Windows Phone: Die gleichen Schwierigkeiten wie bei Bada

Ich habe ja das Thema Bada eigentlich beerdigt. Aber trotzdem muss ich das eigentlich gute Betriebssystem für Smartphones der Wave-Reihe von Samsung noch einmal für meine Leser herbei holen. Aber nicht, weil es etwas neues zu berichten gibt. Nein, ich möchte es kurz noch einmal in Erinnerung rufen, dass Bada die Akzeptanz nicht fehlte, weil es so schlecht war, sondern weil schlichtweg die Apps fehlten. Und was ist ein heutiges Smartphone ohne Apps?

Ich habe in den letzten Monaten einfach mal verstehen wollen, woran es gelegen hat, dass ein Nutzer eines Wave-Smartphones von Samsung mit eben jenem Bada Whatsapp oder dergleichen nicht nutzen konnte. Ich bin ja immer davon ausgegangen, dass die Entwickler schlichtweg nicht engagiert genug waren, um sich nun auch noch für Bada etwas einfallen zu lassen.

Der Grund, warum man auf einem Bada-Handy kein Whatsapp, kein Instagram, keinen Facebook-Messenger, kein sonstwas hatte, war nicht auf der Seite der Entwickler zu suchen. Samsung hatte schlichtweg die Tür in den App Store nicht weit genug aufgemacht. Apps sollten da hinein portiert werden, aber Samsung hatte dem Ganzen Steine in den Weg gelegt. Dann kam es mit der Zeit eben dazu, dass das Bada-Universum für die Entwickler von Apps einfach mal uninteressant war. Sie wandten sich einfach ab.

Jetzt beschleicht mich irgendwie der Verdacht, dass Windows Phone, das ab der Version WP 8 an sich recht gut sein soll (Ich hatte noch nicht das Vergnügen, es kennenzulernen), das gleiche Schicksal wie Bada ereilen könnte. Denn laut einer Statistik liegt ein gewaltiger Mangel an Apps auch hier vor. Und wie ich bereits anmerkte, Smartphones ohne Apps, das geht nicht.

Allerdings liegt hier das Problem anders. Denn Microsoft hat sich auf die Fahne geschrieben, nur qualitativ hochwertige Apps in den Store zu lassen. So gibt es wichtige Apps wie YouTube, Foursquare und Facebook unter eigenem Label. Da Microsoft auf Qualität statt auf Quantität Wert legt, werden eben keine gigantischen Wachstumszahlen bei der Anzahl der verfügbaren Apps zu erwarten sein.

Und das ist auch erst einmal gar nicht so schlecht. Aber wenn eine wirkliche Muss-ich-haben-App über Nacht über die Welt hereinbricht, dann wird Microsoft wohl eher wieder zu lang brauchen und dann einen Hype verpassen. Bis dann die Qualitätsschwelle erreicht ist, ist der Hype vielleicht vorbei.

Windows Phone soll ein sehr gutes Betriebssystem sein. Auf Nokia-Hardware soll es sich um eine wirklich wertige Lösung handeln. Und diesen hohen Standard will man natürlich auch bei Apps halten. Aber Microsoft könnte Entwickler vielleicht auch zu sehr reglementieren, was dann auch die Tür wieder zufallen lässt. Vielleicht bleiben aber die Entwickler dann trotzdem vom System überzeugt und versuchen dann trotzdem gute Apps abzuliefern.

Wenn nicht, könnte Windows Phone wirklich zu einem Nischen-System verkommen. Und das kann Microsoft nicht ernsthaft wollen.

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