Jetzt kommt der Uhle mit einem Stück namens „Far East“ um die Kurve, verwendet einen chinesischen Drachen und nennt das dann „ambitioniert“. Aber ist das nicht kulturelle Aneignung? Ist mein Stück, das irgendwie in die Richtung „Organic House“ geht, vielleicht das Anmalen von Kindergesichtern mit schwazer Schminke zum Fasching? Was meint ihr? Ich glaube, wir müssen hier alle mal etwas runterfahren. Es handelt sich um ein größeres Experiment, an dem ich in Abständen 2 Jahre lang gebastelt hatte. Und es ist Musik. Punkt.
Wie jetzt, „Organic House“?
Ich bin eigentlich im Melodic House, in der elektronischen Musik und allem, was daran angrenzt, musikalisch zuhause. Ja, ich kann meine Wurzeln halt nicht verleugnen, und so spielen klassischer Rock und New Wave immer auch irgendwie eine Rolle. Organic House stattdessen ist etwas völlig anderes. Da geht es um akustische Klänge, alles ist etwas etwas meditativ und relaxt. Die Sounds sind allesamt etwas wärmer. Ich glaube sogar an eine Kreuzung zwischen Deep House und Jazz.
Bei „Far East“ habe ich sogar noch mehr herum gefuchtelt. Im Track habe ich eine Guzheng verwendet. Als Sample, freilich. Dabei handelt es sich um eine traditionelle chinesische Zither. Ich habe Samples von natürlichen Percussion-Instrumenten eingebaut, viel mit echten Aufnahmen von Perkussionisten gearbeitet und all das. Ach, und ich habe eine spezielle Tonleiter verwendet: Das Stück ist C-Ungarisch-Moll. Und es gibt halt keine wirkliche Akkordfolge.
Wie zum Henker baust du denn so Spannung auf? Wie erzählst du eine Geschichte? Das hat mich beschäftigt. Unzählige Male hatte ich angefangen, immer wieder abgebrochen, das ganze Projekt über Monate nicht mal mit dem Hintern angeguckt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie oft ist schon daran gedacht hatte, das Ganze zu löschen. Ich halte das Ganze deshalb für ambitioniert, weil diese ganzen Umstände echt eine riesige Herausforderung für mich waren.
Dann gingen mir auch noch Samples kaputt. Ey, das war echt eine Nummer, bei der man die Ruhe bewahren musste. Und da war ich noch lange nicht dabei, „Far East“ abzumischen oder gar zu mastern. Als ich das dann hinbekommen hatte, war ich echt froh, das nun abgeschlossen zu haben. Und dann kehrte der innere Frieden ein: Dieses Monster an Projekt ist mir echt gut gelungen, wie ich finde. Aber damit kann ich ganz allein in der Welt rumgurken.
„Far East“ – Organic House im Streaming
Organic House ist soweit ich weiß keine Musikrichtung, die am laufenden Band Megastars hervorbringt. Wenn du noch dazu mit Klängen und Harmonien herumspielst, die bei mitteleuropäischen Ohren ungeübt sind, fällst du noch weniger ins Gewicht. Und dann ist es so, dass ich keine Riesenhits basteln kann. Bei „Far East ging es auch darum exakt überhaupt nicht. Ich wollte mich ausprobieren und das Ganze hinbekommen. Aber wer weiß, vielleicht gefällt euch die Nummer trotzdem etwas.

Hier daneben habt ihr das Cover der Single. Jaja, ich weiß schon: Heutzutage heißt das „Artwork“. Mit einem Klick darauf kommt ihr zur Landingpage, die mir meine Distributor Ditto Music für „Far East“ zur Verfügung stellt. Auf der Seite könnt ihr euch aussuchen, wo ihr den Track streamen wollt.
Aus irgendeinem Grund taucht dort nie der Streamingdienst auf, bei dem ich die meisten Hörer bei meinen Tracks habe: SoundCloud. Das baue ich euch also unten extra ein. Ihr könnt „Far East“ also auch dort hören. Und wie gesagt: Vielleicht sagt es euch ja sogar zu, was ich da zusammengeschraubt habe. Sagt mir da einfach mal Bescheid.






Das ist ein toller Track 👍
Oh, vielen lieben Dank.