch völlig überholten Gerät kommt, der könnte vielleicht mit vielen Funktionen nichts anzufangen wissen. Und dafür muss man dann nicht so viel Geld ausgeben.

Noch sind keine Preise bekannt, aber es ist davon auszugehen, dass das Gerät irgendwo oberhalb von 600 € landen wird. Jedenfalls wird es kein Schnäppchen sein. Und das ist es dann sehr wahrscheinlich nicht wert. Viele Dinge sind – wie gesagt – nett. Mehr aber auch nicht. Alles andere ist nicht wirklich innovativ im Vergleich zum Vorgänger.

Wie ich schon schrieb, war der Caschy nicht der einzige Schreiberling, der über das Galaxy S5 berichtet hat. Mirko Müller schrieb zum Beispiel bei Mobilenote, dass er sich mehr erwartet hätte als ein „besseres S4“. Philipp bei TechNews ist enttäuscht, dass dieser Bolide wieder nur ein Plastik-Gehäuse besitzt. Eine nüchterne Bestandsaufnahme liefert derweil aber auch die österreichische Nachrichtenseite derStandard. Und auf den verlinkten Seiten können Sie sich auch Bilder anschauen.

Nun die spannenden Fragen an Sie: Was halten Sie von Südkoreas neuestem Super-Boliden? Würden Sie sich dieses Gerät kaufen? Oder stehen andere Geräte im Smartphone-Bereich im Vordergrund?

2 Replies to “Samsung und der Highend-Plastikbomber – Das Galaxy S5 vorgestellt”

  1. Ich sehe das ganze leider ähnlich wie bei der Apfel Konkurrenz, alles leider nur ein Psychologischer-Verschleiß. Am besten 2 bis 3 Generationen (Bis das eigene eh Kaputt geht) und dann ein neues und meist auch wirklich besseres Gerät kaufen.

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