Was zum Geier ist denn eine Digital Audio Workstation? Ich will doch nur Musik machen. Reicht dafür nicht BandLab? Und was ist dieses Cakewalk denn überhaupt? Ich muss da mal etwas erzählen, denn ich beginne einfach mal damit, mein musikalisches Schaffen neu zu erfinden. Ja, es wird Leser geben, die selbst Musik machen und mir dann erzählen: Alter, es wird Zeit mit einer Digital Audio Workstation. Meine Güte, das weiß ich doch selbst. Ich musste aber erstmal dahinter kommen, was geht und auch wie. Das hat halt alles seine Zeit gedauert. Und damit steige ich mal ein.
Was bitte ist eigentlich eine Digital Audio Workstation?
Während der Corona-Pandemie, die ja noch lange nicht vorbei ist, Freunde, habe ich den Weg zurück zur Musik geschafft. Ich habe mir für rund 300 Euro ein Yamaha-Keyboard gekauft und fing wieder an, darauf herum zu klimpern. Ich war nie so ein Lang Lang und habe nie Klavierspielen oder dergleichen gelernt. In meiner Jugend habe ich Schlagzeugspielen gelernt. Ich habe gelernt, mit einem Keyboard und einer Sequenzer-Software umzugehen, und ich hatte Gesangsunterricht.
Jedenfalls habe ich wieder mit der Musik angefangen. Und natürlich wollte ich wie vor über 20 Jahren meine Machenschaften irgendwo einspielen. Aber meine Fresse, da hat sich ja einiges getan. Ich habe früher mit Bars & Pipes Professional auf einem Amiga-Computer gearbeitet. So etwas in der Art gibt es gar nicht mehr. Jetzt heißt es nicht mehr Sequenzer, sondern halt Digital Audio Workstation. Der Begriff an sich wird seit den Achtzigern verwendet. So, und was ist das?
Mit einer Digital Audio Workstation habe ich einen Verbund von digitalen Geräten zur Aufzeichnung von Tönen, Musikproduktion und allem möglichen anderen. Es handelt sich um ein System, das die Sound-Elemente eines Computers ansteuert, und um eine Musiksoftware. Im Grund genommen ist das Fairlight CMI auch eine DAW. Und damit haben bereits Kate Bush, Jean Michel Jarre, The Art of Noise oder auch OMD gearbeitet.
Ich muss mit so einer DAW jetzt kein Lied vom Anfang bis zum Ende durchpauken. Wenn ich irgendeine Melodie habe, haue ich die in die Digital Audio Workstation, egal, an welcher Stelle des Liedes das kommt. Ich muss auch nichts kaputt machen, sondern kann alles wiederverwenden. Deshalb spricht man bei DAWs davon, dass man mit ihnen nicht-linear und nicht-destruktiv arbeitet. Jedes Lied wird mittlerweile durch eine Digital Audio Workstation gejagt. Dementsprechend weit verbreitet sind sie.
Welche DAWs gibt es denn?
Ihr merkt schon, ich laufe gerade erst warm nach rund 400 Worten. Wir müssen uns aber darüber unterhalten, welche DAWs so bekannt sind. Ihr könnt da komplett aus dem Vollen schöpfen. Ich nenne einfach mal die Produkte, die mir so bekannt sind, die ich also z.B. gesehen oder getestet habe: Ableton Live, Cakewalk by BandLab, Cubase by Steinberg, FL Studio, Pro Tools, Reaper, Renoise, Soundbridge oder auch Studio One. Aber es gibt eigentlich hunderte.
Das Problem ist, dass so eine Digital Audio Workstation schon mal mehrere hundert Euro kosten kann. So kann Pro Tools schon mal 100 US-Dollar PRO MONAT kosten. Für Ableton Live werden bis zu 600 Euro fällig, ähnliches gilt für FL Studio oder Cubase. Die gleichen Preise hatte Sonar aufgerufen, bevor es zu Cakewalk wurde. Wer einen Account beim BandLab hat, kann allerdings diese Software vollständig und kostenlos nutzen.
Das BandLab gehört mittlerweile zur Caldecott Music Group, einer globalen Investment-Gruppe in der Musikindustrie. Kostenfrei ist deshalb aber nach wie vor noch alles. Und soweit es mir scheint, wird das wohl auch so bleiben. Und dann spricht ja nichts dagegen, sich mal mit Cakewalk by BandLab zu beschäftigen. Und das werde ich wohl in den folgenden Wochen tun. Und dazu muss ich euch noch etwas aufschreiben.
Der steinige Weg von BandLab zu Cakewalk
Im Frühling 2021 habe ich das erste Mal seit etwa 2005 etwas Musik veröffentlicht. Das Ganze ist 1:26 lang und heißt „Awakening“, also „Das Erwachen“. Jaja, das war alles „Programm“. Mittlerweile habe ich 28 Tracks dort veröffentlicht. Soweit ich weiß, könnt ihr auch ohne Account beim BandLab die Musik hören. Fangt auf der verlinkten Seite ganz unten an. Ich habe eine ziemliche Lernkurve durch und wollte immer besser werden. Aber irgendwie stoße ich beim BandLab an meine Grenzen.
Ich kann dort solche simplen Sachen wie Arpeggios, Tempo- und Taktwechsel nicht machen, ich kann meine Lieder nicht ausblenden lassen und all sowas. Man riet mir von vielen Seiten immer wieder dazu, eine Digital Audio Workstation einzusetzen. Ich dachte ja, BandLab seit so etwas. Ist ja auch so, aber eben abgespeckt. Es hieß immer: Hey, nimm Cakewalk, das kostet nicht mal was. Gesagt getan, auf meinem Hauptrechner installiert. Aber es funktionierte nicht.
Bevor ich euch in allen Einzelheiten erzähle, was ich alles versucht habe, sage ich euch mal, was der Grund war: Der Hauptrechner unterstützt keine ASIO-Schnittstelle, ein von Steinberg entwickeltes mehrkanalfähiges Audiotransfer-Protokoll. Ohne ASIO kein Cakewalk. Und dann kamen meine vielen Versuche: Ich scheiterte mit ähnlichen Gründen dann an FL Studio, Reaper, Cubase, Soundbridge etc. Es war zum Verzweifeln. Ich dachte mir, dass ich nun nur noch mein Billig-Notebook verwenden könnte.
Und siehe da: Dort ließ sich Cakewalk vollkommen störungsfrei installieren. Ich habe seitdem aus Zeitgründen vielleicht eine Stunde damit herumgespielt, damit ich ein Gefühl dafür bekomme. Es funktioniert. Aber eine richtige Aussage, was damit geht und was nicht, kann ich eben noch nicht treffen. Jedenfalls ist es mit einem Billig-Notebook möglich, eine professionelle Digital Audio Workstation zu nutzen. Das darfst du überhaupt niemandem erzählen.
Wie geht das nun weiter?
Mir war ja klar, dass ich mir irgendwann mal etwas einfallen lassen musste. BandLab ist schön und gut. Aber will ich mich wirklich ohne Einschränkungen mit Musikproduktion beschäftigen, muss eine möglichst professionelle Digital Audio Workstation her. Da das bei mir aber nur bei einem Hobby bleiben wird, muss das Ganze dann aber auch kein Vermögen kosten. Deshalb bin ich ganz froh darüber, dass ich nun einen Weg gefunden habe, mit Cakewalk zu arbeiten.
Freilich wird es noch eine ganze Ewigkeit dauern, bis ich etwas hörbares darin gebaut habe. Ich habe nicht immer Zeit dafür, und außerdem muss ich dazu auf das kleine Notebook wechseln. Ich werde mir wohl eine Remote-Verbindung bauen, falls das geht. Mal schauen. Und dann werde ich tüfteln und programmieren und komponieren, arrangieren und all das. Ich glaube schon, dass das ein großer Spaß wird. Ich hoffe, dass ich eine ansehnliche Lernkurve hinlegen kann.
Was nutzt ihr denn so? Und wenn ihr Cakewalk by BandLab nutzt, wie arbeitet ihr am besten damit? Ja, es gibt dieses mehrteilige Video-Tutorial für Anfänger auf Deutsch, und dann später dieses Tutorial für Fortgeschrittene. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja gute Anregungen unter meinen Lesern. Lasst uns mal austauschen, wie ihr das so macht. Ich werde dann vielleicht von Zeit zu Zeit unter dem Stichwort Cakewalk by BandLab von meinen Fortschritten erzählen.
Willkommen in der Welt der professionellen Musikproduktion. Mit Cakewalk bin ich selbst nie warm geworden, aber ich mag die VSTs, die dabei sind, deshalb habe ich das installiert und nutze insbesondere das Drum-VST gerne für meine Reaper-Produktionen. Dass ASIO4All bei dir so zickt, kann ich noch immer nicht so richtig nachvollziehen, hier habe ich mit nem Standard-PC und einer USB-Soundblaster-Karte bzw. einem Behringer Interface überhaupt keine Probleme mit dem Treiber.
Aber ich bin gespannt auf die Dinge, die da noch kommen. Und auch hier noch mal: Alles liebe zu deinem Ehrentag.